Schwetzinger Jazztage

Beim Kneipenjazz in Schwetzingen ist für jeden was dabei

Die Bands geben beim Kneipenjazz in Schwetzingen alles für das Vergnügen der Besucher rund um den Schlossplatz – eine gute Werbung für die Stilrichtung "Jazz".

Von 
Rita Weis
Lesedauer: 
Riesenstimmung herrscht diesmal im „Quadrato“. Sängerin Monia Krüchten mischt hier das Lokal mit Dorothee Leschhorn-Tanck (Saxofon) und K. J. Dallaway (Trompete) auf. © Rita Weis

Schwetzingen. Neun Lokale, neun Jazzformationen, drei Sets à 45 Minuten – so lauten die Rahmendaten für den Kneipenjazz, der einmal im Jahr im Zuge der Schwetzinger Jazztage stattfindet. Das von der Jazzinitiative Schwetzingen organisierte Event lockte jetzt am Samstag wieder zahlreiche Gäste in die Restaurants der Innenstadt. Dabei spielte auch das Wetter mit, denn bei den milden Temperaturen war der kleine Spaziergang von einem zum anderen Lokal eine willkommene Abwechslung zu den höchst unterschiedlichen Klängen der Musik.

Die neun Bands schöpften in ihren Auftritten von den vielfältigen Facetten des Jazz und präsentierten damit ein reichhaltiges Angebot an Stilrichtungen, von Swing bis Blues oder von Bebop über Latin Jazz bis Funk, so dass für viele Geschmäcker etwas dabei war. Apropos Geschmäcker: Auch die Gastronomen hatten viel zu tun, denn die kredenzten Speisen und Getränke waren mindestens genauso reichhaltig und vielseitig wie die Musik. Und sie wurden von den Gästen diesmal auch genüsslich angenommen.

Rock, einfühlsame Balladen und Blues mit „Finest Blend“ gibt’s in der Fußgängerzone im „Havanna“. Sängerin Dani Erndwein und Gitarrist Thomas Krebs ergänzen sich super. © Rita Weis

Einfach der Musik in Schwetzingen folgen

Auf dem Weg von dem einen zum anderen Lokal drang dezent schon der Sound des Gigs in der Nähe ans Ohr der Zaungäste, so dass man einfach der Musik folgen musste, um sie live zu erleben. Übrigens war auch diesmal wieder der Eintritt gratis. Als Ausgangspunkt bot sich natürlich der Schlossplatz an. In der Stammkneipe der Jazzinitiative, dem „Grünen Baum“, hatte sich die deutsch-italienische Band, die „Spoleto Connection“, eingefunden, die mit Jazzstandards, Bossa-Nova und italienischen Songs von Paolo Conte aufwartete. Erwartungsgemäß kamen treue Freunde und Freundinnen der Jazzinitiative auch hier vorbei, darunter etliche aktive Musiker, die auch mal auf der anderen Seite der Bühne ein Bierchen zischen wollten. Ein echter Jazztreffpunkt entstand.

Mehr zum Thema

Schlossplatz

Schwetzinger Jazztage: Beim Kneipenjazz ist viel geboten

Veröffentlicht
Von
der Redaktion
Mehr erfahren
Mozartfest

Chaos String Quartet beim Mozartfest: Vibrierende Leidenschaft in Schwetzingen

Veröffentlicht
Von
Uwe Rauschelbach
Mehr erfahren

Nebenan liegt das italienische Restaurant „Aposto“, wo das Quartett „Die üblichen Verdächtigen“ aus der Pfalz und aus Frankreich feinen Funkjazz präsentierte, bekannte Stücke mit neuen und neuartigen, rhythmusbetonten Arrangements. Livemusik gab es natürlich auch im „Kaffeehaus“; da spielte das Mannheimer Duo „Frau Renate und Herr Hoffmann“. Ihr jazziges Musikkabarett mit lustigen und manchmal auch provozierenden deutschen Texten, die übrigens aus der Feder von Renate Kohl alias Frau Renate stammen, kam gut an und setzten einen besonderen Akzent. Gefühlsechten Blues gab’s im „Kurfürstenstübchen“, als Wolfgang „Blueswolf“ Schuster und Werner Goos ihr Repertoire vorstellten.

Echte Virtuosen des Blues sind natürlich Werner Goos (v.l.) und Wolfgang „Blueswolf“ Schuster, die in der „Kurfürstenstube“ aufspielen. © Rita Weis

Mit Vinzenz Jambek zum Mond

Es hatte schon ein bisschen Show-Charakter, als die fünfköpfige Formation „Jazzbungalow“ im „Blauen Loch“ vor großem Publikum auftrat. Sie spielten coolen RnB Sound, Latin und Swing. Swing gehört nicht unbedingt zum Standardrepertoire des Quintetts, aber Bigbandsänger und Entertainer Vinzenz Jambek hatte sich der Gruppe angeschlossen und gab ein paar wohlbekannte Standards wie „Fly me to the Moon“ und „Night and Day“ zum Besten gab. So richtig Musik fürs Herz!

Recht ungewöhnlich war die Zusammensetzung des Carl Krämer Quartetts, das in der „Trattoria Sicilia“ auftrat. Die Besetzung bestand aus Saxofon, Gitarre, Bass und Violine – war also ohne Schlaginstrumente! Die Musiker sind drei Dozenten des anlässlich der Schwetzinger Jazztage stattfindenden Workshops samt Musikschulleiter. Hut ab, denn sie hatten schon den ganzen Tag musiziert während der Workshops in der Musikschule.

Blues und Rockballaden – arrangiert in eigenem Stil – trug das Duo „Finest Blend“ im „Havanna“ vor. Nicht weit davon – im „Welde Brauhaus“ sorgte die Band „Jazz GPT „ mit David Sanwald für traditionellen Jazz und Swing. Absoluter Besuchermagnet war K.J. Dallaway mit seinen Friends im „Quadrato“. Funk, RnB, Latin, Reggae – Musik mit Farbe, die zum freien Tanzen animierte – lud sehr viele Gäste ins Lokal. Es war bis zum Schluss brechend voll. Und die Band gab alles.

Renate Kohl und Gereon Hoffmann aus Mannheim alias „Frau Renate und Herr Hoffmann“ machen im „Kaffeehaus“ Jazz-Musik-Kabarett mit deutschen Texten. © Rita Weis
„Die üblichen Verdächtigen“ spielen im „Aposto“ in der Besetzung Arno Pfunder (Schlag-zeug), Rainer Pusch (Saxofon), Thomas Netzsch (Bass) und Udo Sailer (Keyboard). © Rita Weis
Die „Spoleto Connection“ wird kurzerhand für den Kneipenjazz im „Grünen Baum“ gegründet mit Manfred Kern (Gesang, Mundharmonika), Marco Marino (Bass), Thomas Hammer (Percussion) und Knut Rössler (Saxofon). © Rita Weis

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung