Johann Peter Hebel (1760 – 1826) war Theologe, Dichter und Pädagoge. Unvergessen sind seine Gedichte im alemannischen Dialekt. In diesem Jahr jährt sich sein Tod zum 196. Mal. Auf ewig verbunden ist der Name Hebel dabei mit Schwetzingen und Hausen im Wiesental. Denn Hebel starb in der Spargelstadt, genauer gesagt im Haus seines Freundes Johann Michael Zeyher, den er damals besuchte.
Alle zwei Jahre gedenkt Schwetzingen gemeinsam mit der Regionalgruppe Landesverein Badische Heimat und Gästen aus Hausen seinem Tod am Grab im „Park der Freundschaft“ am Hebelhaus. Dabei war das Gedenken in diesem Jahr besonders besinnlich, denn die Musik fehlte aufgrund bestimmter Umstände, für die 2022 die Spargelstadt zuständig gewesen wäre, so das Stadtoberhaupt, da diese im Wechsel beigesteuert würde. „Was hätte er gedacht, würde er heute leben?“, fragte Oberbürgermeister Dr. René Pöltl gleich zu Beginn seiner Rede. „Er hätte uns garantiert den Spiegel vorgehalten“, so Pöltl und ergänzte: „Einer wie er fehlt heute.“ Darauf zitierte der stellvertretende Bürgermeister von Hausen im Wiesental, Harald Klemm, Hebels Gedicht „Der Mann im Mond“. „Ich hoffe, Sie haben es alle verstanden“, meinte Pöltl über das vielschichtig interpretierbare Gedicht, natürlich in alemannischer Mundart geschrieben und vorgetragen. Pöltl selbst fiele es eher leicht, alles zu verstehen, stamme doch seine Mutter aus Freiburg im Breisgau, ebenfalls nicht weit entfernt von der Grenze zur Schweiz, genau wie der Heimatort des Dichters.
Professor Dr. Traugott Schächtele, Prälat des Kirchenkreises Nordbaden mit dienstlichem Sitz in Schwetzingen und somit zumindest gedanklich der Nachfolger von Hebel, meinte in seiner Rede: „Hebel scheute sich nie, einen Ratschlag zu geben. Ganz im Gegensatz zu heute, wo es oft einfach nur heißt, die Lösung liege in dir selbst. Er zitierte oft die Heilige Schrift und am Ende stand immer ein Fazit.“ Im Anschluss folgte die feierliche Kranzniederlegung.
Würdigung für Engagement
Sicher ganz im Sinne des Pädagogen Hebel wurden beim anschließenden „Hebeltrunk“ im Palais Hirsch, bei der unter anderem auch die Stadträtinnen und Stadträte Kathrin Vobis-Mink, Elfriede Fackel-Kretz-Keller und Peter Müller anwesend waren, zwei Schüler für ihr besonderes Engagement mit dem Hebel-Preis geehrt. Nach einem Festvortrag über die Rolle der Gast- und Wirtshäuser in den Erzählungen von Johann Peter Hebel, gehalten von Professor Dr. Hermann Wiegand, erhielten David Eichouh von der Schimperschule und An Ngo, ehemalige Schülerin des Hebel-Gymnasiums, die Auszeichnung. David Eichouh ist seit drei Jahren Schulsprecher und als Sanitäter aktiv. An Ngo ist in Schwetzingen einer der führenden Köpfe der Fridays-for-Future-Bewegung. Dr. Volker Kronemayer vom Verein Badische Heimat Freiburg verlieh den beiden Schülern zusätzlich eine einjährige Ehrenmitgliedschaft.
Für den passenden musikalischen Rahmen sorgte Konzertpianistin Tatjana Worm-Sawosskaja. Gemeinsam wurde zum Abschluss das Badnerlied gesungen, in das alle Anwesenden voller Inbrunst einstimmten.
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