Handball

HG Oftersheim/Schwetzingen hat an Teamdynamik und Taktik gefeilt

Handball-Drittligist HG Oftersheim/Schwetzingen startet am kommenden Samstag in die neue Spielsaison. Wie hat sich die Mannschaft aufgestellt, wie lief die Vorbereitung und wer sind die Gegner? Das erfahren Sie hier.

Von 
Mike Junker
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Die Drittliga-Herrenmannschaft der HG Oftersheim/Schwetzingen ist bereit für die neue Saison. Hinten von links: Sinan Antritter, Maximilian Kuhlee, Lukas Auth, Pol Kirsch, Louis Maurer, Leon Haase, Pascal Durak, Max Barthelmeß, Christian Wahl. Vorne von links: Co-Trainer Justin Hahne, Trainer Christoph Lahme, Edward Hammarberg, Paul Stier, Marc Kern, Sebastian Bösing, Luca Berghoffer, Frederik Fauerbach, Florian Burmeister, Felix Rothardt, Kevin Suschlik, Leonard Zaum, Physiotherapeut Christian Gervers, Athletiktrainer Stefan Benz, Physiotherapeutin Sabrina Diehl. Es fehlen Tim Rabe und Jan Remmlinger. © Lutz Rueffer

Oftersheim/Schwetzingen. Nachdem manche Handball-Drittligisten schon ihr erstes Pflichtspiel am vergangenen Wochenende in der ersten Runde des DHB-Pokals absolviert haben, steht nun der allgemeine Saisonstart in die Runde bevor. Die HG Oftersheim/Schwetzingen beginnt dabei am Samstag, 31. August, um 20 Uhr beim TSB Heilbronn-Horkheim, eine Mannschaft, auf die sie schon in der Vorbereitung getroffen war.

Wie es von jedem Sportler oder jeder Mannschaft, insbesondere einer in einer 3. Liga, noch dazu als Aufsteiger, erwartet wird, hat sich Oftersheim/Schwetzingen über die Sommerpause nicht zurückgelehnt. „In den letzten zwei Monaten hat sich unser Team intensiv auf die bevorstehende Saison vorbereitet und alle neuen Spieler bestens in das Team integriert“, stimmte sich HG-Cheftrainer und Leistungskoordinator Christoph Lahme auf die Runde 24/25 ein. „Wir sind zuversichtlich, dass diese intensive Vorbereitungsphase uns gut auf diese neue Saison vorbereitet hat.“

Mit Erfahrung und Talent: HG Oftersheim/Schwetzingen ergänzt Mannschaft perfekt

Mit Sebastian Bösing (am Kreis), Pascal Durak und Rückkehrer Kevin Suschlik (auf der rechten Angriffsseite) sowie mit Luca Berghoffer (im Tor) gewann die HG vier Akteure mit Zweit- und Drittliga-Erfahrung hinzu. Dazu stoßen mit Louis Maurer (Linksaußen, war schon letzte Saison ins Team integriert), Lukas Auth (Kreis), Magnus Schroiff (Rechtsaußen mit Zweitspielrecht TV Knielingen) und Tim Rabe (Tor) vier Talente aus der letztjährigen Jugend zum Drittliga-Kader.

Der Kader der HG

Tor: Luca Berghoffer (20 Jahre), Frederick Fauerbach (24), Tim Rabe (19).

Rechtsaußen: Magnus Schroiff (18), Kevin Suschlik (25), Paul Stier (26).

Linksaußen: Max Barthelmeß (24), Louis Maurer (19).

Rückraum Rechts: Pascal Durak (32), Leon Haase (22), Felix Rothardt (21).

Rückraum Mitte: Sinan Antritter (20), Edward Hammarberg (22), Pol Kirsch (22), Jan Remmlinger (30), Christian Wahl (32).

Rückraum Links: Florian Burmeister (27), Maximilian Kuhlee (19), Leonard Zaum (19).

Kreis: Marc Kern (21), Lukas Auth (19), Sebastian Boesing (29).

Trainer: Christoph Lahme (31), Co-Trainer: Justin Hahne (33).

 

Sinan Antritter (Rückraum Mitte) will sich dort nach fast einjähriger Verletzungspause ebenfalls etablieren. Auch Pol Kirsch stößt auf dieser Position aus der „Ib“ nach. Der eine oder andere wird aber zunächst seine Erfahrungen in der zweiten Mannschaft sammeln.

Die Vorbereitung: Mehr als nur Spiele für die HG Oftersheim/Schwetzingen

Neben einigen Testspielen bleiben bestimmt das Auswärtsspiel gegen den TVB Stuttgart (1. Liga) und die Aufeinandertreffen gegen beispielsweise TuS Ferndorf (2. Liga) beim heimischen Patrick-Lengler-Cup in Erinnerung. Doch dass es in einer Vorbereitung nicht nur um Spiele geht, sollte allen bekannt sein. Viele schweißtreibende Einheiten standen im Mittelpunkt der Vorbereitung. „Wir müssen einfach eine Schippe drauflegen, egal, ob bei unserer Schnelligkeit, Ausdauer, Kraft oder mentalen Angelegenheiten“, forderte der Coach zum Einstand. „Letzteres hatten wir in der vergangenen Runde schon begonnen, mit unserer Sportpsychologin Lena Steindorf zu fokussieren. Auch in der Vorbereitung stand uns Lena in Teamsitzungen zur Seite, sodass die Spieler weiter an sich arbeiten konnten.“

Für den athletischen Teil und den Kraftpart gewann die HG einen neuen Trainer, der von Tag eins an genau in das Konzept passte. Stefan Benz schaffte es mit vielen neuen Impulsen, den Stand der Mannschaft anzuheben und sie fit in die neue Saison gehen zu lassen.

HG-Kapitän Marc Kern über die Vorbereitung

Marc, wie habt ihr so den Sommer verbracht?

Marc Kern: Unsere Vorbereitung war schon sehr anstrengend, mit vielen Lauf-, Athletik und Krafteinheiten. Aber genau mit diesen Sachen hat uns unser Trainerteam auf einen guten Weg gebracht, um hervorragend in die Runde zu starten.

Wie fällt der Vergleich zu den Vorjahren aus?

Kern: Ich persönlich habe die diesjährige Zeit intensiver erlebt als die vorherigen Male in der Vergangenheit.

Was brachten die Partien gegen andere Mannschaften?

Kern: Wie haben schon sehr viele Trainingsspiele absolviert, und ich denke, dass wir da als Mannschaft – auch mit den neu hinzugekommenen Spielern – uns gut zusammengefunden haben. Denn jeder – auch bedingt durch die teambildenden Maßnahmen in unseren Trainingslagern – weiß jetzt, wie der andere tickt und wie er seine Mitspieler bestmöglich einzusetzen hat.

Mitte Juli wurden die ersten Spiele absolviert, die mit Horkheim und Rodgau Nieder-Roden gleich zwei Gegner mit einer langen Vergangenheit in der dritten Liga waren. „Diese Spiele boten uns die Möglichkeit, verschiedene Taktiken auszuprobieren und die Teamdynamik zu stärken“, blickte Lahme zurück. Darüber hinaus waren sie perfekt, um wieder in Fahrt zu kommen und die neuen Spieler auf ihre kommenden Aufgaben einzustellen, auf andere musste aus verschiedenen Gründen noch verzichtet werden.

Ausbildungskonzept greift: Interne Neuzugänge bei der HG Oftersheim/Schwetzingen

Dabei zeigte sich, wie gut das Ausbildungskonzept bei der HG passt. Aus der „Zweiten“ rückten entsprechende Kräfte nach, die sich nahtlos einfügten. Die dadurch dezimierte „Ib“ füllte ihrerseits die vakanten Stellen mit Akteuren aus der „Ic“ und der A1 auf. Für alle ein weiterer Schritt auf der Erfahrungsleiter.

Bevor es in eine einwöchige Pause für das Team ging, standen neben dem Highlight der Vorbereitung, dem Spiel gegen den TVB Stuttgart, noch eine Partie gegen Hassloch an. Gegen Stuttgart wurde dem Drittligisten schnell gezeigt, was es heißt, in der Bundesliga zu spielen. Doch auch hier stellte das Trainerteam einen gewissen Fortschritt fest, da es nicht alltäglich ist, einen derartigen körperlichen Unterschied zu spüren.

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Nach der Pause ging es in die letzten drei Wochen der Vorbereitung. Allmählich saß das vorgegebene Konzept der Übungsleiter besser und auch in den Spielen wurden deutliche Steigerungen wahrgenommen. Wichtig für die Trainer war es, in der Vorbereitung gegen verschiedene Deckungssysteme agieren zu können. So galt es standesgemäß gegen Kirchzell, dessen 6:0-Formation zu bewältigen und gegen Köndringen/Teningen im Trainingslager am letzten Wochenende stand die HG einer aggressive 5:1-/3:2:1-Formation gegenüber. Das diesjährige Trainingslager war etwas anders aufgebaut als im letzten Jahr, da nun eine Woche darauf schon der Saisonstart ansteht. Viele taktische Elemente und aber auch Teamaktivitäten standen auf der Tagesordnung.

Lahme fasste zusammen: „Die letzten zwei Monate der Vorbereitung waren intensiv und lehrreich. Durch die Spiele gegen starke Gegner wie eben Bittenfeld oder Ferndorf konnten wir unsere Fähigkeiten und Strategien auf die Probe stellen und weiterentwickeln. Die Teilnahme am Patrick-Lengler-Cup sowie die zusätzlichen Begegnungen gegen Horkheim, Rodgau Nieder-Roden, Haßloch, Kirchzell und Köndringen/Teningen trugen wesentlich dazu bei, unsere Teamdynamik und unsere taktischen Fertigkeiten zu verbessern.“

Harte Konkurrenz in Liga 3 für die HG Oftersheim/Schwetzingen

Die HG wird diese Spielzeit, ihre Rückkehrrunde in die Drittklassigkeit, sicherlich mit einer gewissen Portion Respekt und Demut angehen. Dies lässt sich auch an den Saisonzielen der Spieler und Trainer in den jeweiligen Steckbriefen ablesen (hghandball.de). Denn woran es mit Sicherheit in dieser Staffel nicht mangelt sind Teams, die nach der Teilnahme an Aufstiegsspielen gieren oder zumindest oben mitmischen wollen und womöglich auch können. Es gibt also reihenweise Favoriten für die obere Tabellenhälfte.

Das Auftaktprogramm der HG

Samstag, 31. August, 20 Uhr: TSB Heilbronn-Horkheim – HG (Heilbronn, Stauwehrhalle (Nussäckerstraße 3).

Heimspiel Samstag, 7. September, 19.30 Uhr: HG – Rhein-Neckar Löwen II (Nordstadthalle, Schwetzingen).

Samstag, 14. September, 19.30 Uhr: Wölfe Würzburg – HG (Tectake-Arena Würzburg, Stettiner Straße 1)

Heimspiel Sonntag, 22. September, 16.30 Uhr: HG – TuS Fürstenfeldbruck (Nordstadthalle, Schwetzingen). 

 

Den Aufstieg als unabdingbares Ziel haben selbstverständlich die ehemaligen Bundesligisten DJK Rimpar (scheiterte 2024 als Süd-Vierter an der Rückkehr) und EHV Aue (erneut abgestiegen) ausgegeben. Relegationsteilnehmer HC Oppenweiler/Backnang würde sicher gerne einen neuen Anlauf nehmen. Fehlen wird der neu-alte Lokalrivale von Oftersheim/Schwetzingen an der Bergstraße, das Konstrukt Saase/Leutershausen, dessen Vorläufer SGL letzte Runde als Zweiter abschloss. Immer für ein Wette gut sind sicherlich auch (in der Reihenfolge der letzten Platzierung) der VfL Pfullingen, der SVS Kornwestheim, die SG Pforzheim/Eutingen der TSB Heilbronn-Horkheim, und der TuS Fürstenfeldbruck.

Damit sollte die Gruppe umrissen sein, aus deren Kreis sich die Favoriten herauskristallisieren werden, ohne dabei Anspruch auf Vollzähligkeit stellen zu wollen. In diese Phalanx könnten sicher auch andere Mannschaften einbrechen wie der TSV Neuhausen auf den Fildern, der wie einige andere hier in diesem illustren Kreis zuletzt auch mit ausgezeichneter Jugendarbeit brillierte (JANO Filder). Oder käme HG-Mitaufsteiger TV Sandweier hier noch in Frage?

HG Oftersheim/Schwetzingen sollte die Bundesliga-Reserveteams nicht unterschätzen

Nur die zweiten Mannschaften von Bundesligisten sind davon ausgenommen, aufsteigen zu dürfen. Vorm Staffelsieg oder Podiumsplatz schützt das aber auch nicht, so wie die Rhein-Neckar-Löwen II, die 2021 im Süden ganz oben standen. Aber ebenso darf man den Unterbau von HC Erlangen und HBW Balingen-Weilstetten nicht unterschätzen.

Nicht nur einmal in Richtung München und ins sächsische Erzgebirge geht es diese Saison für die HG. Die niederbayerische TG Landshut krallte sich die Landesmeisterschaft und aus der Mitteldeutschen-Oberliga stieg der SV Plauen-Oberlosa auf.

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