Reilingen. Nach einer zweimonatigen Auszeit hat der Technische Ausschuss seine Arbeit wieder aufgenommen. Eine ganze Anzahl von Bauvorhaben wartete auf eine kommunale Stellungnahme. Dazu gab es jede Menge Informationen zum Fortschritt kommunaler Projekte.
Meist sind die im vereinfachten Verfahren beantragten Bauvorhaben komplikationslos. Sie sind nur bei bestimmten Bauvorhaben einschlägig, erfordern nur einen reduzierten Prüfungsumfang und das Genehmigungsverfahren ist auf maximal einen Monat begrenzt. Diese Vorgaben erfüllt ein geplanter Dachausbau mit -sanierung in der Beethovenstraße. Art und Maß der baulichen Nutzung sowie die geplante Gaubenbreite fügen sich in die Eigenart der näheren Umgebung ein. Das vom Technischen Ausschuss zu erklärende Einvernehmen war daher in diesem Fall Formsache.
Nicht ganz so reibungslos fiel die Beurteilung für ein Bauvorhaben in der Speyerer Straße aus. Das ehemalige Einfamilienhaus soll nach den Plänen eines Bauträgers dort abgerissen und durch eine Reihenhausgruppe mit fünf Einzelgebäuden ersetzt werden.
Die zulässigen Obergrenzen bei Grund- und Geschossflächen werden zwar eingehalten. Dennoch war sich Bürgermeister Stefan Weisbrod mit dem Ratsgremium einig, dass eine Reihenhausgruppe mit minimalistischen Grundstücksgrößen nicht mit dem anzutreffenden Gebietscharakter konform geht.
Auswirkungen auf Verkehr
Als problematisch eingeschätzt wurden die Folgen für den Verkehr. Denn die Stellplätze im Verlauf der 29 Meter breiten Straßenfront würden komplett über die Schubertstraße angefahren, was nahe der Kreuzung Speyerer-, Schubert- und Richard-Wagner-Straße ein erhöhtes Unfallrisiko nach sich ziehe. Zudem müssten bei einer Verwirklichung des Bauprojektes vier parallel zur Schubertstraße angelegte, öffentliche Stellplätze entfallen.
Das Ratsgremium nahm diese Bedenken zum Anlass, das beantragte Einvernehmen mit einem einstimmig gefassten Beschluss zu versagen. Eine Entscheidung, die ganz im Sinne eines Grundstücksnachbarn ausfiel, der schon zum Sitzungsauftakt erheblichen Bedenken formuliert hatte.
Einer Mitteilung von Bürgermeister Stefan Weisbrod konnte entnommen werden, dass der vom Gemeinderat im Oktober 2020 beschlossene Jugendplatz nördlich der Schiller-Schule demnächst angegangen werden soll. Die Ausführung eines ersten Bauabschnittes sei im Verlauf der Wintermonate vorgesehen. Er beansprucht mit etwa 90 000 Euro einen deutlich höheren Betrag als bisher vorgesehen (55 000 Euro).
Auf Wunsch der Jugendlichen und Jugendbetreuer des Postillion sei die Ursprungsplanung erst kürzlich optimiert worden, begründet Stefan Weisbrod den Mehraufwand. Berücksichtigt seien beispielsweise mehr Sitzmöglichkeiten, eine feste, durchgehende Holzbank unter der Überdachung und die Anlage von Fahrradabstellplätzen, aber auch ein auskömmliches Wlan, schattenspendende Bäume und eine ausreichende Beleuchtung. Auf dem Wunschzettel der Jugendlichen stehe auch eine Graffitiwand.
Noch offen sind die Ausgestaltung der Grillstelle und die Frage, ob ein eigenes WC notwendig sei. „An unserem Kostenrahmen für das Gesamtprojekt von 161 000 Euro wollen wir unverändert festhalten“, versicherte Weisbrod dem Ratsgremium. Ein zweiter Bauabschnitt werde sich 2023/24 anschließen.
Nur wenige Anfragen
Auf wenige Themen beschränkt blieben die Anfragen der Ratsmitglieder. Simon Schell (Grüne) erkundigte sich nach dem Vollzug einer baupolizeilich verfügten Räumung eines Grundstücks am Fröschauweg. Eine Nachfrage von Agnés Thuault-Pfahler (CDU) beschäftigte sich mit Haftungsfragen auf dem Spielplatz in der Wörschgasse. Heinrich Dorn (SPD) regte für den Lärmschutzwall an der Landesstraße 546 einen Pflegeschnitt an. Er setzte sich zudem dafür ein, dass auf dem Friedhof künftig an den Grabstätten ein Rednerpult für die Geistlichen aufgestellt wird. jd
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