Turnerbund Germania

Reilinger Handballer starten mit Festbankett ins Jubiläumsjahr

Die Handballabteilung des Turnerbund Germania Reilingen begrüßt zahlreiche Ehrengäste, Wegbegleiter und Vereinslegenden zum Auftakt der Feierlichkeiten ihres 100-jährigen Bestehens.

Von 
Henrik Feth
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Der Präsident des Badischen Handballverbandes Peter Knapp (links) überreicht viele silberne und goldene Ehrennadeln sowie drei Ehrenbriefe an engagierte TBG-Vereinsmitglieder. © Gans

Reilingen. 1924 gilt allgemein als das Anfangsjahr der „Goldenen Zwanziger“ – nach den Schrecken des Ersten Weltkrieges begann in Deutschland eine politische und gesellschaftliche Zeitenwende. Beim Turnerbund Germania Reilingen (TBG), der sich bereits seit 1890 bestand, startete mit der Gründung einer eigenen Handballabteilung ebenfalls eine bis heute erfolgreiche Ära. Nun, ein Jahrhundert später läuteten die Handballer ihr Jubiläumsjahr mit einem großen Festbankett in den Fritz-Mannherz-Hallen ein.

Glückwünsche, Emotionen, Gaumenschmaus: Ein Abend im Sinne des Reilinger Handballs

Zahlreiche Ehrengäste – von Bürgermeister, Gemeinderäten, Verbandsoffiziellen bis hin zu den Spielern der aktiven Mannschaften und etlichen Vereinslegenden – feierten unter der charmanten Moderation von Björk Krämer gemeinsam mit dem TBG diesen besonderen Geburtstag. Es war ein Abend ganz im Sinne des Handballs und der großen TBG-Vereinsfamilie, geprägt von diversen Glückwunschreden, großen Emotionen und einem italienischen Festbuffet, das die Gaumen der Gäste erfreute.

Das Publikum in der gut gefüllten Mehrzweckhalle erlebte dann einen Programmstart nach Maß: Mit dem bekannten Handball-Song „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ betraten Jugendspieler des TBG die in Vereinsfarben dekorierte Bühne und zeigten damit eindrucksvoll auf, dass auch die nächsten Jahrzehnte der Handballabteilung erfolgreich sein werden. Bürgermeister Stefan Weisbrod, der die ankommenden Gäste bereits am Eingang der Mannherz-Hallen gemeinsam mit der Reilinger Fasnachtsprinzessin Michelle I und Schornsteinfeger Daniel Askani mit Neujahrsgrüßen empfangen hat, eröffnete den Reigen der Glückwunschredner: „Wenn Handball einfach wäre, würde es Fußball heißen. In Namen von Reilingen und dem Gemeinderat gratuliere ich unserem mitgliedsstärkstem Verein zum 100-jährigen Bestehen seiner Handballabteilung. Wir sind stolz auf den TBG.“

Natürlich hatte das Gemeindeoberhaupt auch ein Präsent dabei: Neben dem obligatorischen Umschlag mit 500 Euro, hatte er auch eine große Jubiläumstorte im Gepäck. Hierfür rief er eine der besten und erfolgreichsten Mannschaften der TBG-Geschichte auf die Bühne: die A-Jugend des Jahres 1972, die nicht nur Kreismeister wurde, sondern auch die badische und süddeutsche Meisterschaft gewann. TBG-Legenden wie der „Erdbeer-Schorsch“ oder der „Mehlwurm“ nahmen gemeinsam mit dem Vereinsvorsitzenden Georg Salzer das Gemeindegeschenk entgegen.

Bürgermeister Stefan Weisbrod (links) mit Prinzessin Michelle I. und Schornsteinfeger Daniel Askani bei seiner Grußrede. © Wolfgang Gans

Als Vorsitzende der Kultur- und Sportgemeinschaft (KuSG) stellte Sabine Petzold anschließend die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements ins Zentrum: „Gratulation zu dieser erfolgreichen Vereinsgeschichte, die auf herausragender ehrenamtlicher Arbeit beruht. Wir werden euch durch das Jubeljahr begleiten und freuen uns schon darauf.“ Auch Petzold hatte anlässlich des Ehrentages einen Umschlag für den TBG dabei. Nach weiteren Grüßen von Dr. Hans-Jörg Menger, der stellvertretend für die Abteilungsleitung Handball auf die Entwicklung des Sports in Reilingen in den vergangenen Jahrzehnten einging, übernahm der TBG-Vorsitzende Georg Salzer das Wort.

„100 Jahre Handball – das ist schon etwas ganz Besonderes. Warum gründet man einen Verein? Ob das Erleben von Kameradschaft oder die Leidenschaft für den Handball, es macht einfach Freude und gute Laune. Hier beim TBG sind jahrzentelange Freundschaften entstanden“, so Salzer, der das Publikum anschließend mit auf eine bebilderte Zeitreise durch die Reilinger Handballgeschichte nahm. Emotional wurden die Gäste mit vergangenen und aktuellen Erfolgen, aber auch mit dem Erinnern an TBG-Ikonen wie Ernst Müller sowie der Würdigung von erstklassigen Leistungen von Spielern wie Matthias „Matze“ Rohr oder Anika Rimpf von Salzer abgeholt.

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„Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen sehr, sehr herzlich bedanken, die zum Teil schon seit Jahrzehnten ehrenamtlich und aufopferungsvoll für unsere Handballabteilung tätig sind“, schloss Salzer seine Rede. Bevor der erste Teil des Abends zu Ende ging, wurde noch in Stillschweigen an die verstorbenen TBG-Mitglieder aus den vergangenen Jahren erinnert. Zur „Halbzeit“ ging es dann an die große kulinarische Auswahl des italienischen Buffets.

Tanzpaar legt zu "Wham!"-Hit flotte Schritte hin

Nach der Pause, guter Sättigung und geselligen Gesprächen ging es weiter im Programm: Das Tanzpaar Nina Eichler und Johannes Bohlig eröffnete die zweite Hälfte des Abends mit ihren flotten Schritten zum „Wham!“-Hit „Wake me up before you go go“. Danach betrat mit Matthias Rohr der wohl erfolgreichste Handballer aus der TBG-Talentschmiede die Bühne und berichtete über „seinen“ Stammverein. Der ehemalige Bundesliga- und Juniorennationalspieler zeigte die Besonderheiten und den Zusammenhalt in der TBG-Familie auf.

Obwohl Rohr den Verein schon in jungen Jahren verließ, um höherklassig spielen zu können, was dies „nie ein kompletter Abschied“ und der TBG sei bis heut „sein Verein“. Dank etlicher schöner Erinnerungen wurde klar, dass der TBG mehr ist als nur ein Sportverein. „In dieser Intensität habe ich das bei keinem meiner anderen Vereine erlebt und darauf bin ich stolz“, schloss Rohr.

Der Präsident des badischen Handballverbandes Peter Knapp drückte im Anschluss den Stolz aus, einen Verein wie den TBG in den eigenen Reihen zu haben. Er nutzte zudem die Gelegenheit, um verdiente TBG-Mitglieder mit der silbernen und goldenen Ehrennadel sowie der höchsten Verbandsauszeichnung, dem Ehrenbrief zu würdigen. „Wenn ihr so weitermacht, mache ich mir keine Sorgen um die schönste Sportart der Welt in Baden“, lobte Knapp. Der mit dem Ehrenbrief ausgezeichnete Ernst „Ede“ Decker stimmt auf der Bühne noch den TBG-Schlachtruf an: „Die Schinge, die Rassa, die Nova, die Kova…“. Der Saal machte dabei mit Freude mit.

Die Geehrten

Ehrenbrief: Erich Pepperkok, Ernst Decker, Heiko Friedrich.

Goldene Ehrennadel: Axel Heidrich, Claus Rausch, Daniel Maier, Georg Salzer, Hans-Jörg Menger, Klaus Benetti, Klaus Decker, Ludwig Krämer, Peter Keller, Ulrich Mattern, Werner Kief, Werner Schifferdecker, Reinhard Hille.

Silberne Ehrennadel: Ina Menger, Jonas Golz, Joshua Antl, Rolf Wirth. hef

Nach einer weiteren beeindruckenden Tanzeinlage von Eichler und Bohlig ging es langsam in den gemütlichen Teil des Abends über. Nachdem sich noch mit Geschenken bei den ehrenamtlichen Organisatoren bedankt wurde, übernahm Vorsitzender Salzer die Schlussworte und verwies auf weitere Veranstaltungen im Jubeljahr, in dem bei den Herren und Damen jeweils ein besonderes Spiel ansteht und die Handballer ein Waldfest veranstalten werden. Mit DJ-Musik und Barbetrieb klang der Abend aus und es ist zu vernehmen, dass die Handballer noch bis in die frühen Morgenstunden den Start in ihr Jubiläumsjahr feierten.

Redaktion Verantwortlicher Redakteur für die Gemeinde Ketsch

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