Musikschule

„Jugend musiziert“: Talente aus Schwetzingen für Erfolge geehrt

Schwetzingens Oberbürgermeister Matthias Steffan überreicht den Teilnehmern am Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ ihre Urkunden.

Von 
Dirk Jansch
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Freude über den Erfolg beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" (v.l.): Michael Quast, Elena Spitzner, Josefin Junker, Matilda Getto, Elea Steinbrück, Lea Ewert, Paul Zivkov, Philipp Wolfart und Matthias Steffan (nicht im Bild: Emily Lucy Joy Corbett). © Dirk Jansch

Schwetzingen. Erfolg für die Musikschule Schwetzingen: Fünf Schülerinnen und Schüler haben Anfang Juni beim Bundesentscheid von „Jugend musiziert“ in Wuppertal teilgenommen und in den Kategorien „Gesang“ sowie „Songwriting“ tolle Ergebnisse erzielt. Eine weitere Schülerin von Gesangslehrerin Elena Spitzner war außerdem in Stuttgart bei einem von der Popakademie Mannheim ausgerichteten Wettbewerb erfolgreich. Oberbürgermeister Matthias Steffen schaut an diesem Dienstagnachmittag persönlich in die Musikschule vorbei und spricht den jungen Talenten seine Anerkennung aus.

Der Stolz über das Erreichte steht auch Musikschulleiter Philipp Wolfart ins Gesicht geschrieben. „Das ist schon außergewöhnlich“, sagt er. „Wettbewerbe gibt es mittlerweile einige, aber ‚Jugend musiziert‘ hat immer noch das größte Renommee“. Es sei der größte Jugendmusikwettbewerb in Deutschland. Der OB hat das mal nachrecherchiert: 16.000 Schülerinnen und Schüler aus 135 Regionen in Deutschland seien beim Bundesentscheid in Wuppertal dabei gewesen. „Ich bin unheimlich stolz, dass wir so tolle und erfolgreiche junge Musiktalente hier in Schwetzingen haben“, sagt er. „Musik gehört einfach zur DNA unserer Stadt.“ Er dankt auch den Kolleginnen und Kollegen, die das mit viel Engagement ermöglicht haben.

Strenge Jury beim Bundesentscheid in Wuppertal

Auch Gesangspädagogin Elena Spitzner ist stolz auf ihre Schüler und Schülerinnen. Für die Ehrung ist sie extra vom Mutter-Kind-Kurs herüber in den Franz-Danzi-Saal gekommen, um dabei zu sein. Selig lächelnd hält sie in Richtung ihrer Schülerinnen immer wieder den Daumen nach oben und nimmt sie in den Arm. „Das war schon eine ganz tolle Erfahrung für die Schülerinnen und Schüler in Wuppertal“, berichtet sie. „Die haben das ganz toll gemacht.“ Aber die Jury sei sehr streng gewesen.

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Der Erfolg in der Kategorie Gesang kommt nicht von ungefähr. Das fängt schon in der Gesangsklasse des Hebel-Gymnasiums an. Wer für die Teilnahme am „Jugend musiziert“-Wettbewerb infrage kommt, erhält einmal die Woche Einzelunterricht. Über Stipendien kommen die jungen Talente sogar in den Genuss von zwei Unterrichtsstunden. Bei Elea Steinbrück war das zum Beispiel der Fall. Sie war im vergangenen Jahr schon in der Kategorie „Musical“ erfolgreich und hatte darüber ein Stipendium erworben. Auch Pianoschüler Paul Zivkov aus der Klavierklasse von Michael Quast hat ein Stipendium erhalten.

Gemeinsames Proben als größte Herausforderung

Was denn die größte Herausforderung gewesen sei, fragt OB Steffan in die Runde: „Das gemeinsame Üben“, antwortet Paul prompt. Sich zu verabreden und Stücke gemeinsam zu proben, sei tatsächlich gar nicht so einfach. Gemeinsam mit Emily Lucy Joy Corbett hatte er drei Songs zum Besten gegeben und mit 25 die volle Punktzahl erzielt. Dafür gab es von den Anwesenden im Danzi-Saal einen Extra-Applaus. Für die jungen Talente ist das nichts Außergewöhnliches. Allein um sich für den Bundesentscheid zu bewerben, braucht man mindestens 24, wenn nicht sogar 25 Punkte. „Besser geht nicht“, weiß Elena Spitzner.

Matilda Getto hat in Stuttgart in der Kategorie „Songwriting“ abgesahnt und den von der Musikakademie Mannheim ausgelobten zweiten Sachpreis im Wert von 3.000 Euro beim Musikhaus Thomann erhalten. Davon wurde neues Equipment für die Musikschule gekauft. „Wir haben uns davon überzeugen lassen, dass Loop-Stations eine gute Anschaffung wären“, berichtet Philip Wolfart. Das Musikzubehör steht frisch ausgepackt auf der Bühne. „Eine tolle neue Sache zum Ausprobieren“, findet Wolfart, und auch Elena Spitzner ist begeistert: „Ed Sheeran kreiert ganze Orchester damit. Es ist schon wichtig, uns damit auseinanderzusetzen.“

Neue Loop-Stations für die Musikschule Schwetzingen (v.l.): Elena Spitzner, Philipp Wolfart, Matilda Getto, Matthias Steffan und Michael Quast. © Dirk Jansch

Schulleiter Wolfart sieht in solchen Erfolgen das Konzept der Musikschule Schwetzingen, von der Breite in die Spitze, bestätigt. Vor zwei Jahren habe man sich vom Landesverband für den Kurs „studienvorbereitende Ausbildung“ zertifizieren lassen. „Da ist der Andrang schon recht groß.“ An der Basis fängt es schon für Kleinkinder ab drei Monaten mit elementaren Eltern-Kind-Kursen an, gefolgt von musikalischer Früherziehung ab drei Jahren, dann Angebote für Kinder im Grundschulalter, begleitete Instrumental-AGs an den weiterführenden Schulen bis hin zum individuellen Unterricht an der Musikschule. „Die Warteliste ist lang“, berichtet Wolfart. Vor allem die Instrumente Klavier und Gitarre, aber auch Geige seien gefragt.

Jetzt geht es in die Ferien. „Es wird erst mal wieder alles auf Vordermann gebracht“, erzählt Wolfart. Für die Lehrkräfte gehe es dann ab 15. September weiter, um mit ausreichend Vorlauf das neue Schuljahr vorzubereiten. Elena Spitzner schaut indes schon auf die nächste „Jugend musiziert“-Runde. Ende Januar startet der neue Regionalwettbewerb. Diesmal stehen klassischer Gesang und Klaviersoli auf dem Programm. „Im Gesang habe ich fünf Schülerinnen und Schüler, die teilnehmen könnten“, freut sich die Pädagogin. Für Lea Ewert war es die erste und letzte Teilnahme. Sie ist jetzt 18 und wird schon studieren, bis ihr Spezialfach wieder an die Reihe kommt. Aber sie ist unheimlich dankbar: „Toll, dass ich das noch machen konnte!“

Redaktion Redaktionsleiter Schwetzinger Zeitung

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