Schwetzingen. Wir haben weitere Schwetzinger nach ihren Lieblingsplätzen gefragt. Und wie bei der ersten Folge gibt es einige bekannte Orte, aber auch einige ganz überraschende Ergebnisse.
Frank Seibert: Mein Lieblingsplatz im Sommer ist am Brunnen vor dem Wasserwerk, auch wenn gerade ein Hund im Brunnen badet.
Hanna Schwichtenberg: Mittendrin – zwischen Schloss und Bahnhof, abseits von Geschäftigkeit und Verkehrstrubel gibt es einen Ort in der Schwetzinger Innenstadt, der einlädt, hier einen Augenblick oder länger zu verweilen: der Marstall-Innenhof. Die Voltaire-Bank unter einem schattenspendenden Ahornbaum ist mein Lieblingsplatz. Hier tun sich Zeitfenster auf – zum Lesen, ist hier doch der öffentliche Bücherschrank, der Lust macht zu stöbern oder zu schmökern, zum Innehalten und Nachdenken, zum Beobachten der bunt-fröhlichen Parzellen des Urban-Gardening. Es ist ein Zufluchtsort, ein Rückzug vom hektischem Alltagsgetriebe und doch öffnet sich hier Raum für Wahrnehmungen und Begegnungen mit Natur, mit Menschen und Tieren. Es ist ein Ort, wo Stille wohnt.
Rainer Schmetzer: Bei mir – ganz klar – sind die Lieblingsplätze der Schlossplatz im Sommer – erinnert mich immer ein wenig an Madrid, Plaza Mayor, da war ich oft geschäftlich – und die Nordstadthalle im Winter, wenn die HG Oftersheim/Schwetzingen daheim spielt.
Karin Franz: Bei mir geht der Schlossgarten über alles. Da habe ich viele, viele Lieblingsplätze.
Gerald Sams: Zum Erinnern, Nachdenken und Entschleunigen finde ich im wunderschönen Garten der Erinnerung auf dem Friedhof immer ein Bänkchen. Und Gespräche ergeben sich auch.
Jens Rückert: Ein besonderer Lieblingsplatz ist das Vorstandsbüro und der Besprechungsraum des TV Schwetzingen 1864 in unserer altehrwürdigen Lore-Eichhorn-Halle, in der ich schon als Kleinkind geturnt habe. Hier liegt meine kreative Keimzelle vieler Ideen, Projekte und Anträge für eine erfolgreiche inklusive und integrative Entwicklung unseres Vereins. Außerdem ist es ein zentraler Treffpunkt und geeigneter Versammlungsort persönlicher Treffen auch mit externen Kooperationspartnern – für mich in jedem Fall ein absoluter „Place to be“!
Oskar Jankowski: Ich finde es besonders faszinierend außerhalb vom Schlossgarten an der römischen Wasserleitung und der Knochenmühle. Irgendwie ein mystischer Ort, wo man die Vergangenheit besonders fühlt und die Gegenwart vergessen kann.
Christine Schwab: Mein Lieblingsplatz liegt nicht direkt in Schwetzingen, aber noch auf Schwetzinger Gemarkung. Es sind die beiden Anglerseen im Brühler Weidweg. Dorthin unternehme in viele Spaziergänge zu allen Jahreszeiten. Ich genieße die Ruhe und die Stille. Man kann dort wunderbar Wasserschildkröten sehen, Buntspechten lauschen oder den Enten zuschauen, wie sie ihren Nachwuchs groß ziehen. Es ist einfach ein Ort, um die Vielfalt der Natur zu genießen.
Susanne Hierschbiel: Ich würde die Frage umdeuten in Wohlfühlorte. Meine Wohlfühlorte sind ganz klar der wunderbare Friseur, dem ich seit über 30 Jahren die Treue halte - an dieser Stelle viele Grüße an Peter! - und die schönen Buchhandlungen, die wir in Schwetzingen haben. Hier könnte ich stundenlang stöbern und gehe eigentlich nie mit leeren Händen nach Hause. Ich bräuchte nur etwas mehr Zeit zum Lesen, damit der Bücherstapel an meinem Bett endlich kleiner wird. Aber das ist ein anderes Thema.
Sabine Walter: Zwischen barocker Eleganz und lebendigem Stadtleben liegt ein Ort, der für mich wie ein stilles Versprechen wirkt: unser Garten inmitten von Schwetzingen – Teil der grünen Lunge, die unsere Stadt lebendig hält. Hier, wo alte Bäume ihre Kronen wie schützende Hände ausbreiten und Vogelstimmen den Takt des Tages bestimmen, finde ich meinen Lieblingsplatz. Es ist keine Bank mit Blick auf das Schloss, kein offizieller Aussichtspunkt – sondern ein stilles Fleckchen zwischen Hecken, wilden Blumenbeeten, gewachsener Natur und Gemüsegarten.
Hier, wo das Licht durch die Blätter tanzt und die Luft nach Sommer riecht. Die „grüne Lunge“ Schwetzingens ist mehr als ein ökologisches Konzept – sie ist ein Gefühl. Ein Ort, der zeigt, wie wichtig es ist, Raum für Natur zu lassen. Für Begegnung, für Stille, für das einfache Sein. Mein Lieblingsplatz erinnert mich daran, dass das Leben nicht laut sein muss, um bedeutend zu sein. Zum Lieblingsplatz gehört auch die Terrasse, von der aus ich morgens mit der ersten Tasse Tee – frisch aufgebrüht aus selbst gepflückten Kräutern – in die grüne Welt blicke.
Der Dampf steigt auf, die Luft ist noch kühl, und die Geräusche der Stadt sind nur ein fernes Murmeln. Es ist, als würde die Zeit hier kurz innehalten. Und während die alten Bäume der Nachbargärten ihre Geschichten im Wind erzählen, finde ich in diesem Moment Ruhe, Verbindung und stilles Glück. Ein Platz zum Aufatmen – mitten in Schwetzingen.
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