Schlossgarten

Fast 19 000 Besucher bei Classic-Gala im Schlossgarten Schwetzingen

Die Organisatoren der 20. Classic-Gala im Schlossgarten Schwetzingen zeigen sich zufrieden mit den Gästezahlen und geben exklusiv bei dieser Zeitung die Hauptpreisträger bekannt. Außerdem gab es eine wunderbare „Randerscheinung“ bei der Oldtimerschau, bei der Kinder aus Schwetzingen mitwirkten.

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Katja Bauroth
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Die Kinder aus Schwetzingen werden für ihre Malaktion mit Pokalen gewürdigt. © Theilig-Kommunikation

Schwetzingen. Die 20. Classic-Gala im Schlossgarten Schwetzingen am Wochenende geht als Hitzeschlacht bei Veranstalter, Ausstellern und Gästen ins Geschichtsbuch ein. Organisator Johannes Hübner nennt das Team vor Ort samt Jury „Helden auf der Kochplatte“, die bei teilweise bis zu 35 Grad Celsius die wunderbare Oldtimerschau auf die Beine stellten und am am Laufen hielten. Vor allem die bald mehrstündige Preisvergabe am Sonntag in sengender Hitze verlangte der Crew und den Oldtimerbesitzern einiges ab.

Fast 19 000 Gäste besuchten die Classic-Gala in diesem Jahr – um die 3000 weniger als im Vorjahr, was vermutlich ebenfalls den heißen Temperaturen geschuldet sein dürfte, wie Hübner im Gespräch mit dieser Zeitung vermutet. Was Gästen auffiel und auch zu Nachfragen führte: Auf den Hauptachsen klafften Lücken, wofür Johannes Hübner mehrere Gründe nennt: Zum einen gab es kurzfristige krankheitsbedingte und technisch notwendige Absagen (Auto defekt), zum anderen wurden Fahrzeuge an manchen Stellen enger gestellt, damit sie nicht unter den „tropfenden Bäumen“ stehen. Vor den klebrigen Ausscheidungen der Blattläuse (Honigtau) hat jeder Autobesitzer Respekt, erst recht jene mit historischen Vehikeln.

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Impressionen von der 20. Classic-Gala im Schlossgarten Schwetzingen

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Positive Rückmeldungen trotz Lücken auf den Hauptachsen

Dennoch waren die Rückmeldungen insgesamt durchweg positiv, sogar begeistert, was auch die Autorin dieser Zeilen bestätigen kann, die immer wieder mit Besuchern ins Gespräch kam, die „von der schönsten Schau überhaupt“ sprachen. Allein die Veritas-Ausstellung direkt auf der Schlossterrasse sorgte bei vielen Automobilkennern für pures Staunen: So viele Fahrzeuge dieser deutschen Marke, die die ersten Sport- und Rennwagen nach dem Zweiten Weltkrieg baute, wären noch nie an einer Stelle zu sehen gewesen, so Kenner der Szene. Und dann waren da die vielen Raritäten, die Kurator Hans Hedtke mit dem Team um Johannes Hübner und Wolfgang Gauf aus den „Schatzkisten“ dieser Welt nach Schwetzingen gebracht hat.

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Eigentlich hätten so viele Preise verdient gehabt, die wichtigste Auszeichnung – Best of Show 2024 – nahm Albert Wetz aus Luxemburg für seinen Bugatti Typ 57 C Atalante mit Originallackierung aus dem Jahr 1936 mit. Den reinen Zweisitzer Atalante gab es nur 1937, er hatte damals als sportlichster Wagen der 57-Reihe das Image des heutigen Veyron. Der Bugatti verwies den 1948er Talbot-Lago T26 Record Cabriolet Graber von Gerhard Grada aus der Schweiz und den Rolls-Royce Phantom 1 – „Phantom of love“ – von Richard Biddulph aus England, über den auch diese Zeitung ausführlicher berichtete, auf die Plätze. Den Hauptpreis „Star of Classic-Gala Schwetzingen“ nach der Schweizer Alex Item für den 1959er Ford Fair-lane 500 Skyliner mit. Und den Landespreis von Baden-Württemberg gewann Wolfgang Niefanger aus Süddeutschland just für seinen 1950er Veritas Scorpion 5095.

Best of Show 2024: Dieser Bugatti Typ 57 C Atalante mit Originallackierung wurde durch die internationale Jury nach Fiva-Kriterien zum besten Klassiker gewählt. © Classic-Gala/Georg Kludsky

Kreative Jungkünstler bemalen Oldtimer als Friedensbotschafter

Über Extrapokale durften sich übrigens zehn Flüchtlingskinder freuen, die mit dem „Café International“ von der evangelischen Gemeinde am Schlossplatz 9 eine besondere Einladung erhielten. Sie durften einen GAZ Pobada aus dem Jahr 1949 kunstvoll bemalen. Der Sammler Rolf Löbig aus Leichlingen, früher eine bekannte Unternehmergröße in Deutschland, hatte den russischen Oldtimer – gekauft in der Ukraine – für diese Kunstaktion bereitgestellt. Die Kinder sollten – begleitet von einem Team um die spanische Künstlerin Marie de Gea – das Auto frei zum Thema: „Wie stelle ich mir Frieden vor“ gestalten. Herrlich bunt verziert geht der Oldtimer von Schwetzingen aus als Friedensbotschafter auf Reisen und soll ein Zeichen gegen den Terror auf der Welt setzen.

Autor Katja Bauroth liebt Begegnungen und Storys - im Lokalen und auf Reisen.

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