Schwetzingen. Nach dem fulminanten Eröffnungskonzert mit dem Circe-Quintett am Freitag (wir berichteten) überrascht die Schwetzinger Jazzinitiative diese Woche gleich mit drei Highlights die Musikfreunde aus der ganzen Kurpfalz.
Am Donnerstag, 20. Oktober, um 20 Uhr gibt es im ehrwürdigen Mozartsaal des Schwetzinger Schlosses ganz neue Klänge: Die Mannheimer Saxophonistin Alexandra Lehmler hat den Vibraphonisten Franck Tortiller aus Paris zu Gast. Das Duo, das den Namen „Aerial“ trägt, hat „etwas äußerst Durchlässiges, Schwebendes, fast Zartes. Wenn das Vibraphon zerbrechlich-repetitive, rhythmische und zugleich harmonische Muster in den Raum stellt, schlängelt sich das Sopransaxofon geradezu filigran zwischen den einzelnen Noten hindurch, manchmal flötenhafte Assoziationen zu persischer Musik weckend, manchmal etwas Tänzerisch-Folkloristisches ausstrahlend. Zu zweit auf der Bühne zu stehen, bietet Freiheit, und die wird genutzt, um weit über die Grenzen traditioneller Jazzformen hinauszugehen.“ So heißt es im Programmheft von Enjoy Jazz zur Ankündigung.
Am Freitag, 21. Oktober, um 20 Uhr öffnet sich noch mal das Rokokotheater für ein Jazzkonzert der Spitzenklasse: Beim Trioprojekt „Hemera“ wird die griechische Jazz-Pianistin Tania Giannouli von den großartigen Musikern Daniele Roccato am Bass und Michele Rabbia am Schlagzeug begleitet. Was genau an dem Abend musikalisch zu erwarten ist, wird ganz gewollt offengelassen.
So einfach wie anspruchsvoll
Erklärtermaßen schätzt Tania Giannouli die Freiheit, mit den Erwartungen des Publikums zu spielen. Der Anspruch, den die Griechin an ihre Mitmusiker richtet, ist so einfach wie anspruchsvoll: „Sie müssen das gleiche Engagement zeigen wie ich. Sie müssen seriös und professionell sein, aber vor allem müssen sie die gleiche Leidenschaft und Begeisterung aufbringen wie ich. Ich habe das Glück, dass alle Musiker in meinen Bands das gleiche Feuer haben und ihre Seelen in die Musik einbringen.“ Dafür sei sie sehr dankbar, sagt die Musikerin, derzeit „Artist in Residence“ bei Enjoy Jazz.
Den Abschluss der Jazztage bildet dann wie immer der Kneipenjazz bei freiem Eintritt am Samstag, 22. Oktober, bei dem überwiegend regionale Jazzformationen auftreten. Es spielen – jeweils von 20 bis 23 Uhr – im Blauen Loch in der Zeyherstraße „Die üblichen Verdächtigen feat. Rainer Pusch“, im Kaffeehaus am Schlossplatz „Dschässlong“, im Aposto das „TE Quartett“ um Tommy Engelhart, im Grünen Baum das „Wolfgang van Göns Trio feat. Bo Schmich“, im Walzwerk „Confusion“, im Quadrato an der Drehscheibe „K.J.Dallaway and Friends“ und im Welde Brauhaus in der Fußgängerzone das „Ignez de Carvalho Trio“. Gespielt werden jeweils drei Sets, dazwischen besteht die Möglichkeit, die Location zu wechseln.
Die Jazztage werden gefördert vom Land Baden-Württemberg, der Stadt Schwetzingen, der VR Bank Kur- und Rheinpfalz und der Sparkasse Heidelberg. zg
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/schwetzingen_artikel,-schwetzingen-da-kommt-ganz-schwetzingen-ins-swingen-_arid,2008130.html