Geschäftsleben

Schaumpalast aus Reilingen als Unternehmen mitten im Ort

Die Firma Schaumaplast feiert 60-jähriges Bestehen mit einem abwechslungsreichem Programm bei Tag der offenen Tür. Lob und Dank kommt unter anderem von Bürgermeister Stefan Weisbrod.

Von 
Volker Widdrat
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Zum Tag der offenen Tür zum 60-jährigen Bestehen der Firma Schaumaplast gibt es jede Menge Reden:, unter anderem von Thomas Plautz (von links), Bürgermeister Stefan Weisbrod und Bernhard Hauck. © Dorothea Lenhardt

Reilingen. Seit 60 Jahren steht der Name Schaumaplast für hochwertige und innovative Partikelschaumlösungen. Am Samstag feierte das erfolgreiche Unternehmen bei einem Tag der offenen Tür mit der Bevölkerung von Reilingen und vielen Gästen von auswärts. Standortleiter Thomas Plautz war hocherfreut, dass schon beim Auftakt am frühen Nachmittag so viele Besucher den Weg in die Werkshalle gefunden hatten. „Wir sehen uns als Reilinger Unternehmen mitten im Ort“, begrüßte Plautz die Altbürgermeister und Ehrenbürger Helmut Müller und Walter Klein und erinnerte im Zusammenhang mit der Firmengeschichte auch an den früheren Bürgermeister Fritz Mannherz.

Ein besonderer Willkommensgruß galt einigen langjährigen Werksangehörigen, wie etwa Doris Schell, die 27 Jahre bei „ihrer“ Schaumaplast angestellt gewesen war. Plautz dankte den Mitarbeiterinnen Irina Görner und Anja Rüttinger mit Blumen für die Organisation des Festes.

Immer nah an Marktbedürfnissen

„Der Erfolg besteht darin, dass man genau die Fähigkeiten hat, die im jeweiligen Moment auf dem Markt gefragt sind“, zitierte Bürgermeister Stefan Weisbrod den amerikanischen Unternehmer Henry Ford und gratulierte der Schaumaplast-Gruppe zum 60-jährigen Bestehen. Die ganze Gemeinde freue sich mit dem Unternehmen, dankte er für das „sehr menschen- und behindertenfreundliche Wirken“. Schaumaplast stellt schon seit 2009 Praktikumsplätze für Menschen mit einer geistigen Behinderung zur Verfügung und war dafür vom Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg als „beispielhaft behindertenfreundlicher Arbeitgeber“ ausgezeichnet worden.

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Besonders stolz mache ihn die von Schaumaplast produzierte Box, mit der Spenderorgane gekühlt transportiert werden können, meinte Weisbrod. Als „Reilinger Airbag, der um den ganzen Globus fliegt“, war das Produkt vor zehn Jahren zum 50-jährigen Firmenbestehen von ihm bezeichnet worden. Der Bürgermeister dankte im Namen des Gemeinderates, „dass Sie über viele Jahrzehnte hinweg Reilingen als ihren Unternehmensstandort gewählt und damit die unternehmerische Spitze in unserer Gemeinde gebildet haben“.

„Stolz am Unternehmenshimmel“

Die Firma habe eine günstige Struktur an Arbeitsplätzen geschaffen und stets ihre unternehmerische gesellschaftliche Verantwortung ernst genommen. „Schaumaplast gehört zu Reilingen wie der weltbekannte Spargel und der Käskuchen“, überreichte Weisbrod die Zahl „60“ in Form eines Hefezopfes mit dem Hasenkopf und den Sternen im Wappen: „Sie sind der Stolz am Unternehmenshimmel.“

Geschäftsführer Bernhard Hauck dankte für das Lob und ging auf die Firmengeschichte ein, die mit der Vision und der Risikobereitschaft von Dr. Hans Ritter, Hans Bichelmeier, Hanns Lichtenberger und Gerhard Schöning in Viernheim in einer ehemaligen Schnapsbrennerei begonnen hatte. 1971 kam der Umzug nach Reilingen. Unter der Geschäftsführung von Karl-Heinz Zeilfelder waren anfangs nur zehn Mitarbeiter am heutigen Standort beschäftigt.

Gratulation mit Gebäck: Thorsten Völlmer (v. l.), Jochen Lochner, Barbara Vogel, Stefan Weisbrod, Bernhard Hauck, Walter Klein, Thomas Plautz, Anette Schweiger und Helmut Müller. © Dorothea Lenhardt

Eines der ersten Produkte aus Styropor waren die Kühlboxen für die Pharmazie. Kurz nach der Wiedervereinigung eröffnete Schaumaplast in Radebeul bei Dresden einen zweiten Produktionsstandort. Es folgte die Gründung einer Holding-Gesellschaft. Das Werk Radebeul siedelte in das neu errichtete Werk in Nossen um, 1998 kam in Lüchow ein weiterer Standort dazu, ein Jahr später wurde mit dem Werk in Phoenix (Arizona) der amerikanische Markt erobert. 2007 wurde am Standort Reilingen ein neuer Büro- und Lagerkomplex eingeweiht. Seit 2018 befasst sich unter der Marke Thermocon ein eigener Geschäftsbereich mit der Entwicklung, Produktion und Qualifizierung passiver Thermoverpackungen.

Von der Führung bis zur Torwand

Hauck lud die Besucher ein, bei Rundgängen hinter die Kulissen des Unternehmens zu schauen. Die Gruppenführungen waren den ganzen Nachmittag über gut frequentiert. Die Gäste durften unter anderem den Herstellungsbereich für die Partikelschäume, das Rohstoff- und Recyclinglager, die Maschinenhalle und das Werkzeuglager in Augenschein nehmen.

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Dann ging es zurück in die dekorierte Halle, in der gefeiert wurde. Die Fußballer des SC 08 Reilingen sorgten für die Bewirtung. Eine Firmenpräsentation informierte visuell über die gesamte Schaumaplast-Gruppe. Eine Ausstellung präsentierte die fertigen Produkte. Der Johann-Friedrich-Oberlin-Kindergarten erfreute die Jüngsten am Schminktisch und vor dem Werk wartete die Schaumaplast-Torwand auf treffsichere Nachwuchskicker. „Clown Julchen“ modellierte für die kleinen Gäste lustige Luftballontiere.

Bürgermeister Weisbrod zitierte noch eine Regel des Unternehmers Henry Ford: „Wenn man sich auf seinen Lorbeeren ausruht, trägt man sie an der falschen Stelle.“ Für den erfolgreichen Hersteller von Verpackungen und anderen Erzeugnissen aus Styropor kann man sich das ohnehin nicht vorstellen. Geschäftsführer Hauck versprach, dem Spargeldorf weiterhin mit „Made in Reilingen“ verbunden zu bleiben.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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