Nachdem Benjamin Boresch, Jakob Buch, Tobias Kiel, Alexander Nolte und Tobias Pasternack von Vocaldente schon 2016 und 2018 im Hebel-Gymnasium zu Gast waren, um nach einem Workshop mit Schülern ein abendliches Konzert zu geben, kehrten sie nun wieder nach Schwetzingen zurück.
Die Aula des Gymnasiums war voll besetzt, als die fünf Sänger die Bühne betraten. Was die Zuschauer erwartete, war ein vielfältiges Programm, bei dem ausschließlich die Stimmen der Bandmitglieder den Ton angaben. Denn die muntere A-cappella-Truppe mit den flotten Sprüchen kommt gänzlich ohne Instrumente aus. Musikalische Vielfalt ist ihr Markenzeichen. So fanden in das Programm neben Titel wie die „Meine Ex(plodierte) Freundin“ der Kultband Ärzte, der für größte Heiterkeit sorgte, auch internationale Stücke wie das volkstümlich irische „Whiskey in the jar“, Kenny Loggins Hit „Footlose“ oder Udo Lindenbergs „Hinter dem Horizont“ Eingang in das Programm. Das Publikum johlte vor Vergnügen und sang fleißig mit. „Eins zu Null für die Kinder“, stellte Sänger Tobias „Tobek“ Kiel allerdings fest, denn sie hatten beim Singen die Erwachsenen deutlich auf den zweiten Platz verwiesen, was einfach festzustellen war, saßen doch Schüler getrennt von den Erwachsenen. Auch der Klassiker „Ich wollt ich wär ein Huhn“, der Comedian Harmonists sorgte für beste Laune, genau wie „Mr. Blue Sky“ des Electric Light Orchestras, nach den 1970er Jahren bekanntgeworden durch den Film „Guardians of the Galaxy“.
Ein großer Moment nicht nur für die anwesenden Eltern war der Auftritt der fünften bis achten Schulklassen, die an dem dem Konzert traditionell vorausgehenden, ganztägigen Workshop zusammen mit den Künstlern zwei Lieder einstudiert hatten. Gemeinsam mit diesen und dem Musiklehrer Rudolf Steinhübel sangen sie bravourös nicht nur den Abba-Hit „Mamma Mia“ sondern auch den Shanty „Wellerman“. Ihr Musiklehrer durfte eine eigene Strophe singen, während alle Anwesenden auf der Bühne den Takt mit den Füßen stampften. Dieser Abend sorgte für Begeisterung.
Frank Müller aus Schwetzingen meinte enthusiastisch: „Das ist wirklich mal was anderes, so ganz ohne Instrumente. Ab sofort bin ich Fan von A-cappella-Musik“, und ergänzte: „Mein Sohn ist in der fünften Klasse und stand mit oben auf der Bühne. Es hat im einfach großen Spaß gemacht und er hat überhaupt keine Scheu, sich mit auf die Bühne zu stellen.“
Auch Familie Binder, ebenfalls aus der Spargelstadt, war gekommen. Am besten habe ihnen die „Explodierte Freundin“ gefallen und auch ihre Tochter in der sechsten Klasse habe sowohl den Workshop als auch das Mitsingen auf der Bühne viel Freude bereitet.
Musiklehrer Rudolf Steinhübel meinte: „Ich sah die Gruppe vor einigen Jahren und hatte sie einfach angefragt. Leider war dann ein paar Jahre wegen Corona kein Auftritt möglich. Daher freuen wir uns jetzt umso mehr.“ Herzlich bedanke er sich bei dem Freundeskreis des Hebel-Gymnasiums und dem Elternbeirat für die finanzielle Unterstützung. „Ohne sie wäre weder der Workshop noch der Auftritt möglich gewesen. Die Kinder sollen entdecken, dass ihre Stimme zum Sprechen und auch zum Singen da ist. Ich betrachte das ganzheitlich.“
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