Schwetzingen. Seit einigen Jahren findet in Schwetzingen im Wechsel mit dem Interkulturellen Fest im Schlossgarten die Interkulturelle Woche statt, die vom 24. September bis zum 3. Oktober Ausstellungen, Kindertheater, Lesungen, Workshops, Friedensgebete, Stadtführungen, Aktionstage und vieles mehr bietet.
Geplant seien bereits knapp 30 Programmpunkte, die aus der Stadtgesellschaft heraus gemeinsam entstanden sind, meinte Koordinator Markus Liu-Wallenwein, der Integrationsbeauftragte der Stadt, bei einem ersten Präsenztreffen, bei dem unsere Zeitung exklusiv dabei sein durfte. Schulleiter Thomas Edinger begrüßte die Teilnehmer in den „School of Tomorrow“-Räumen der Ehrhart-Schott-Schule.
Auftakt ist am Samstag, 24. September, ab 10.15 Uhr beim Clubhaus des TV Schwetzingen an der Sternallee. Caritas, Diakonie und Jobcenter haben dort ihre Stände. Oberbürgermeister Dr. René Pöltl ist Schirmherr der Veranstaltung. Die Gemeinde der Ahmadiyya Muslim Jamaat sorgt für Fingerfood. Der baden-württembergische Cricket-Verband stellt das Schlagballspiel vor.
Schüler der Ehrhart-Schott-Schule ziehen mit ihren selbst gestalteten Stühlen vom 27. bis 30. September durch die Stadt und hoffen, dass viele Menschen auf ein kleines Getränk und eine Nascherei Platz nehmen werden. „Als Schule bieten wir nicht nur berufliche Vielfalt, sondern auch kulturelle und menschliche Vielfalt und möchten diese gerne teilen und gleichzeitig neue Perspektiven gewinnen. Das Thema hat uns die letzten zwei Jahre beschäftigt“, sagten die Lehrerinnen Scarlett Kuppinger und Kathrin Hahn. An dem Stühle-Projekt sei fleißig mit Farbe gearbeitet worden: „Allein schon die Planung hat viele Synergien gehabt.“ Die Schüler freuten sich auf vielfältige Begegnungen und Austausch. Am 30. September sind sie mit den Stühlen auch beim deutsch-türkischen Abend im Palais Hirsch dabei.
Ein Gottesdienst findet am Sonntag, 25. September, um 18 Uhr in der evangelischen Stadtkirche statt, teilte Gemeindediakonin Margit Rothe mit. Die ganze Woche über wird dort auch die Ausstellung „Es liegt ein Schatz in den Menschen“ zu sehen sein. Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) wies noch auf weitere Veranstaltungen hin. Bei einem Begegnungscafé „von Schwetzingern für internationale Schwetzinger“ am Donnerstag, 29. September, ab 17 Uhr bei der evangelischen Gemeinde am Schlossplatz können Besucher bei Kaffee oder Tee in den Austausch kommen.
Landtagspräsidentin kommt
Die Volkshochschule Bezirk Schwetzingen macht schon seit vielen Jahren bei den Veranstaltungen mit. VHS-Leiterin Gundula Sprenger stellte bei dem Treffen die „Kompliment-Dusche“ vor. Vom 26. bis 30. September werden im Unterricht der Integrationssprachkurse die Kursteilnehmer sich gegenseitig zutreffende, ehrliche Komplimente machen: „Das stärkt und vermittelt Zuversicht. Auch kann man dabei seine Resilienz erhöhen und gegenüber rassistischen Vorwürfen gelassener und geübter reagieren.“
Am Dienstag, 27. September, wird in einem VHS-Workshop gezeigt, wie Engagement gegen Rassismus aussehen kann. Der Aktionstag bei der Agentur für Arbeit am Mittwoch, 28. September, richtet sich insbesondere an Frauen mit Migrationsgeschichte. Das Jobcenter informiert zu vielfältigen Themen rund um die Integration in Arbeit, erläuterten Stefan Radtke und Melanie Schwabenland: „Es geht darum, Hemmnisse und Vorurteile auf beiden Seiten abzubauen.“
Am Mittwoch, 28. September, um 19 Uhr kommt Landtagspräsidentin Muhterem Aras ins Lutherhaus auf die Kleinen Planken. Das Thema des Abends lautet: „Interkulturelles Schwetzingen – Zusammenhalt und Vielfalt in unserer Stadt“.
Imam Naweel Shad von der Ahmadiyya Muslim Jamaat lud zu einer Koran-Ausstellung ein, die vom 30. September bis 2. Oktober in der Awo-Begegnungsstätte in der Hebelstraße stattfindet. Mit den verschiedenen Koran-Übersetzungen solle nicht zuletzt der interkulturelle Frieden in der Gesellschaft gefördert werden. „Cooking for future“ heißt es am 29. September ab 16.30 Uhr im Jugendzentrum Go In. Jugendliche, die mindestens zehn Jahre alt sind und Spaß am Kochen haben, können neue Gerichte kennenlernen.
Der SV 98 Schwetzingen und der Leo Club planen am Tag der deutschen Einheit, 3. Oktober, ein Fußballturnier im Stadion an der Ketscher Landstraße. Am Sonntag, 2. Oktober, lädt der Verein „Sunucraft Unsere Stärke“ aus Heidelberg zu einem Trommelworkshop mit Konzert ins Lutherhaus ein. Die Kleiderstube in der Friedrichsfelder Landstraße bittet zu einem Tag der offenen Tür.
Das Museum Karl-Wörn-Haus veranstaltet einen Abend zu „Schwetzinger Migrationsgeschichte(n)“ mit Buchpräsentation im Palais Hirsch. Die Grünen bieten einen unterhaltsamen Nachmittag mit Gesellschaftsspielen im Jugendzentrum Go In. Am Donnerstag, 29. September, um 19.30 Uhr erzählt der Journalist und Autor Johannes Zang bei der VHS über „Erlebnisse im Heiligen Land“, eine Veranstaltung in Kooperation mit der Badischen Heimat, dem Verein Bildung und Begegnung Palästina, dem evangelischen Diakonieverein und der evangelischen Erwachsenenbildung Rhein-Neckar-Süd.
Das Programm zur Interkulturellen Woche ist längst noch nicht komplett. Es sind weitere Veranstaltungen geplant. Spätestens nach den Sommerferien soll das vollständige Angebotspaket mit genauen Uhrzeiten und Anmeldeadressen über die Homepage der Stadt erreichbar sein.
Eröffnung in Heidelberg
Am Sonntag, 25. September, wird die deutschlandweite Aktionswoche mit einem ökumenischen Open-Air-Gottesdienst auf dem Karlsplatz in Heidelberg offiziell eröffnet. Der Gottesdienst beginnt um 10.30 Uhr auf der Bühne in der Altstadt und eröffnet den Sonntag des Stadtfestes „Heidelberger Herbst“. Gestaltet wird er unter anderem von der badischen Landesbischöfin Heike Springhart, dem Freiburger Erzbischof Stephan Burger, Bischof Emmanuel von Christoupolis (Sfiatkos), dem Vikarbischof der griechisch-orthodoxen Metropolie von Deutschland und Pastor Konstantin von Abendroth von der Vereinigung Evangelischer Freikirchen. Moderiert wird der Gottesdienst von der Autorin und Schulamtsdirektorin Florence Brokowski-Shekete, die musikalische Gestaltung übernehmen drei Chöre.
Die bundesweite Interkulturelle Woche findet seit 1975 Ende September statt und wird von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten, Migrantenorganisationen, Religionsgemeinschaften und Initiativgruppen unterstützt und mitgetragen. In mehr als 500 Städten und Gemeinden werden rund 5000 Veranstaltungen durchgeführt.
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