Theater am Puls (mit Fotostrecke)

„Der kleine Vampir“ in Schwetzingen ist großer Zauber auf kleiner Bühne

Bei der fantastischen Premiere von „Der kleine Vampir“ glänzen die jungen und älteren Schauspieler gleichermaßen. Das gilt auch für die Liveband um Stefan Ebert.

Von 
Stefan Kern
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Klaus Herdel ( (v. l.) als Vampir-Oma Sabine von Schlotterstein, Carlotta Seßler (Anna von Schlotterstein), Léonard Georgie (Anton Bohnsack), Wassim Saadi (kleiner Vampir) und Vampirbruder Lumpi von Schlotterstein (Jonas Werling) brillieren. © Theater am puls

Die Geschichte vom „Kleinen Vampir“ kennt wohl jeder. Die Bücher von Angela Sommer-Bodenburg, erschienen ab 1979 und millionenfach verkauft, haben seit Jahrzehnten Legendenstatus und dürften zur Grundausstattung in deutschen Kinderzimmern gehören. Und so überrascht es auch nicht wirklich, dass sich der Theater-am-Puls-Mann Joerg Steve Mohr nach „Pinocchio“ im vergangenen Jahr, nun an diesen Stoff machte.

Doch wie er das gemeinsam mit seinen Schauspielern machte, so viel steht nach der ausverkauften Premiere fest, darf dann wieder als große Überraschung gelten. Schauspieler und Liveband, so der Staatssekretär im baden-württembergischen Umweltministerium, Dr. Andre Baumann, hätten auf sehr kleiner Bühne einmal mehr einen großen Zauber geschafft.

Auf der Fensterbank gefunden

Die Geschichte ist schnell erzählt. Anton Bohnsack, alias Léonard Georgie, findet eines Abends den kleinen Vampir Rüdiger von Schlotterstein alias Wassim Saadi auf seiner Fensterbank. Der Schreck war groß; doch Rüdiger schien eine freundliche Ausgabe seiner Spezies zu sein. Gemeinsam mit Rüdigers Schwester, Anna von Schlotterstein alias Carlotta Seßler, bewältigten die drei zahlreiche Schwierigkeiten. Von der Aufklärung der Eltern über diese seltsame, die Mensch-Vampir-Grenze überschreitende Freundschaft bis zum Kampf gegen den schrulligen Vampirjäger Geiermeier, gespielt von Johannes Szilvassy.

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Und, um es überdeutlich zu sagen, was die drei Kinder hier auf die Bühne brachten, gehört in die Brillanz-Liga. Es war einfach großartig. Sprache, Mimik und Bühnenpräsenz würden jeder auch noch so großen Bühne zur Ehre gereichen.

Aber auch die „großen“ Schauspieler verstanden es zu reüssieren. Udo Holzapfel (Tobias Rieseberg), der Vampir-Ersatz-Freund zum Vorzeigen, die Eltern Anton und Helga Bohnsack, alias Michael Hecht und Marie Eberhardt, die Vampir-Oma Sabine von Schlotterstein, alias Klaus Herdel, und der Vampirbruder Lumpi von Schlotterstein, alias Jonas Werling, sie alle trugen mit dazu bei, dieses Stück mit Witz und Charme aufzuladen und den Zuschauern einen kurzweiligen Abend zu bescheren. So kurzweilig, dass einige Zuschauer sogar die Theater-Etikette vergaßen und tatsächlich mit ihren Smartphones filmten und Fotos machten. Kurz verwies Mohr in der Pause darauf, dass das unerwünscht sei. Das Theater sei eine durchweg analoge Veranstaltung, und zwar durchgängig. Die Corona-Zeit hat einige Gäste wohl etwas vom Theater entwöhnt.

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Jubelnde Begeisterung

Nicht hingewiesen mussten die Besucher auf den eigentlichen Lohn für die Schauspieler. Die Begeisterung brach sich hier am Ende wirklich Bahnen. Viel mehr tosender Applaus geht nicht. Und auch die O-Töne fielen ausschließlich in die Kategorie jubelnde Begeisterung. Die neunjährige Iren, genau wie die achtjährige Lorena und die gleichaltrige Sofia strahlen vor Glück – wie Jörg Hild und Pamela Schäfer. Der Bewertungskorridor befand sich irgendwo zwischen einfach toll, grandios und wunderbar. Es ist ein Korridor, der dem Stück absolut gerecht wird.

Die nächste Aufführung „Der kleine Vampir“ im Theater am Puls findet am Samstag, 26. November, um 19 Uhr statt. Die Termine im Dezember sind Sonntag, 4. Dezember, Sonntag, 11. Dezember, Sonntag, 18. Dezember und Sonntag, 25. Dezember, jeweils um 16 Uhr, sowie Freitag, 30. Dezember, um 18 Uhr.

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

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