Schwetzingen. Der Bau der südlichen Brücke der B39 über die Autobahn zwischen Hockenheim und Schwetzingen hat ja schon lange genug gedauert und war dann endlich im Oktober zu einem Ende gekommen – mit mehr als einem halben Jahr Verspätung und täglichen Staus für Pendler in den Stoßzeiten. Trotzdem blieben die Tempolimits stehen und der Verkehr wurde von 120 auf 50 km/h heruntergebremst. Das war ja noch akzeptabel, als auf den Grünflächen der Auffahrt Sandhaufen und Bauschutt abgeräumt wurde, aber danach war kein Arbeiter mehr zu sehen. Also fragte die Zeitung bei der Autobahn Südwest GmbH nach: Warum stehen trotz der abgeschlossenen Bauarbeiten noch immer Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder?
Und wir bekamen nicht nur eine Antwort, sondern auch gleich die Beseitigung der Limits: „Die Bestandsbeschilderung auf der Strecke wurde für die Dauer der Baumaßnahme entfernt und durch die im Rahmen der Verkehrssicherung benötigte Beschilderung ersetzt. Nach Ende der Bauarbeiten wurde die Bestandsbeschilderung von der Baufirma nicht gleich wieder aufgestellt, deshalb mussten wir die bauzeitliche Beschilderung weiter vorhalten.
Deren Abbau wurde von uns für Donnerstag angeordnet. Da für die Bestandsbeschilderung noch bauliche Vorkehrungen zu treffen sind, wird zunächst eine temporäre Beschilderung aufgestellt. Dort gilt nun bis hinter die Brücke Tempo 120, danach neu Tempo 90 und dann wie bisher Tempo 70. Und Vorsicht, nachdem jetzt gut zwei Jahre lang hier das Tempo nicht mehr kontrolliert worden war, gab es vor einer Woche eine erste Laserkontrolle der Polizei – trotz der eigentlich damals schon unnötig gewordenen Beschilderung.
Unebene Fahrbahn lässt schon das Schlimmste erwarten
Bleibt noch die Frage, die sich Nutzer seit der Freigabe stellen: Warum ist die Fahrbahn auf der nagelneuen Brücke so uneben und holprig? Da antwortet die Autobahn GmbH: „Wir haben eine Ebenheitsmessung in dem betreffenden Streckenabschnitt beauftragt. Die Ergebnisse werden in Kürze erwartet. Auf dieser Grundlage werden wir über das weitere Vorgehen entscheiden.“ Offensichtlich ist man also auch dort nicht ganz überzeugt davon, ob die Asphaltdecke richtig aufgebracht wurde. Womöglich stehen dann im nächsten Jahr nochmals Bauarbeiten an.
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Dabei ist jetzt schon mit Mehrkosten zu rechnen: „Zu den Baukosten können wir derzeit keine belastbaren Angaben machen, da die Abrechnung noch in Bearbeitung ist. Aufgrund dessen, dass die Bauzeit am Ende länger ausfiel als in der ursprünglichen Planung vorgesehen, ist naturgemäß von einer Kostensteigerung gegenüber der Kalkulation zu Baubeginn auszugehen“, heißt es dazu.
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