Schwetzingen / Hardtwald. „Forst BW hat den Waldumbau der Schwetzinger Hardt begonnen, der durch den Klimawandel notwendig geworden ist“, berichtet der Landtagsabgeordnete der Grünen, Dr. Andre Baumann, zum Tag des Waldes. Forstminister Peter Hauk (CDU) habe auf einen umfangreichen Fragenkatalog Baumanns geantwortet, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Abgeordnetenbüro. Der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz erläutert in seiner Antwort den Zustand des Schwetzinger Hardtwaldes sowie die bisherigen und künftigen Schutzmaßnahmen. Die Schwetzinger Hardt ist Staatswald, wird von Forst BW bewirtschaftet und naturschutzfachlich gepflegt.
Baumanns bereits zuvor mehrfach getätigte Aussage, dass der Klimawandel die vielfach von Trockenheit und Nährstoffarmut gekennzeichneten Standorteigenschaften in der Schwetzinger Hardt verschärfe und die bisherigen Hauptbaumarten Waldkiefer und Buche zunehmend weniger geeignet seien, habe ihm das Ministerium bestätigt, so der Abgeordnete.
Klimawandelbedingter Waldumbau in der Schwetzinger Hardt
„Forst BW fördert demnach künftig Mischbaumarten und deren Beteiligung in den gesamten Hardtwäldern weit über bisherige Anteile hinaus, um den Wald in der Oberrheinebene unter den Bedingungen des Klimawandels zu erhalten. Das ist eine gute Nachricht. Wir brauchen einen Wald, der auch im Jahr 2100 gut dasteht. Und das geht nicht von alleine,“ sagt der Schwetzinger Grünen-Politiker.
Forst BW habe laut Ministerium bereits viele Maßnahmen umgesetzt, um den naturschutzfachlich wertvollen Hardtwald zu erhalten und zu fördern. Baumann setzt sich als Abgeordneter dafür ein, den Forstbetrieb in der Hardt weiter zu stärken. Dazu seien mehr Facharbeiter für den klimawandelbedingten Waldumbau einzusetzen und Naturschutzmaßnahmen müssten geplant und umgesetzt werden. „Die Hardtwälder allgemein und der Schwetzinger Hardtwald im Besonderen haben aus naturschutzfachlicher Sicht eine sehr hohe Bedeutung“, sagt Baumann weiter. „Die wertvolle Dünennatur in einem der wichtigsten Waldschutzgebiete Süddeutschlands gilt es zu erhalten und weiter zu fördern.“
Naturschutz und Wiederherstellung im Hardtwald
Auch diese Einschätzung habe Forst BW bestätigt: „Die standörtlichen Verhältnisse im Regionalen Waldschutzgebiet (RWSG), insbesondere die Binnendünen und Flugsandfelder, stellen eine naturgeschichtliche Besonderheit für die Oberrheinebene dar.
Eine Entstehung offener Dünen und eine Ausbreitung von Sandfluren gibt es heute nicht mehr.“ Verbliebene offene und halboffene Sandflächen sowie lichte Wälder seien daher zu erhalten, zu pflegen und die typischen Lebensräume der Binnendünen und Flugsandfelder im Gebiet seien wiederherzustellen oder aufzuwerten. Dies geschehe auf der Grundlage des Pflege- und Entwicklungsplans (PEPL) von 2022 vornehmlich im Schonwald.
Neue Eichenbestände gepflanzt
Das Ministerium berichtete Baumann von Naturschutzmaßnahmen, die Forst BW seit Bestehen des Waldschutzgebiets im Jahr 2020 mit Partnern durchgeführt habe. „Ich freue mich, dass Forst BW eine Vielzahl an Maßnahmen nennen konnte, wie etwa die Bekämpfung der invasiven Art Kermesbeere an der Düne „Hoher Stein“, die Anlage einer Waldweide und Stoßbeweidung derselben ab 2022 sowie den Waldumbau von Kiefern dominierten Beständen auf guten Standorten und ohne vorhandene Naturverjüngung in Eichenbestände durch Pflanzung und anschließende Bewässerung.“
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Für eines der genannten Naturschutzprojekte hatte Baumann noch in seiner Funktion als Nabu-Landesvorsitzender Geldmittel im Naturschutzprojekt „Lebensader Oberrhein“ aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt eingeworben. Auf dem Saupferchbuckel wurden von Forst BW und Nabu wertvolle Sandmagerrasen- und Binnendünenlebensräume geschaffen.
Baumann begrüßt, dass man mit vereinten Kräften das „Sorgenkind Hardtwald“ fördere. Der Hardtwald gehöre zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Wäldern des Landes. Baumann: „Mit dem Erhalt unserer Waldgebiete sichern wir uns Menschen nicht nur naturnahe Erholungsräume für uns selbst. Wir brauchen die Wälder auch, um unseren Lebensraum zu erhalten. Gesunde Wälder versorgen uns mit Sauerstoff, speichern CO2 und machen Landschaften widerstandsfähiger in Zeiten des Klimawandels. Sie sind wichtige Naherholungsgebiete und Lebensraum unzähliger Tier- und Pflanzenarten. Unser Hardtwald ist die grüne Lunge des Wahlkreises.“
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