Schwetzingen. „Weesch noch?“ Das war am Samstagnachmittag oft zu hören, als sich die Gäste der Feier anlässlich „100 Jahre Handball in Schwetzingen“ die große Fotoausstellung anschauten und in Erinnerungen schwelgten. Es war wie ein großes Klassentreffen: Über 50 ehemalige Handballer und Funktionsträger des TV Schwetzingen 1864 aus mehreren Generationen sowie zahlreiche weitere Ehrengäste waren der Einladung des TV-Vorstands und der HG-Führung gefolgt. Denn seit mittlerweile 26 Jahren bildet der TV Schwetzingen zusammen mit dem TSV Oftersheim die Handball-Gemeinschaft (HG) Oftersheim/Schwetzingen.
Für den seit 2022 amtierenden TV-Vorsitzenden Athi Sananikone war es in diesem Jahr schon das zweite große Jubiläum nach „100 Jahre Turnhalle Friedrichstraße“. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass so viele ehemalige Aktive der Handballabteilung gekommen waren – vor allem ehemalige Spieler, aber Trainer, Jugend- und Abteilungsleiter, Kassenwarte oder Sportliche Leiter.
Michael Zipf, einer der beiden aktuelle HG-Vorstände, schickte zuerst Genesungsgrüße an Handball-Legende Karlheinz Urschel, der in Schwetzingen wie in Oftersheim Geschichte geschrieben habe. Dass TV und TSV vor 27 Jahren zusammengefunden hätten, sei ein Glücksfall gewesen. Die HG sei ein Vorbild für viele andere Spielgemeinschaften: „Wir werden oft um Rat gefragt, wie wir das so gut hinbekommen haben.“ Und die HG sei ein Paradebeispiel für die „interkommunale Zusammenarbeit“ zwischen Schwetzingen und Oftersheim.
Für Schwetzingen sei besonders wichtig, dass Handball nicht nur wichtiger Sport ist, sondern tatsächlich auch die Stadtgesellschaft präge, betonte Oberbürgermeister Dr. René Pöltl. „Weil Generationen von Handballern und Handballerinnen in unserer Stadt leben, die sich kennen und schätzen, da ist ein echtes Handball-Schwetzingen-Netzwerk entstanden, das es so in keiner anderen Sportart in Schwetzingen gibt.“
TV-Vorstandsmitglied Andreas Lin blickte in einer äußerst kompakten Zusammenfassung auf die 100-jährige Geschichte zurück und erinnerte dabei auch an Abteilungsgründer Emil Gern. Seine Nachfolger in 100 Jahren an der Spitze der Handballer aufzuzählen, sei nicht so schwer. „Das waren gar nicht so viele, die sind meist sehr lange im Amt geblieben.“ Auf den früh verstorbenen Emil Gern folgten Daniel Hänsel, Fritz Kugel, Karl Spilger, Heinz Gräf, Werner Heimburger, Robert Nöllgen, Ralf Hardung, Jürgen Rabe, Peter Knapp (übrigens der aktuelle Präsident des Badischen Handball-Verbands), Gerd Junghans und aktuell Jochen Kühnle.
Ausstellung begeistert die Menschen bei „100 Jahre Handball in Schwetzingen“
Die Historie der TV-Handballer von den Anfängen 1923 bis zur Gründung der HG war in nahezu 200 Fotos, Zeitungsberichten und anderer Dokumente wie Spielerpässe, Wimpel und Pokale dokumentiert. Vor allem die „Ehemaligen“ waren begeistert, sich wiederzufinden oder ihren Kindern und Enkeln die alten Bilder zu zeigen. Joachim Schulz, langjähriger Technischer Leiter, Jugendtrainer und Spieler beim TV 64, freute sich: „Danke für diese tolle Fotoausstellung. Die ist echt super und gelungen.“
Eingebettet war das Jubiläumstreffen in einen handballerischen Großkampftag in der Nordstadthalle. Zuerst spielten die Oberliga-Frauen der HG gegen den Drittliga-Absteiger TSV Bönnigheim und machten mit dem 28:25-Sieg vorzeitig den Klassenerhalt klar – und das als Aufsteiger. „Die Mädels haben super gespielt“, lobte OB Dr. Pöltl, der sich die ganze Partie angeschaut hatte und später auch den Krimi der Oberliga-Männer gegen den TVG Großsachsen verfolgte – mit dem Happy-End für den Tabellenführer HG. Dabei hatte er mit Oftersheims Bürgermeister Pascal Seidel und dem Amtskollegen Hakan Günes zwei echte Handballexperten an seiner Seite. Seidel hatte übrigens mal in der Jugend einige Zeit für den TV Schwetzingen gespielt. „Deswegen bin ich mal in Oftersheim von einem Geburtstag ausgeladen worden“, erinnerte er sich.
Die alten Recken aus der TV-Handballgeschichte waren vom Wiedersehenstreffen völlig begeistert. „Ich hab’ noch fast gar nichts vom Spiel mitbekommen, so viel hatten wir uns zu erzählen“, lachte Klaus Eiberger in der zweiten Hälfte. Er hatte den TV Schwetzingen als Spielertrainer zwischen 1986 und 1991 von der Landesliga in die Regionalliga geführt. Und viele von den Ehrengästen blieben noch, als im Anschluss die „HG-Band & Friends“ aufspielte und das Hallenfoyer mit vielen Hits bis spät in die Nacht in eine Partyzone verwandelte. Auch Dr. Sabine Hamann, die Vorsitzende des Sportkreises, war begeistert: „Es war ein super Abend.“
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