Hockenheim/Schwetzingen. Die Anschlussstelle Schwetzingen/Hockenheim auf der A 6 zwischen Mannheim und dem Hockenheimer Dreieck ist eine der Großbaustellen auf den Autobahnen in der Region. Seit Anfang dieses Jahres und voraussichtlich auch noch bis ins kommende Jahr hinein lässt die Autobahn GmbH die Brücke der B 39 über die Autobahn abreißen und eine neue Überführung aufbauen. Am kommenden Wochenende wird es spannend – für die Fachleute auf der Baustelle, aber auch für interessierte Beobachter. Mit einem großen Kran werden die Elemente für die neue Brücke eingehoben. Dafür muss die Autobahn für das komplette Wochenende in beide Fahrtrichtungen gesperrt werden.
Direkt nach der Sperrung am Freitagabend, 30. August, 20 Uhr, beginnen die Vorarbeiten. Insgesamt müssen bis zum Start des Berufsverkehrs in die neue Woche am Montag, 2. September, 14 einzelne sogenannte Verbund-Fertigteil-Träger an Ort und Stelle gehoben werden. „Jeder einzelne Einhub ist eine technisch aufwendige Arbeit“, beschreibt Petra Hentschel, Pressesprecherin der Autobahn GmbH, Niederlassung Südwest, die Aufgabe. Die Fertigteil-Träger sind Stahlkonstruktionen und jeweils mit einer Betonplatte versehen – als Unterkonstruktion für die spätere Fahrbahn. „Jeder Träger ist über 50 Meter lang und wiegt inklusive Betonplatte zirka 50 Tonnen“, nennt Hentschel die eindrucksvollen Maße.
Zu bestaunen gibt es die einzelnen Teile der späteren Brücke aber noch nicht vor Ort. Sie werden erst zum Beginn der Vollsperrung mit großen Schwertransporten angeliefert. Hergestellt wurden die Träger in einem Spezialwerk in Fulda. Auch die Experten vor Ort erwarten die Träger mit Spannung. Denn wenn die Transporte die Baustelle nicht pünktlich erreichen oder einer der maßgefertigten Träger nicht passen sollte, dann können die Teile nicht eingebaut werden. Und dann gerät der bislang noch passende Zeitplan ins Wanken, weil die neuen Träger dann erst wieder produziert werden müssen. Und dann wäre auch eine weitere Sperrung der Autobahn zu einem späteren Zeitpunkt nötig.
Bis zum Montagmorgen um 5 Uhr sollen die 14 Teile an Ort und Stelle über der Autobahn liegen und montiert sein. Die nachfolgenden Arbeiten können dann wieder unter fließendem Verkehr stattfinden. In den kommenden Wochen soll die Bewehrung der Stahlmatten eingebaut und danach betoniert werden. Nach der Aushärtung des Betons werde die Fahrbahn nach und nach aufgebaut.
Bislang steht der Zeitplan auf der Großbaustelle: Die Autobahn GmbH geht davon aus, dass die Brücke wie geplant im Frühjahr 2025 fertig wird und der Verkehr dann wieder vierspurig auf der B 39 über die Autobahn rollen kann. Das ist derzeit nur einspurig in jede Fahrtrichtung möglich. In Stoßzeiten stocke der Verkehr hier schon, weiß die Autobahn GmbH. Es habe aber bislang noch keinen Anlass gegeben nachzusteuern. „Aber wir beobachten die Situation und stehen mit der Polizei in Kontakt“, so die Sprecherin.
Umleitungen sind großräumig ausgeschildert
Die Autobahn GmbH hat die Sperrung extra auf ein Wochenende gelegt. Dann pausiert nämlich der Berufs- und Güterverkehr. Allerdings enden in vier Bundesländern im Norden (Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein) die Sommerferien, auch die baden-württembergischen Ferien neigen sich dem Ende entgegen. Der ADAC prognostiziert Staus durch die Rückreisewelle. Nicht zuletzt deshalb appelliert auch die Autobahn GmbH an die Autofahrer, die großräumig ausgeschilderten Umleitungsempfehlungen auch zu nutzen. Vermeintliche Schleichwege nah an der Baustelle vorbei führten üblicherweise zu erheblichen Rückstaus und belasteten die Nerven der Anwohner. Auch deshalb bittet die Autobahn-Gesellschaft: Navis ausschalten und der Beschilderung folgen.
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Und das sind die Empfehlungen: Wer aus Richtung Süden kommt, wird schon am Walldorfer Kreuz auf die parallel verlaufende A 5 umgeleitet und am Kreuz Heidelberg über die A 656 wieder auf die A 6 geleitet. Die gleiche Umleitung gilt für Autofahrer, die aus Norden kommen. Alternativ schlägt die Autobahn GmbH die Route ab dem Hockenheimer Dreieck über die A 61 bis zum Frankenthaler Kreuz vor.
Die nördliche Fahrbahn der B 39 über die Autobahn ist übrigens noch intakt. Dieses eigenständige Brückenbauwerk wurde später gebaut und muss deshalb in den kommenden Jahren nicht erneuert werden.
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