Katholische Kirchengemeinder

Rabe und Engel als Erzähler beim Reilinger Krippenspiel

Die örtlichen Kinder begeistern mit ihrem Krippenspiel die katholische Kirchengemeinde am Heiligen Abend in St. Wendelin.

Von 
Katrin Dietrich
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Zum Lied „Stern über Bethlehem“ ziehen die Kinder als Hirtin, Engel und Maria mit dickem Bauch in die gut besuchte St. Wendelin-Kirche ein und bieten den Anwesenden voller Begeisterung ein unterhaltsames Krippenspiel. © Dietrich

Reilingen. Weihnachten, die Geburt Jesu. Schon die Kleinsten kennen bereits die Geschichte von Maria und Josef, die nach Bethlehem zogen und verzweifelt nach einer Unterkunft Ausschau hielten. Doch nirgends gab es einen Platz für sie und so verbrachten sie die Nächte in einem Stall, in dem Maria dann auch ihr Kind zur Welt brachte. Jesus, der Heiland und Gottes Sohn, der diese Nacht zu einer heiligen Nacht werden ließ. Zur Feier dieser Heiligen Nacht trafen sich deshalb viele Kinder mit ihren Familien in der katholischen Kirche St. Wendelin, um den Geburtstag von Jesus zu feiern und sich diese besondere Geschichte nochmals anzuhören. Doch neben dem Hören gab es bei der Krippenfeier auch einiges zu sehen und die Kinder durften auch einen Teil der Geschichte selbst mitspielen.

Ein Engel und ein Rabe erzählten den Kindern von der langen und schweren Reise, die Maria und Josef machen mussten. Doch der Engel glaubte nicht so recht, dass der Rabe wirklich etwas von der Reise nach Bethlehem wusste. Deshalb rief dieser laut: „Kinder ich war auch dabei, ich kann es noch viel besser erzählen als der Engel. Bitte darf ich hierbleiben und miterzählen?“

Emotionaler Einzug

Mit einem fröhlichen „Ja“ gestatteten sie dem Raben, dass er bleiben durfte und lauschten der Geschichte. Auf den Stufen vor dem Altar saßen dabei auch drei Kinder: eine kleine Hirtin, ein Engel und Maria, die sich mit ihrem dicken Bauch kaum mehr bewegen konnte. Im Laufe der Erzählung legte Maria vorsichtig ihr Kind in die Krippe und ein heller Stern zog auf. „Heute ist der Heiland geboren“, verkündete der Engel und lud alle Kinder dazu ein, dem Stern zu folgen. Zu dem Lied „Stern über Bethlehem“ liefen die Kleinen anmutig durch die Kirche. Sie folgten dem großen Stern und sangen kräftig mit. Als Belohnung erhielten alle einen Taler.

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Während der Krippenfeier wurden viele klassische Weihnachtslieder wie „Stille Nacht, Heilige Nacht“, „Oh du Fröhliche“ oder auch „Ihr Kinderlein kommet“ gesungen, die auch bereits die Kinder richtig gut kannten und laut ihren Teil beitrugen. So auch zum Abschluss mit „Tragt in die Welt nun ein Licht“.

Jesus war geboren und sein Licht strahlt seitdem in die Welt. Und auch alle Menschen sind ein Licht, das für andere erstrahlt. Als Zeichen für die Verbundenheit mit Gott und mit Jesus, beteten alle Gläubigen gemeinsam das „Vater Unser“ und reichten sich dabei die Hände. Bevor die Kinder mit ihren Familien dann nach Hause gingen, sagte Elisa Rehberger, die gemeinsam mit Rebecca Brumly die Feier gestaltet hatte: „Seid alle gesegnet mit dem Licht der Weihnacht“. Als Geschenk bekamen alle Kinder einen reflektierenden Stern und bedankten sich mit einem großen Applaus.

Am ersten Weihnachtsfeiertag feierte die Gemeinde dann, gemeinsam mit Pfarrer Christian Müller, Gottesdienst in Reilingen. Dieser wurde von dem Text des bekannten Weihnachtsliedes „I’m dreaming of a white christmas“ begleitet. „Es beschreibt die Sehnsucht nach einer unwiederbringlichen Heimat. Es zeichnet das traumhafte Bild einer harmonischen und friedfertigen Vergangenheit und es spricht von der Sehnsucht nach einem Ort, wo das Leben gelingen kann“, predigte der Pfarrer.

Rebecca Brumly (links) liest aus der Weihnachtsgeschichte. Gemeinsam mit Elisa Rehberger (Hinten) gestaltet sie die Feier. © Katrin Dietrich

Er beleuchtete die schönen und friedlichen Erinnerungen aus früheren Zeiten und gab gleichzeitig Hoffnung für die Gegenwart. „Weihnachten für uns Christinnen und Christen ist mehr, als nur das Stillen menschlicher Sehnsüchte. Es ist der Einbruch Gottes in dieses brüchige Leben hinein. Weihnachten ist die Botschaft von Gott, der sich den Gläubigen zuwendet, die Botschaft seiner Menschenfreundlichkeit. In seiner Menschwerdung hat er Freuden und Leiden am Leben geteilt, ohne Wenn und Aber.“

Religiös wie politisch sei die Menschwerdung Gottes bedeutsam. Eine weltliche Macht könne verlorengehen, eine Macht, die göttlich ist, ließe sich von der weltlichen jedoch nicht kleinkriegen, so Müller weiter. Der Pfarrer sprach der Gemeinde Mut zu, für das was sie fühlen und empfinden einzustehen, denn als Christen habe diese den Auftrag die Welt im Sinne Gottes mit zu gestalten.

Freie Autorin Seit 2001 fotografiere und schreibe ich regelmäßig und gerne als Freie Mitarbeiterin für die Schwetzinger Zeitung. Vor meine Linse und unter meine Feder kommen gerne die Feuerwehr, Tiere, Natur, Kinder, Kirche, Feste, Kultur, mein Heimatort Reilingen und

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