Pigageplatz

Büste für „Intendanten dero Gärthen und Wasserkünste“

Würdigung für Schlossgarten-Architekt

Von 
Marcus Oehler
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Hatto Zeidler hat die Pigage-Büste geschaffen. © Stadt

In diesem Sommer wird Schwetzingens Kunst-Parcours durch eine weitere Skulptur bereichert. Nicolas de Pigage, Architekt und „Intendant dero Gärthen und Wasserkünste“ am Hofe des Kurfürsten Carl Theodor, wird anlässlich seines 300. Geburtstages eine Bronzebüste im öffentlichen Raum gewidmet. Die Skulptur wird am 22. Juli, um 15 Uhr, auf dem Pigageplatz neben dem Hotel Adler-Post von Oberbürgermeister Dr. René Pöltl im Beisein des Honorarkonsuls Frankreichs, Folker Zöller, und einer Delegation aus der Partnerstadt Lunéville eingeweiht.

Unter Kurfürst Carl Theodor (1724-1799) wurde der Schwetzinger Schlossgarten zu einem prachtvollen Meisterwerk europäischer Gartenkunst erweitert. Für die beeindruckende Ausgestaltung und Ausstattung des Schlossgartens mit Rokokokabinetten, Skulpturen und Architekturen zeichnete der französische (Garten)Architekt Nicolas de Pigage verantwortlich.

Der gebürtige Lunéviller (die lothringische Stadt ist seit 1969 Partnerstadt von Schwetzingen) lebte bis zu seinem Tod in Schwetzingen, im sogenannten Gesandtenhaus, dem heutigen Amtsgericht. Da sein Grab nicht mehr zu orten ist, war es ein besonderes Bedürfnis, dem genialen Franzosen, dem Schwetzingen bis heute sehr viel zu verdanken hat, in seinem Jubiläumsjahr einen Ort der Erinnerung und Anerkennung zu schaffen.

Nur zwei Porträts bekannt

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Als Bildhauer wurde Hatto Zeidler engagiert, der vor allem durch seine „Maulbronner Köpfe“ einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde. In einem realistisch-expressiven Stil sowie in deren charakteristischen Physiognomie stellte Zeidler nun ebenso Nicolas de Pigage dar. Der Bildhauer übernahm zudem den gigantischen Künstlerhut, mit dem sich der Lunéviller in den beiden einzigen bekannten Porträts von der Hofmalerin Anna Dorothea Therbusch darstellen ließ.

Zeidler, der ebenso als Autor, Pädagoge und Kunsthistoriker wirkte, war der Pigage durch Forschungen im Verlauf seiner Dissertation schon lange Jahre sehr vertraut. Insofern freute sich der Künstler einmal mehr über den Auftrag zur dieser Porträtbüste. zg

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