Schwetzingen. Seit Jahren gibt es in der italienischen Partnerstadt Spoleto eine Messe für Süßwaren und andere Leckereien. Beim Foodfestival „Dolci d’Italia“ war nun erstmals Schwetzingen vertreten. Jochen Wiegand und Hermann Wörn vom Förderverein für Städtepartnerschaften hatten sich auf den weiten Weg nach Umbrien gemacht, um Spezialitäten aus ihrer Heimat zu präsentieren.
„Fünf Tage hinweg bestand die Möglichkeit, sich zu zeigen, ins Gespräch zu kommen und die Stadt Schwetzingen sowie ihre Produkte in Spoleto und darüber hinaus bekannt zu machen“, berichtet Vorsitzender Wiegand nach der Rückkehr. Und seine Bilanz fiel positiv aus: „Es hat sich absolut gelohnt.“ Zustande gekommen war diese Reise durch Gespräche von Oberbürgermeister Dr. René Pöltl, der vor einigen Monaten die italienische Partnerstadt besucht hatte. Dabei ging es in den Gesprächen mit Bürgermeister Andrea Sisti unter anderem auch um die Messe, und so entstand die Idee, dass die Stadt Schwetzingen daran teilnehmen könnte.
So begannen die Drähte zwischen den beiden Stadtverwaltungen und dem Partnerschaftsverein schließlich zu glühen. Mit dem italien-affinen Vorsitzenden und seinem kulinarisch bewanderten Vorstandskollegen Wörn waren bald zwei Protagonisten gefunden, die bereit waren, neun Tage ehrenamtlich zu opfern – zwei Tage Hinfahrt, fünf Tage Messe, zwei Tage Rückfahrt. „Super, dass der Förderverein das übernommen hat“, freute sich auch die neue Städtepartnerschaftsbeauftragte Jana Garbrecht.
Leckereien aus Schwetzingen in Spoleto: Liköre, Gin und Spargelspitzen
Im Gepäck hatten Wiegand und Wörn jede Menge Produkte, die sie auf der Messe dem interessierten Publikum anboten und verkauften: Liköre der bekannten Schwetzinger Schnapsbrennerei Futterer. Dazu zahlreiche Gins und Gin-Mixgetränke der „Kurpfalz Distillers“ aus Plankstadt. Besonderheit am Rande: Inhaber Professor Dr. Udo Weis hatte Rezeptkarten für spannende Mixgetränke auf Italienisch übersetzt, „Das kam sehr gut an, wir mussten gar nichts erklären“, berichtete Jochen Wiegand. Im Angebot hatten sie zudem einige süße Leckereien: kleine Linzerörtchen und die berühmten mit Trüffeln gefüllten Spargelspitzen der Schwetzinger Bäckerei Konditorei Utz – und als einzige nicht-kurpfälzische Spezialität deutsches Magenbrot.
Das Besondere an der „Dolci d’Italia“ ist, dass die Leckereien aus dem ganzen Land an Marktständen angeboten werden, die über die gesamte historische Innenstadt verteilt sind – alles unter freiem Himmel. Die Schwetzinger hatten ihren Platz im alten Kloster. Dazu kommen musikalische Darbietungen, Stadtwanderungen, Shows, Angebote für Kinder, eine Konditorenakademie und vieles mehr. So wurde beispielsweise in einer Gasse ein 50 Meter langer Strudel angeboten.
Die italienischen Gastgeber unterstützten Jochen Wiegand und Hermann Wörn, wo es nur ging. Cinzia Biscarini vom Tourismusbüro und Fabrizo Gentili, den die Schwetzinger vom Weihnachtsmarkt kennen, kümmerten sich um die Gäste, organisierten die Unterkunft und halfen bei allen Herausforderungen. Und mit Gaia Romana Contardi hatten sie am Stand eine brillante Übersetzerin und Mitarbeiterin, die Schwetzingen zudem bestens kennt. 2017 hatte sie hier ein Praktikum bei der Stadt gemacht und danach einige Zeit in der Gegend gelebt. „Sie war eine große Hilfe“, freute sich Jochen Wiegand über die Unterstützung.
Und die war auch nötig. „Besonders am Wochenende war sehr viel los“, berichten die beiden Spoletofahrer. Dass da auch die Umsätze gut waren, freut die Vereinskasse, in die der Erlös fließt. Zur Eröffnung schauten außerdem Bürgermeister Andrea Sisti, sein Stellvertreter Stefano Lisci und Kulturamtsleiter Giovanni Maria Paroli am Schwetzinger Stand vorbei und betonten, wie wichtig ihnen diese Städtepartnerschaft ist. Künftig soll vor allem im kulturellen Bereich mehr zusammengearbeitet werden.
Ein Wiedersehen mit einigen Gästen aus Spoleto gibt es schon im November beim ersten Weihnachtsmarktwochenende in Schwetzingen. Und der zweite Besuch bei der „Dolci d’Italia“ im nächsten Jahr ist praktisch schon fest eingeplant.
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