Im Einsatz für die Mundart

Von 
Katja Decher
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Verbunden mit der Heimat und dem Dialekt: Dr. Andre Baumann neben der Statue der Spargelfrau. © Büro Baumann

„Als Kind durfte ich kein Schwetzingerisch sprechen, weil das damals verpönt und in der Schule nicht gerne gesehen wurde“, erinnert sich Dr. Andre Baumann, Landtagsabgeordneter der Grünen, mit Bedauern. Umso mehr freut es den Wahlkreisabgeordneten aus Schwetzingen, dass jüngst rund 50 Vertreter von Dialekt- und Mundartvereinen, der Dialektforschung sowie Mundartkünstler in Baden-Württemberg beschlossen haben, einen gemeinsamen landesweiten Dachverband zu gründen, wird dazu in einer Pressemitteilung erklärt.

Geschehen war dies auf Anregung einer im Juli 2022 unterzeichneten Dialektinitiative im Landtag, die auch Baumann unterstützt. Sie hat zum Ziel, den Dialekt als wichtiges Kulturgut zu fördern, damit ihm mehr Raum im Bildungssystem, in den Medien sowie der gesamten Gesellschaft gewährt wird. „Die Einigkeit und Entschlossenheit aller Beteiligten, schon im ersten Halbjahr 2023 einen Dachverband für Dialekte im Ländle zu gründen, hat mich sehr gefreut“, kommentiert Dr. Markus Rösler als grüner Landtagsabgeordneter und Hauptinitiator der Idee.

Nach Angaben der Abgeordneten stehen dem landesweiten Dachverband ab Gründung jährlich und dauerhaft 78 000 Euro Zuschuss durch das Land Baden-Württemberg zur Verfügung. Darüber hinaus stellt das Land 50 000 Euro für Mundartpreise ab 2024 zur Verfügung. „Dies war eine Initiative aus unserem Kreis von über 50 Landtagsabgeordneten, mit der wir über soziale Medien sowohl jüngere Künstler als auch junge Menschen im Allgemeinen erreichen wollen“, so Rösler. Er hatte sich auch in seiner Funktion als finanzpolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion für die Berücksichtigung in der Haushaltsplanung des Landes eingesetzt.

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Neben der gesamtgesellschaftlichen Bedeutung betont Baumann auch die wichtige persönliche Komponente, die das Sprechen von Dialekten für viele Menschen hat: „Dialekte gehören zu unserer Kultur und prägen unsere Heimat. Wenn ich nach Tagen in Stuttgart oder Berlin zurück in der Kurpfalz bin und das auch anhand der Sprache höre, dann weiß ich: Isch bin dahäm.“ zg

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