Schwetzingen. So früh wie in Schwetzingen hat kein anderer Weihnachtsmarkt in der Region geöffnet: Am späten Donnerstagnachmittag startete das erste von insgesamt vier Wochenenden auf dem Schlossplatz und im Ehrenhof des Schlosses. Es ist die zwölfte Auflage unter dem Prädikat „Kurfürstlicher Weihnachtsmarkt“ – und schon allein der Andrang bei der Eröffnung lässt erahnen, dass es diesmal mindestens so erfolgreich sein wird wie im Vorjahr – auch wenn der Auftakt wegen des Totensonntags nur auf drei Tage beschränkt ist. Dafür wird, so war zu hören, bei den Schließzeiten abends ein Auge zugedrückt.
Kulinarische Vielfalt und internationale Spezialitäten beim ersten Wochenende des Schwetzinger Weihnachtsmarkts
Inzwischen ist es Usus, dass am Auftaktwochenende die Partnerstädte in Schwetzingen zu Gast sind und sich mit Ständen präsentieren. „Das gibt es in der Region und vielleicht in ganz Deutschland nicht. Sie vertreten ihre Heimat“, betonte Oberbürgermeister Dr. René Pöltl bei der offiziellen Eröffnung, die vom Chor „SchwetSingers“ des Sängerbundes musikalisch bereichert wurde.
Auf ein Bühnenprogramm wird zwar auch diesmal beim Weihnachtsmarktwochenende verzichtet, dafür sind es auf beiden Seiten des Schlossplatzes mehr Stände, dazu kommt der Kunsthandwerkermarkt im wunderbar illuminierten Ehrenhof.
Traditionelle und neue Angebote der Partnerstädte – und spannendes Rahmenprogramm
Und was lockt nicht alles zusätzlich in diesen Tagen in Schwetzingen: Sonderführungen im Schloss, Kunstausstellungen mit dem Highlight der Kunstpromenade an diesem Freitag (siehe weiterer Bericht), der Kindertraumbaum und nicht zu vergessen die Geschäfte und die Gastronomie in der Innenstadt.
Aber der Publikumsmagnet ist der Weihnachtsmarkt, der wie im Vorjahr – oder sogar noch mehr – eine ungeheure kulinarische Vielfalt bietet. Klar es gibt die Klassiker wie Glühwein, Punsch, Bratwürste Crêpes oder Waffeln, aber das Angebot geht sogar noch weit darüber hinaus: Kastaniensaumagen, Raclette, Apfelpfannkuchen, Saumagenburger, Falafel, Wildchili oder Schupfnudeln – und das ist nur eine kleine Auswahl des Angebots.
Spezialitäten aus der Heimat: Schwetzingens Partnerstädte fahren große Vielfalt auf
Das bereichern seit vielen Jahren eben die Schwetzinger Partnerstädte, deren Delegationen mit altbekannten, aber auch neuen Spezialitäten aus ihren Regionen aufwarten. „Baumkuchen und Langos aus Pápa sind schon legendär bei uns auf dem Weihnachtsmarkt“, freute sich Ob Pöltl auf die ungarischen Publikumsrenner.
Und ähnlich beliebt sind die flüssigen und festen Leckereien aus dem französischen Lunéville. Immer begehrt: Champagner, Mirabellenschnaps, Münsterkäse, Quiche, Lothringer Wurst oder Konfitüre. Ähnlich vielfältig ist das Angebot aus Spoleto: Die Italiener haben Würste, Käse und Wein aus Umbrien mitgebracht. Daneben Linsensuppe mit Salsiccia, Spanferkelbrötchen oder Kichererbsensuppe mit Safran. „Einfach köstlich“, schwärmte Stadtrat und Hobbykoch Hans-Peter Müller am Donnerstag.
Längst sind auch die Standbetreiber aus dem oberbayerischen Karlshuld unverzichtbar auf dem Schwetzinger Weihnachtsmarkt und eigentlich immer mit der gleichen Mannschaft: „Wir haben alles wieder dabei“, zeigten Silvia Hofstetter und Heike Meyer Ofenkartoffel, Reiberdatschi und die legendären frittierten Kartoffelchips aus dem heimischen Anbaugebiet. Dazu gibt es ein Julius-Winterfestbier.
Bier und Wein aus Schwetzingens Partnerstädten auf dem Kurfürstlichen Weihnachtsmarkt
Schräg gegenüber am Stand von Schrobenhausen gibt es auch Gehopftes: „Wir haben diesmal auch ein Bier mitgebracht“, erzählte Städtepartnerschaftsbeauftragter Stefan Rottenkolber – und zwar vom „Berabecka Boandl-Bräu“ aus der Nähe von Aichach. Und Braumeister Manni Fritsch steht selbst am Zapfhahn.
Das Programm des Kurfürstlichen Weihnachtsmarkts Schwetzingen 2023
Bleibt noch die eigentlich älteste Partnerstadt, Wachenheim, mit der Schwetzingen seit den 1950er Jahren als Weinpatenstadt verbandelt ist: Und wenig verwunderlich haben die Pfälzer aus ihrer berühmten Sektkellerei einige gute Tropfen mitgebracht – und Sektpralinen mit Crémant und Gewürztraminer.
Dass der Schwetzinger Weihnachtsmarkt angesichts all dem, was derzeit in der Welt passiert, seine Berechtigung und Bedeutung habe, unterstrich Oberbürgermeister Dr. Pöltl: „Gerade in diesen Zeiten müssen wir als Menschen zusammenkommen, es ist ein Ort der Einkehr.“ Dieser Ort öffnet am Freitag um 17 Uhr und am Samstag bereits um 12 Uhr.
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