Schwetzingen. Fast 20 Jahre ist es nun schon her, dass die italienische Stadt Spoleto mit Schwetzingen eine Städtepartnerschaft vereinbart hat. Schon 2002 hatte sich der Gemeinderat für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Stadt in Umbrien ausgesprochen. Damals legte man bereits die heute noch gültigen Schwerpunkte fest und vereinbarte einen besonderen Fokus auf der Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur, Musik, Kunst und Bildung. Am 17. September 2005 wurde dann die Urkunde unterzeichnet, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung.
Seit den ersten Kontakten und lange vor der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags wurden zahlreiche Akteure miteinander vernetzt und etliche Aktivitäten auf den Weg gebracht. Und auch in den letzten 20 Jahren bewiesen etliche Austauschreisen auf kultureller, sportlicher, schulischer oder politischer Ebene die Vitalität dieser Partnerschaft und dass beide Städte viel verbindet. Vom Schwetzinger Weihnachtsmarkt ist der Stand aus Spoleto nicht mehr wegzudenken – und der Förderverein Städtepartnerschaften aus Schwetzingen pflegt enge Kontakte in die Partnerstadt.
Delegation aus Schwetzingen war für die Planung zu Besuch in Italien
In Vorbereitung auf das 20-jährige Bestehen im Jahr 2025 war nun eine Delegation der Stadt Schwetzingen und der SWR Festspiele in Spoleto, um sich dort zu den Projekten für das kommende Jahr und darüber hinaus auszutauschen.
Viele konkrete Kooperationsmöglichkeiten ergaben sich im Gespräch zwischen den künstlerischen Leitern des Teatro Lirico Sperimentale, das 1947 in Spoleto gegründet wurde, und der SWR Festspiele, Enrico Girardi und Cornelia Bend. Im Rahmen intensiver Besuche von Veranstaltungen des Festival dei Due Mondi, das in diesem Jahr vom 28. Juni bis 14. Juli in Spoleto stattfand, setzten Cornelia Bend und Monique Veaute, künstlerische Leiterin des Festivals in Spoleto, ihren Austausch fort, der im Frühling in Schwetzingen seinen Anfang genommen hatte.
Das Kulturamt plant zur Feier des Jubiläums unter anderem eine Ausstellung in Kooperation mit Spoleto. Hier konnte Kulturreferentin Dr. Barbara Gilsdorf mit Guy Robertson, dem Gründer der Mahler & LeWitt Studios, die mit verschiedenen Ausstellungsprojekten am Festival dei Due Mondi beteiligt sind, erste Ideen konkretisieren. Geplant ist eine Ausstellungskooperation, die direkte Bezüge zum Festival aufweist und im Rahmen der SWR Festspiele im Mai 2025 eröffnet werden soll.
Brüder Gentili aus Spoleto sind feste Größe bei Schwetzinger Weihnachtsmarkt
Seit vielen Jahren eine feste Größe auf dem Weihnachtsmarkt sind die Brüder Gentili. In Spoleto ist das von Fabrizio Gentili betriebene Restaurant „Old Pig“ nicht nur ein Ort zum Essengehen und zum Genießen lokaler Spezialitäten, es ist auch Kulturort für Ausstellungen und Musik. Im Verlauf des Jubiläumjahres hat sich Fabrizio etwas Besonders für Schwetzingen überlegt: In einem von ihm geleiteten Kochworkshop sollen die Schwetzinger lernen, die Spoletiner Nudelspezialität Strangozzi zu kochen. Vielleicht öffnet für einen Tag auch das „Old Pig“ in Schwetzingen und lädt zu einem echten Spoletiner Essen ein.
Fortgesetzt werden soll auch ein Schulaustausch zwischen dem Privatgymnasium Schwetzingen und dem Liceo Spoleto, das als Erasmus+-Schule akkreditiert wurde. Der Austausch von Schülern beider Schulen fand 2024 erstmals statt und wurde neben der Grundfinanzierung über Erasmus+ auch von den beiden Stadtverwaltungen gefördert. Die gastgebenden Familien stellten sich im Rahmen eines Empfangs in der städtischen Bibliothek in Spoleto vor und dankten für die Möglichkeit dieser internationalen Erfahrung ihrer Kinder.
Das Festival dei Due Mondi war auch Anlass für Oberbürgermeister Dr. Pöltl und seine Frau Stefanie, einen Abschiedsbesuch in Spoleto zu machen. Empfangen wurde der Oberbürgermeister zusammen mit der Schwetzinger Delegation im Palazzo Collicola. Hier wurden sie von Bürgermeister Andrea Sisti sowie den Stadträten Giovanni Maria Angelini Paroli, Agnese Protasi und Danilo Chiodetti begrüßt. Der Bürgermeister und die Stadträte, deren Zuständigkeiten im Tourismus, den Städtepartnerschaften, ökologischer Stadtentwicklung und Kultur liegen, betonten alle die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit und des Austausches, um das Verständnis füreinander und damit auch für Europa zu stärken.
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