Reilingen. Vor gut zwei Jahrzehnten hatte Jörg Schreiner die Idee zu Theo Tollpatsch und seitdem ist die Figur zu einem wahren Mutmacher für Kinder geworden. Gemäß der Maxime „jedes Kind kann etwas“ fordert der Musiker bei seinen Auftritt die Kinder auf, an ihre eigenen Stärken zu glauben, wissend, dass jeder Mensch einzigartig ist.
Was bei dem Auftritt von Schreiner jedoch weder trocken noch mit erhobenem Zeigefinger rüberkommt, sondern im Gegenteil, mit viel Elan, Spaß am Tun, jeder Menge Musik und Kindern, die in das Stück einbezogen werden, hüpfen, klatschen und singen dürfen.
Skelette und Zombies
Davon machte Schreiner bei seinem Auftritt an der Schillerschule keine Ausnahme. Die Grundschüler waren hierzu von der Schulleitung in die Mehrzweckhalle der Fritz-Mannherz-Hallen eingeladen worden. Da es der letzte Schultag vor den Herbstferien war und damit auch der letzte vor Halloween, nutzten Lehrer und Schüler die Gelegenheit, mit möglichst schaurigen Verkleidungen im Saal Platz zu nehmen. Wenn es Schreiner irritierte, vor lauter Skelette und Zombies zu agieren – anmerken lassen hat er‘s sich nicht.
Theo Tollpatsch ist traurig. Beim Schulfest soll er etwas vortragen – doch er kann doch nichts. Denkste, sagt Schreiner und stimmt sein „absolutes Lieblingslied“ an – „Jedes Kind kann etwas gut“. Ob Singen, Tanzen oder Bücher lesen, jeder hat seine Stärken, singt er und die Kinder machten begeistert mit, mal hüpfend, mal klatschend oder mit kreisenden Armen.
Doch Theo erhält nicht nur musikalische Unterstützung, er findet auch einen Freund, der ihm den Rücken stärkt – Robert Regenwurm. Auf den wird er durch ein Geräusch aus dem Blumentop seiner Oma aufmerksam. Und dann ist die Überraschung groß, nicht nur weil Robert ein Regenwurm ist, sondern auch, weil er sprechen kann. Und schon redet er Theo ins Gewissen.
Doch vorab folgt noch ein „absolutes Lieblingslied“ von Jörg Schreiner – der Runing Gag an diesem Vormittag – in dem es darum geht, was Regenwürmer gerne essen. Die Kinder wissen es gleich am besten, denn der Regenwurm lässt sich von Theo mit Kuchenkrümeln füttern.
Was Regenwürmer essen
Auf den Vorschlag von Robert, beim Schulfest doch ein Lied auf dem Klavier vorzutragen, erwiderter Theo verzagt, dass dafür sein Spiel nicht gut genug sei, er übe doch nur der Oma zuliebe. Papperlapapp, so Robert, für den der Liedvortrag ausgemachte Sache ist. Wobei für ihn feststeht, dass er den Part des Sängers übernimmt. Im Gegenzug verspricht ihm Theo den Umzug auf eine saftige grüne Wiese.
Anmeldung Newsletter "Topthemen am Abend"
Es folgt, man ahnt es, das absolute Lieblingslied von Schreiner in dem Stück, „Wir sind müde“, mit dem Theo in den Schlaf gesungen wird, damit er am nächsten Tag fit ist. Was so auch kommt, frohen Mutes eilt er samt Blumentopf und Regenwurm in die Aula und als er beim Gang ans Klavier Herzklopfen kriegt, da nimmt ihm Robert das Lampenfieber. Gemeinsam stimmen sie „Ein Wurm lag in der Sonne“ an und das Duo „Theo und sein singender Regenwurm“ war geboren. Und sieht da – jedes Kind kann etwas. Was nicht nur Theo, sondern was alle Kinder an diesem Vormittag in der Schule gelernt haben.
Und als Schreiner zum Abschluss das Lied „Ein Hoch auf uns“ von Andreas Bourani anstimmt, da wird es nochmal richtig lebendig bei den begeisterten Kindern.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/reilingen_artikel,-reilingen-theo-tollpatsch-in-reilingen-mutmacherstueck-mit-viel-musik-_arid,2255532.html