Schwetzingen. Das Konzept des evangelischen Basars – der ja im Volksmund nur „Bazar“ heißt, mit gefühlt mindestens drei „z“ in der Mitte – hat sich wieder einmal voll bewährt. Die Veranstaltung rund um das Lutherhaus und die Stadtkirche hatte am Sonntag zeitweise Volksfestcharakter.
Vor allem draußen auf den Kleinen Planken war jede Menge los, wo sich neben dem Spielzelt und dem Waffelstand vor allem das Entenrennen im Brunnen erneut als wahrer Publikumsmagnet entpuppte. Da hatten Groß und Klein jede Menge Spaß, auch weil es attraktive Preise zu gewinnen gab. Stolz zeigte unter anderem Pfarrer Steffen Groß den Gewinnerzettel mit dem ersten Preis. Er hatte ein schwarzes Gummitier in den Wettbewerb geschickt. „Da ist die Pfarrerente“, lachte er.
Basar in Schwetzingen: Musikalische Glanzlichter und kulinarische Genüsse
Drinnen in der Kirche und im Lutherhaus war ständig etwas geboten – sowohl kulinarisch wie unterhaltungsmäßig. Losgegangen war es am Vormittag mit einem Gottesdienst, bei dem es um falsches und richtiges Sorgen ging und bei dem Ex-Kantor Detlev Helmer und Ulrike Wettach-Weidemaier für musikalische Glanzlichter zu sorgen.
Musik dominierte auch das Programm im Lutherhaus, wo zeitweise kaum ein Platz zu bekommen war. Nach den Tänzern der „Spargelspinners“ folgten unter dem Motto „70 – 10 – 38“ die hinreißenden Darbietungen des Schwetzinger Ballettstudios – mit 70 Mitwirkenden in zehn Tänzen. Und vor 38 Jahren hatte Barbara Benkeser-Hammerton die Schule von Maxi Ital-Freyschmidt übernommen. Die Kinder der Tagesstätten Bonhoeffer und Melanchthon hatten bei ihrem Auftritt die „Arche Noah“ zum Thema. Nebenan in der Stadtkirche gefielen die „cOhrwürmer“des Sängerbunds mit dem Singspiel „Wuschel haut ab“. Später konnten die Basarbesucher dort die Darbietungen des Gospelchores genießen – und das bei leckeren Cocktails mit fantasievollen Namen wie „Trank der 3 Könige“.
Ein besonderes Highlight war die Orgelführung des (immer noch) neuen Kantors Paul Hafner, der den Teilnehmern die Faszination des Instruments auf launige Art und Weise näherbrachte – vor allem die vielfältigen Register, die mal dezent, mal opulent eingesetzt werden. „Wenn die Kirche voll ist, dann muss man auch mal die PS auf die Straße bringen“, schmunzelte er. Bereits am Vorabend war es im Lutherhaus um Musik gegangen – bei der siebten Auflage des Tanzfestes „Herbstlicht“, das dank der Linedance-Einlagen in Zusammenarbeit mit der Tanzschule Kiefer auch für Singles viel Spaß brachte. Und zum Schluss wurde zu „Highway to Hell“ getanzt – in einem kirchlichen Gemeindehaus.
Zu Ende ging der „Bazzzar“ am Sonntag ebenfalls mit beschwingter Musik: mit der Stadtkapelle unter der Leitung von Manfred Hildebrand. Zuerst das „Badnerlied“, dann der christliche Segen von Pfarrer Groß – auch das passt zum Konzept der Kirchengemeinde.
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