Schwetzingen. Am Donnerstag, 11. September, ist es wieder soweit: Gegen 11 Uhr verschickt die Nationale Warnzentrale in Bonn Probewarnungen an Warnkanäle wie Fernseher, Radios oder Smartphones. Auch zahlreiche Kommunen schließen sich diesem bundesweiten Aktionstag an und testen – je nach Verfügbarkeit – ihre lokalen Warnmittel. Im Rhein-Neckar-Kreis können in 35 Städten und Gemeinden Sirenen durch die Integrierte Leitstelle Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis gGmbH zentral ausgelöst werden. Schwetzingen ist ebenfalls dabei, auch wenn vor Ort keine Sirenen zu hören sein werden. Die Freiwillige Feuerwehr wird, wie in den vergangenen Jahren auch, auf den kleinen Planken informieren.
„Wir werden gegen 10.30 Uhr für circa eine Stunde auf den kleinen Planken mit einem Fahrzeug vor Ort sein und für Fragen der Bevölkerung zur Verfügung stehen“, kündigt Kommandant Lars Oehring an. Er sieht den Warntag als essenziellen Bestandteil der Bevölkerungswarnung an. „Wir stellen jedoch immer wieder fest, dass die Bürger mit der Warnung über die verschiedenen Warnwege (App, CellBroadCast etc.) nicht zurechtkommen.“
Im Anschluss fehle leider der Hinweis, was man dann tun soll. Durch die weltpolitische Lage der letzten Jahrzehnte sei das Thema Bevölkerungswarnung und Warnung vor Gefahren etwas in den Hintergrund gedrängt worden, so Oehring. „Heute merken wir jedoch, wie wichtig die frühzeitige Warnung der Menschen ist unter anderem auch, weil in sozialen Medien meist schneller als durch die Presse Falschmeldungen gestreut werden, die von den Behörden nur sehr schwer oder kaum eingefangen werden können.“
Schwetzinger Kommandant Lars Oehring mahnt Vorratshaltung für Katastrophenfall an
Der Schwetzinger Kommandant sieht künftig noch mehr Prävention und Sensibilisierung der Bürger als Herausforderung für alle. Auch die Bürger selbst müssten sich verstärkt wieder mit dem Thema auseinandersetzen und vorbereiten. „Ein Notvorrat an Nahrungsmitteln und Getränken, eine Taschenlampe und Hygieneartikel sollte jeder Bürger vorhalten.“
In Schwetzingen wurden die alten Sirenen, welche nach dem 2. Weltkrieg errichtet wurden, nicht mehr modernisiert beziehungsweise im Laufe der Jahre abgebaut. „Aktuell warnen wir die Bevölkerung ‚nur‘ über moderne Kommunikationsmittel, in Form von den Apps KatWarn und NINA sowie über das Mobilfunktelefonnetz via CellBroadCast, welches über die Mobilfunknetzbetreiber umgesetzt wurde“, teilt die Stadt auf Anfrage dieser Redaktion mit. Der Vorteil gegenüber der früher gebräuchlichen Warnung über Sirenen sei, dass dem Nutzer über diese App sofort die Art der Gefahrenlage angezeigt werde, hieß es in einer früheren Mitteilung aus dem Rathaus. Lars Oehring hielte Investitionen in ein modernes Sirenennetz für sinnvoll: „Ich würde es mir aus Sicht der Gefahrenabwehr wünschen“.
Jährlich an jedem zweiten Donnerstag im September werden in ganz Deutschland Warnsysteme für den Ernstfall erprobt. Der bundesweite Warntag dient nicht nur dazu, die technischen Systeme einer Belastungsprobe zu unterziehen, sondern insbesondere die Bevölkerung auf alle verfügbaren Warnmöglichkeiten aufmerksam zu machen und so Wissen über den Umgang mit Warnungen zu vermitteln. Alle Informationen zum Warntag und den eingesetzten Warnmitteln gibt es im Internet unter www.bbk.bund.de/bundesweiter-warntag.
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