Saisonstart - Großhändler Armin Rohr hat das erste deutsche „weiße Gold“ ausgeliefert

Erster Spargel aus beheiztem Anbau ist da

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zg
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Zwei Verkäufer auf dem Großmarkt sind glücklich darüber, den ersten deutschen Spargel anbieten zu können. © Rohr

Der Startschuss der Spargelsaison für deutschen Spargel ist definitiv gefallen. Seit Dienstag ist der Großhändler Armin Rohr in der Lage, das erste deutsche „weiße Gold“ aus einheimischen beheiztem Anbau seinen Kunden täglich feldfrisch anzubieten. Um gleich irgendwelchen Missverständnissen aus dem Weg zu räumen: Rohr ist zwar Ur-Schwetzinger, aber der Spargel, mit dem er am Anfang der Saison seit vielen Jahren handelt, ist kein original Schwetzinger Spargel.

Für seine Kundschaft ist das überhaupt kein Problem. Er beliefert unter anderem zwei Import- und Export-Händler auf dem Großmarkt Mannheim sowie Händler auf dem Schwetzinger und dem Mannheimer Wochenmarkt. Innovation beim Spargelanbau ist Trumpf und aufgrund der beheizten Anbaumethode ist es möglich, dass die Feinschmecker wieder mit der Zunge schnalzen können. Beheizte Felder, eine Fußbodenheizung aus Rohren, durch die beheiztes Wasser fließt und mit über die Spargelreihen arrangierten Sonnen-Folientunnel und zusätzlicher Vlies-Abdeckung, sind die Garanten dafür, dass frischer Spargel über vier Wochen früher als der „normale“ Oben-ohne-Freilandspargel gestochen werden kann.

Qualität hat ihren Preis

„Die Qualität ist hervorragend. Der Spargel ist butterzart und keineswegs bitter, was auf das gleichmäßige Wachstum durch die Wärmeabstrahlung der „Fußbodenheizung“ in Kombination mit den Sonnen-Tunneln zurückzuführen ist. Alles ganz natürliche Wachstumsbeschleuniger und ohne jeglichen Einsatz von Chemie“, betont Armin Rohr. Dass dieser Mehraufwand und Materialeinsatz seinen Preis hat, versteht sich von selbst: Zwischen 10 Euro (Suppenspargel) und 22 Euro (Klasse 1) pro Kilogramm, so tief muss der Endverbraucher zur Zeit in die Tasche greifen, das ist mehr als das Doppelte wie in der Hauptsaison. Trotzdem hat der erste frisch gestochenen deutsche Spargel seinen Reiz, sein erster Einkauf von insgesamt 73 Kartons x 5 Kilo (365 Kilo) war aufgrund der Vorbestellungen ruckzuck verkauft.

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Auf die Frage, wann mit günstigerem Spargel zu rechnen ist, gibt sich Rohr eher skeptisch. „Aufgrund des derzeitigen Witterungsverlaufs wird es voraussichtlich vor Ostern keinen unbeheizten Spargel geben. Sofern nach Ostern die Sonneneinstrahlung konstant bleibt, können eine größere Menge an Spargel gestochen werden.

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