Buga

Ikke Hüftgold zum Kostüm-Eklat: Entscheidung der Buga ist völlig absurd

Nun mischt Ballermann-Star Ikke Hüftgold beim Ärger um die Kostüme der AWO-Tanzgruppe auf der Mannheimer Buga mit. Er veröffentlichte auf Instagram einen Song zum Kostüm-Eklat. So erklärt der Künstler seine Position.

Von 
Marco Pecht und Sophia Gehr
Lesedauer: 
Ikke Hüftgold (bürgerlich Matthias Distel). © Rolf Vennenbernd

Mannheim. Neue Aufregung um die Kostüme der AWO-Seniorinnen-Tanzgruppe auf der Mannheimer Bundesgartenschau: Ballermann-Star Ikke Hüftgold bezieht in der Affäre klar Position - gegen die Buga-Verantwortlichen: „Diese Sache ist an Absurdität nicht zu überbieten“, sagt der Musiker und Musikproduzent dem „Mannheimer Morgen“.

Hüftgold kündigt an, voraussichtlich zum Auftritt der Tanzgruppe am 24. Mai auf die Buga kommen zu wollen. „Ich komme mit allen kulturellen Aneignungsgewändern, die ich finden kann – von den Sandalen über den Kimono bis hin zum Sombrero – nach Mannheim.“

Ballermann-Hit auf Buga-Skandal umgetextet

Hüftgold hat jetzt auf Instagram eine umgeschriebene Version seines Hits „Ich schwanke noch“ veröffentlicht und kritisiert darin das vor einigen Tagen von der Buga-Gesellschaft ausgesprochene Auftritt-Verbot.

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Die Buga-Gesellschaft untersagte dem AWO-Ballett mit den eigentlich geplanten Kostümen ihr Stück „Weltreise mit einem Traumschiff“ aufzuführen. Der Grund lautete: Die Kostüme könnten den Eindruck entstehen lassen, es würden kulturelle und religiöse Stereotype zur Unterhaltung ausgeschlachtet werden.

Diese übertriebene Verbotskultur ist gefährlich, sie stellt unsere Demokratie infrage
Ikke Hüftgold Ballermann-Star

Hüftgold hat dafür null Verständnis: „Diese übertriebene Verbotskultur ist gefährlich, sie stellt unsere Demokratie infrage“, sagt der 46-Jährige. Man müsse doch auch den Hintergrund beachten. „Die Damen von der AWO sind in einer ganz anderen Zeit aufgewachsen. Mit ihren Kostümen bringen sie anderen Kulturen und Nationen Wertschätzung entgegen. Das zu verbieten, ist total verrückt“, betont Hüftgold.

Kritik an "unsinniger Verbotskultur"

„Ich geh nicht mehr zur Buga, da stirbt man in der Hitze. Weil ich da im Garten ohne mein Sombrero sitze“, singt nun Ikke Hüftgold in seinem Video. Er habe das Lied am Mittwoch umgeschrieben, um damit seinem Ärger Ausdruck zu verleihen. „Wir brauchen Reichweite, um dieser unsinnigen Verbotskultur etwas entgegenzusetzen“, sagt der Musiker, der übrigens stiller Teilhaber an einer Gartenbaufirma ist, dem „Mannheimer Morgen“.

So sehen die mexikanischen Kostüme der Mannheimer AWO-Tanzgruppe ursprünglich aus. Der Sombrero wird nun weggelassen. © AWO-Ballett

Die AWO-Tanzgruppe selbst hat das Video von Hüftgold relativ schnell im Netz gefunden. Die Reaktionen in der Gruppe reichten von "bin kein Fan, etwas geschmacklos" bis hin zu "freut mich, dass das den Menschen so Spaß macht", berichtet Erika Schmaltz von der Tanzgruppe.

Einen gemeinsamen Auftritt mit dem Ballermann-Star sieht sie jedoch skeptisch. „Lieber nicht, da soll nichts dazwischenkommen“, sagt Schmaltz. Immerhin seien die Tänzerinnen ja auch ältere Leute und der ganze Trubel teilweise auch belastend. Die Mannheimer Buga-Gesellschaft wollte sich zu dem Video auf Anfrage nicht äußern.

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Nachdem das Verbot bundesweit für Aufsehen gesorgt hatte, schlossen die Seniorinnen-Tanzgruppe und die Buga-Gesellschaft einen Kompromiss: Die Länderkostüme Mexiko, Ägypten und Japan müssen für den Auftritt geändert werden. Dann darf die Gruppe auf der großen Hauptbühne auftreten.

Redaktion Nachrichtenchef

Redaktion Online-Redakteurin, zudem zuständig für redaktionelle Videos

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