5 Tipps vom Profi (mit Podcast)

Erste Skitour: So bereite ich mich vor

Hubertus Lindner von der Bergschule Lechtal ist geprüfter Ski- und Bergführer. Der gebürtige Steirer kennt nicht nur seine Heimat, das Tiroler Lechtal, wie seine Westentasche. Bei den 1. Lechtaler Skitourentagen gab er wertvolle Tipps für Tourengeher.

Von 
Katja Bauroth
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Hubertus Lindner – mit seinen Huskys „Vallu“, „Yuta“ und „Lilly“ – ist staatlich geprüfter Ski- und Bergführer. Er betreibt im Lechtaler Auszeitdorf Gramais die Bergschule Lechtal. © Christian Penning

1. Voraussetzungen: Bei Skitouren unterscheidet man Schwierigkeitsgrade von leicht bis extrem anspruchsvoll. Für Anfänger eignen sich sogenannte Pistenskitouren, bei denen sie sich mit den Eigenschaften von Tourenski, Schuhen und Bindung vertraut machen können. Für eine Skitour im gesicherten Skiraum genügen die Fertigkeiten vom Pistenskifahren. Anschließend sollten künftige Tourengeher die Fahrtechnik Schritt für Schritt ins Gelände übertragen, am besten unter Anleitung eines staatlich geprüften Skilehrers oder -führers. Denn jeder Fehler hinsichtlich des Fahrverhaltens wirkt sich im Gelände ungleich stärker aus. Eine schlechte Skitechnik bedeutet bei Skitouren daher höheres Risiko. Stürze können nicht nur zu Verletzungen, sondern auch zu Lawinenabgängen führen.

AUDIO: LLL_10_Lechtaler_Skitourentage

2. Vorbereitung: Konditions- und Krafttraining ist besonders wichtig – sei es als Workout im Fitnessstudio oder bei Klimmzügen im Wald. Die technischen Fertigkeiten lernen Outdoor-Enthusiasten am besten durch regelmäßiges Ski- und Techniktraining in einer angeleiteten Gruppe, etwa in einer Alpinschule. Dort geht es vor allem um Tourenplanung, Lawinengefahr und -strategien, Ausrüstung, Verhalten während der Tour und den Ernstfall einer Lawinenverschüttung.

Kontakt



  • Eingebettet zwischen den Lechtaler und Allgäuer Alpen liegt die Naturparkregion Lechtal. Namensgeber ist der Lech, der auf seinem Weg Richtung Donau die Umgebung prägt. Die Ferienregion Tiroler Lechtal steht für einen nachhaltigen sowie authentischen Tourismus und ist das ganze Jahr über Ziel für Naturliebhaber und Ruhesuchende. Wanderer begeben sich auf den 125 Kilometer langen Lechweg, der durchs Tal mit 14 Ortschaften führt. Der Winter lädt zum Schneeschuhwandern, Skilanglauf und Skitourengehen ein.
  • Kontakt zur Region: Lechtal Tourismus, Untergiblen 23, A-6652 Elbigenalp, Telefon 0043/ 5634/5315, info@lechtal.at, www.lechtal.at
  • Hoteltipp: Hotel Gasthof Stern****, Familie Kapeller, Dorf 7, A-6652 Elbigenalp, Lechtal, Tirol, Telefon: 0043/ 5634/6202, info@hotel-stern.at, www.hotel-stern.at

3. Ausrüstung: Ausrüstung ist nicht gleich Ausrüstung, denn Skitour ist nicht gleich Skitour. Während beim Freeriden mit leichtem Gepäck, Lawinenairbag, Notfallausrüstung und Skihelm gestartet wird, ist man beim Skibergsteigen mit Pickel, Steig- und Harscheisen, Abseilgerät, Klettergurt sowie leichtem Helm unterwegs. Was niemals fehlen darf: Lawinenverschütteten-suchgerät (LVS), Sonde, Schaufel, Erste-Hilfe-Paket, Biwaksack, Stirnlampe, kleines Multifunktionswerkzeug, Sonnencreme sowie Warmes zum Unter- und Überziehen. Socken, Unterwäsche, Mütze und Stirnband können Tourengeher übrigens von ihrem alpinen Skiequipment nutzen – mehr allerdings nicht.

Tiroler Lechtal

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4. Leihen oder kaufen?: Ski, Felle, Teleskopstöcke sowie Notfallset sind Ausrüstungsgegenstände, die Tourenneulinge gut leihen können, auch wenn dieses Vergnügen nicht ganz günstig ist: Die Gebühren für Notfall- und Skiausrüstung betragen etwa 100 Euro pro Tag. Allerdings sparen sich Wintersportler so die wichtige und aufwendige Pflege des Equipments. Der Kauf von Tourenschuhen ist ratsam: Werden diese nicht im Fachgeschäft anprobiert, warten die Schmerzen schon nach wenigen Metern. Sollten Tourengeher bei ihrem Hobby bleiben wollen, ist im ersten Schritt eine Notfallausrüstung – LVS-Gerät, Sonde, Schaufel und Erste-Hilfe-Paket – empfehlenswert (etwa 400 Euro).

5. Essen und Trinken: Einsteiger sollen mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit mit auf eine Tour nehmen, am besten leicht gesüßten Tee in der Thermoskanne. Beim Essen gilt die Regel: Nährwert geht vor Zuckergehalt. Trockenfrüchte wie Datteln und Nüsse sind gute Begleiter.

Autor Katja Bauroth liebt Begegnungen und Storys - im Lokalen und auf Reisen.

Thema : Leben.Lieben.Lachen. - Der Lifestyle-Podcast

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