Das Wichtigste in Kürze
- Der Rotary-Club Schwetzingen-Kurpfalz spendet 25.000 Euro an acht soziale Projekte.
- Die DLRG Leimen kauft ein Schlauchboot; der Tierschutzverein erweitert Igel-Kapazitäten.
- Die Initiativen fördern Integration, Demenzhilfe und kulturelles Erbe in der Region.
Schwetzingen. Der Rotary-Club Schwetzingen-Kurpfalz hat die Rotary-Awards zur Förderung sozialer Projekte vergeben. Moderator Jürgen Thomsen verkündete, dass insgesamt 25.000 Euro an acht von 38 Bewerbern – Einrichtungen, Initiativen und Vereine aus der Region – verteilt werden. Die Begünstigten erhielten bis zu 5.000 Euro. Auswahlkriterien waren Modellcharakter, aktive Beteiligung der Betroffenen, Hilfe zur Selbsthilfe, hohe Anzahl der Begünstigten, und sie durften in den letzten drei Jahren keine Preisträger gewesen sein.
„Die Hauptperson des heutigen Abends sind Sie!“ Diese Worte richtete der noch amtierende Präsident des Rotary-Clubs, Dr. Cornelius Brenner, an die bei der Preisverleihung anwesenden Begünstigten im Welde-Brauhaus in Schwetzingen. Satzungsgemäß hat der Präsident das Amt jeweils für ein Jahr inne, ehe er den Stab an seinen Nachfolger im Juli übergibt. Mit Freude berichtete Brenner, dass die Rotarier – unabhängig vom Förderpreis – anlässlich eines Charity-Konzerts im Mai allein 7.000 Euro eingenommen haben, Geld, das sofort an das Kinderhospiz Sterntaler gespendet werden konnte.
Die acht Preisträger, die jeweils von einem Paten der Rotariern begleitet werden, stellten sich daraufhin vor und berichteten über ihre Arbeit und die geplante Verwendung der Gelder.
DLRG will modernes Schlauchboot für Einsatztruppe anschaffen
Auf große Zustimmung der Rotary-Mitglieder stieß das Vorhaben der DLRG Leimen, ein neues, modernes Schlauchboot für die Einsatztruppe anzuschaffen. Fabienne Frick, die Vorsitzende des Gruppenvorstands, und Vorstandsmitglied Matthias Frick berichteten von den Aufgaben der DLRG, zu denen die Wasserrettung ebenso gehört wie der Katastrophenschutz. Die Bootstruppe decke quasi den ganzen Rhein-Neckar-Kreis ab. Auch Rettungshunde kommen zum Einsatz; sie erschnüffeln die untergegangene Person, die dann von den Tauchern geborgen wird. Der DLRG erhielt 5.000 Euro aus dem Spendentopf.
Mut machen, das Vergessen aufhalten – damit befasst sich die Initiative „Demenzfreundliches Wiesloch“. Annegret Sonnenberg wies auf die steigende Zahl der Demenzkranken hin; in Deutschland sind es 1,8 Millionen. Die Initiative organisiert Workshops für Angehörige und Ehrenamtliche. Im Mai fand ein Workshop zum Thema Essen statt; Schlucken und Verschlucken können für Demenzkranke oftmals problematisch sein. Die Künstlerin Mila Müller bietet nun ab Juli bis November 2025 den neuen Kurs „Farben der Erinnerung“ an. Formen und Farben unterstützen das Erinnerungsvermögen, erklärte Sonnenberg. Das Projekt wird mit 1.800 Euro bezuschusst.
Heimatkreis will kulturelles Erbe Plankstadts zugänglich machen
Der Heimat- und Kulturkreis Plankstadt (HKK) war vertreten durch Prof. Dr. Udo Weis und Stefan Phillips. Weis beschrieb das Projekt „Geschichte lebendig machen“. Der über 5.000 Euro dotierte Preis soll das kulturelle Erbe Plankstadts innovativ und barrierefrei zugänglich machen. Ab Juli 2025 wird ein digitales Vermittlungskonzept realisiert, um auch jüngere Leute für ihre Heimat zu interessieren. „Es muss schnell gehen,“ sagte Weis, „denn die alten Zeitzeugen werden immer weniger.“ Barrierefreiheit, Mehrsprachigkeit, Authentizität und multimediale Informationen sind Anforderungen an das generationsübergreifende System, das per QR-Code zugänglich gemacht werden soll.
„BärenSTARK – Programm zur Stärkung sozialer emotionaler Kompetenzen“ ist ein Projekt der Theodor-Heuss-Schule in Oftersheim. Rektorin Alexa Schäfer hatte den Lehramtsstudenten Samuel Kolb mitgebracht, der das Projekt betreut und darüber berichtete. „Ich schaffe das“, ist seine Devise, die er in vielfältigen kreativen, spielerischen und Bewegungseinheiten den Schülern nahebringt. „Es ist nicht schlimm, wenn ich nicht alles weiß.“ Bei dem Projekt, das mit 2.500 Euro unterstützt wird, geht es darum, Kinder gemeinsam zu stärken und ihnen Selbstvertrauen in ihre ganz eigenen Stärken zu vermitteln. „BärenSTARK“ wurde bereits in mehreren Schulen erfolgreich angewandt.
Hebel-Gymnasium erhält Spendenbetrag für Solidaritäts-AG
Das Schwetzinger Hebel-Gymnasium profitierte ebenfalls von den Fördergeldern. Seit Jahren bietet das Gymnasium eine Solidaritäts-AG („Soli-AG“). Die Schüler sammelten für den Tafelladen Appel und Ei. Das „Projekt der Solidaritäts-AG mit VKL-/Integrationskindern“, das mit 2.400 Euro gefördert wird, befasst sich mit nicht-deutschsprachigen Kindern in Vorbereitungsklassen (VKL) und hilft bei der Integration. Der stellvertretende Schulleiter Gundolf March und Lehrer Dr.Henning Hupe berichteten, dass die Schüler Verantwortung übernehmen lernen. Geplant ist ein Ausflug in den Kurpfalzpark in Wachenheim.
Um Integration und Inklusion geht es auch beim Projekt „Spiel, Satz und Inklusion - Tischtennis beim TV Schwetzingen 1864“. Der Rotary-Club unterstützt es mit 5.000 Euro. Vorstandsmitglied Jens Rückert berichtete vom „Open Sporty Sunday“, bei dem sich Kinder austoben können. Tischtennis-Abteilungsleiter Till Friedrich berichtete stolz von seinen sportlichen Erfolgen trotz Einschränkungen. Seit März 2025 gibt es das Projekt Tischtennis inklusiv.
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Neue Zelte für den Einsatzdienst braucht der Malteser Hilfsdienst, da ihr altes Einsatzzelt durch einen Sturm unbrauchbar wurde. Geschäftsführer Jörg Ott und sein Sohn Niklas umrissen die Dienstleistungen der Malteser wie Sanitätsdienst, Bevölkerungsschutz, Erste-Hilfe-Kurse, soziale Dienste und Jugendarbeit. Der Rotary-Club würdigte ihr Engagement mit einem Förderpreis von 4.300 Euro für den Kauf der Zelte.
Auch der Tierschutzverein Schwetzingen wurde berücksichtigt. Ehrenamtliche Helfer bauen schon seit März die Pflege- und Betreuungskapazitäten für Igel aus, erzählte die Vorsitzende Anja Hecker. Immer mehr kranke, verletzte und verwaiste Igel kämen in die Betreuungsstation. Igel stehen auf der roten Liste gefährdeter Tiere. Der Ausbau des Geheges soll bis Ende September fertig sein. Die Förderung in Höhe von 4.000 Euro durch den Rotary-Club helfe sehr, sagte Hecker, denn die Arbeiten werden von Ehrenamtlichen erledigt, aber das Material muss beschafft werden.
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