Eine Schneeballschlacht zwischen einem Wolf und einem Schaf – und das mitten im Sommer. Herzliches Kinderlachen war zu hören, als am Sonntagnachmittag die KiTZ Theaterkumpanei aus Ludwigshafen beim Theater am Puls im Seepferdchengarten des Schlossparks zu Gast war. „Ein Schaf fürs Leben“ nach dem Kinderbuch von Maritgen Matter hieß das Stück, das als Open-Air-Vorstellung am südlichen Schlosszirkel gegeben wurde.
In der Inszenierung von Peer Damminger trifft ein naives Schaf (Bärbel Maier) auf einen hungrigen, einsamen Wolf (Uwe Heene). Der Kerl mit den scharfen Reißzähnen möchte das ahnungslose Wollknäuel in die geheimnisvolle Stadt „Erfahrungen“ entführen. Das Schaf lebt in einem Bauernhaus mit einem Stall, der wie ein gemütliches Restaurant aussieht. Es wird turbulent und spannend. Abseits des eintönigen Schafsalltags machen die beiden unterschiedlichen Zeitgenossen eine rasante Schlittenfahrt durch die verschneite Wildnis. Der „Jägerschnitzelwolf“ freut sich schon, wenn er das Schaf endlich fressen darf. Doch es kommt anders. Die Reise durch die Nacht endet mit einem Sturz in den eiskalten See. Das Schaf muss den Wolf rausfischen und wiederbeleben. Mit einer fiebrigen Erkältung liegt der wohlbehütet im warmen Bett. Er träumt nur vom gedeckten Tisch mit dem Schaf im Salat. Am nächsten Morgen ist alles vorbei, die beiden mögen sich. „Und der Schnee schien aus tausend kleinen Diamanten zu sein“, beklatschten die jungen Zuschauer das versöhnliche Ende der Geschichte.
Die Illustratorin des Kinderbuchs, Anke Faust, war an diesem Nachmittag dabei und signierte Bücher. Das Buch über Freundschaft und Vertrauen für Kinder ab sechs Jahren ist mit vielen aufwändigen Bildern in Collagetechnik gestaltet. „Ein Schaf fürs Leben“ mit dem Text von Maritgen Matter wurde unter anderem mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.
Drei Knaller in dieser Woche
Intendant Joerg Steve Mohr und sein Ensemble freuen sich, dass die Bühne im Park endlich zurück ist. Das Theater am Puls war am Freitag mit der Beziehungskomödie „Die Wunderübung“ und am Samstag mit dem Schauspiel „Fettes Schwein“ in seine Open-Air-Saison gestartet. Beim Kartenvorverkauf seien die Leute noch etwas zurückhaltend gewesen, so Mohr. Restkarten gebe es immer noch an der Abendkasse.
Am Freitag um 20 Uhr geht es weiter mit „Der Kontrabass“, am Samstag um 20 Uhr folgt „Fettes Schwein“ und am Sonntag um 16 Uhr steht das Stück „Taucherglocke“ auf dem Programm.
Für alle Vorstellungen können Karten online beim Theater, im SZ-Kundenforum oder via Reservix geordert werden. vw
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