Ringen

Ringen: Gastgeber RKG Reilingen/Hockenheim bereit für deutsche U17-Meisterschaft

Reilingen wird zum Schauplatz eines sportlichen Höhepunkts. Vom 14. bis 16. März messen sich in den Fritz-Mannherz-Hallen die besten U17-Ringer der Nation.

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Rebecca Jankowski
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Schon am Donnerstag sind zahlreiche Helfer der RKG im Einsatz, um die Halle für das Wochenende vorzubereiten. © Rebecca Jankowski

Reilingen. Reilingen steht vor einem sportlichen Großereignis: Vom 14. bis 16. März findet in den Fritz-Mannherz-Hallen die Deutsche U17-Meisterschaft im Ringen im griechisch-römischen Stil statt – ein Höhepunkt für die RKG Reilingen/Hockenheim und eine große organisatorische Herausforderung für den Verein. Monatelang wurde im Hintergrund geplant und vorbereitet. Jetzt liegen die Matten auf dem Boden, die Technik steht und die Spannung steigt.

Die Idee, die Meisterschaft nach Reilingen zu holen, entstand im vergangenen Jahr in Stralsund. Die Vorstandsmitglieder der RKG waren damals komplett vor Ort und stellten sich die Frage: Warum eigentlich nicht bei uns? Die Infrastruktur in Reilingen stimmte. Die Fritz-Mannherz-Hallen bieten ausreichend Platz, Parkmöglichkeiten gibt es in der Tiefgarage und die zentrale Lage mitten in Deutschland spricht für sich. „Wir haben uns beworben und der Deutsche-Ringer-Bund hat zügig zugestimmt“, erklärt Astrid Wörner, die als Hauptorganisatorin die Fäden in der Hand hält.

Deutsche U17-Meisterschaft im Ringen: Das sind die teilnehmenden RKG-Talente

Für die RKG treten die beiden vielversprechenden Talente Lenny Wörner und Christiano Liebzeit an. Lenny ist amtierender Deutscher Meister in der 48-Kilogramm-Klasse und startet diesmal in der 55-Kilogramm-Kategorie. „Wenn unsere Ringer ihre Leistung bringen, dann haben beide gute Chancen auf eine Platzierung unter den besten drei“, so Erik Offenloch, ehemaliger Ringer und Vorstand beim Fusionsverein RSV 1991 Hockenheim. Christiano Liebzeit, der im Vorjahr Dritter in der 55-Kilogramm-Klasse wurde, tritt diesmal in der 60-Kilogramm-Klasse an.

Finanziell wäre die Austragung der Meisterschaft ohne Unterstützung nicht machbar gewesen. Der Deutsche Ringer-Bund übernimmt die Anreise- und Übernachtungskosten für Bundestrainer, Ärztin und Chefkampfrichter – alles andere trägt der Verein selbst.

Die Hauptsponsoren haben hier eine entscheidende Rolle gespielt, wie Offenloch berichtet: „Manfred Zipper von der Anwaltskanzlei Zipper in Schwetzingen, Karsten Großhans vom Gemüsebau Großhans und Frank Wörner, Betreiber des TopFit-Studios Reilingen. Alle drei sind ehemalige Ringer und haben die Schirmherrschaft übernommen.“

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. © Werner Klefenz

Große Unterstützung für die RKG Reilingen/Hockenheim

„Es ist uns eine Herzensangelegenheit, dem Ringer-Nachwuchs zu helfen und die Tradition des Ringens in Reilingen zu fördern“, sagt Karsten Großhans. Alle weiteren Kosten trägt der Verein selbst. Einnahmen aus dem Getränke- und Essensverkauf fließen daher direkt in die Vereinskasse zurück. Die vielen Kuchenspenden der Mitglieder werden von der Gymnastikabteilung des RSV Hockenheim verkauft.

Die organisatorische Verantwortung liegt bei Astrid Wörner, die seit Monaten mit der Planung beschäftigt ist. „Ohne die vielen freiwilligen Helfer wäre das nicht zu schaffen“, sagt sie. Pro Tag werden rund 50 Helfer im Einsatz sein – darunter Eltern der Jugendringer, die Bundesliga- und Oberligamannschaft sowie die Vorstandsmitglieder. Insgesamt sind an allen drei Tagen etwa 200 Personen ehrenamtlich im Einsatz. „Die Unterstützung aus der Vereinsfamilie ist riesig“, sagt Wörner stolz.

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Auch die technische Ausstattung wurde sorgfältig geplant. Zwei Matten wurden aus Kirrlach besorgt, eine stellt die RKG selbst, die Wettkampftechnik kommt von Ralf Diener, einem Spezialisten aus dem Saarland. „Für eine Deutsche Meisterschaft ist es Pflicht, ein offizielles Wettkampfbüro zu beauftragen“, erklärt Astrid Wörner.

VAR in Reilingen: Videoentscheidungen beim Ringerevent möglich

Jede Matte ist mit einer Kamera ausgestattet, um strittige Entscheidungen überprüfen zu können – das gibt es bei normalen Turnieren nicht. Wenn ein Trainer mit einer Entscheidung des Schiedsrichters nicht einverstanden ist, kann er eine Challenge einlegen, indem er einen Würfel auf die Matte wirft. Der Chefkampfrichter sieht sich dann die Videoaufnahme an und trifft die endgültige Entscheidung. Mit dabei ist mit Steffen Bartsch außerdem auch ein Kampfrichter aus den eigenen Reihen der RKG.

Insgesamt werden 168 Teilnehmer aus 19 Landesverbänden erwartet. Täglich werden rund 300 Zuschauer in der Halle sein. Die Bewirtung ist gesichert: Es gibt Putenschnitzel mit Pommes, Currywurst, Spaghetti Bolognese und Obstbecher. Für die medizinische Versorgung ist ebenfalls gesorgt: Eine Ärztin des DRB ist vor Ort, dazu kommen Sanitäter des Deutschen Roten Kreuzes, die die gesamte Veranstaltung über im Einsatz sind.

Die Fritz-Mannherz-Hallen sind für den Ringer-Wettkampf gerüstet. © Werner Klefenz

Der Zeitplan steht fest: Nachdem die Akkreditierung und Anreise am Freitag über die Bühne geht, folgt am Samstagvormittag um 9.40 Uhr die feierliche Eröffnung – mit einer Rede des Bundestrainers, einem Grußwort von Bürgermeister Stefan Weisbrod und der Nationalhymne, gesungen von Rainer Kraft. Danach wird gerungen, bis die Sieger feststehen. Das große Finale steigt am Sonntag – mit Siegerehrung und einem abschließenden Feuerwerk.

Ob Reilingen nach dieser Meisterschaft erneut Gastgeber eines großen Turniers sein könnte, ist noch offen. „Mal abwarten, wie es läuft“, sagt Astrid Wörner. „Wenn alles glattgeht, schließen wir das nicht aus.“ Die Vorfreude ist groß – jetzt müssen nur noch die Ringer auf der Matte überzeugen.

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