Geschäftsleben

Kaffeehaus in Schwetzingen bekommt neuen Wirt

Schon zum 1. September soll die Veränderung im Kaffeehaus am Schlossplatz in Schwetzingen Wirklichkeit werden. Dann übergibt Bernd Lehnert die Leitung in die Hände einer Person, die in Schwetzingen bekannt ist.

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Jürgen Gruler
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Welde-Prokurist Mario Heider (l.) freut sich über den nahtlosen Übergang des Kaffeehauses von Bernd Lehnert (r.) an Marko Renic (M.). © Gruler

Schwetzingen. Die Tinte unter den Verträgen ist gerade erst trocken und nach und nach sind auch die Mitarbeiter informiert. Es ist Eile geboten, denn schon zum 1. September soll die Veränderung im Kaffeehaus Wirklichkeit werden. Der bisherige Pächter Bernd Lehnert zieht sich nach fünf Jahren zurück und übergibt die Institution am Schlossplatz an Marko Renic, der seit einigen Jahren die Cantina Mexicana gleich gegenüber eigenverantwortlich leitet.

„Bernd Lehnert hat das Kaffeehaus in den schwersten Jahren geführt und wir haben immer sehr gut zusammengearbeitet. Wir respektieren natürlich seine Lebensplanung und wünschen ihm alles Gute“, sagt uns Max Spielmann von der Welde Braumanufaktur, der die Immobilie Kaffeehaus gehört und die das Lokal verpachtet. Lehnert hatte damals das Lokal von Harald Zimmermann übernommen, der in Sachen moderner Gastronomie am Schlossplatz Pionierarbeit geleistet hatte und dann den Betrieb an Bernd Lehnert veräußert hatte.

„Es sind familiäre und rein private Gründe, die mich dazu bewegen, das Kaffeehaus aufzugeben. Wir werden in der Familie lediglich noch das Café Knösel in Heidelberg weiterbetreiben“, sagt Bernd Lehnert. Er wolle einfach ein paar Gänge zurückschalten. Für die Übergangszeit steht er Marko Renic gerne noch mit Rat und Tat zur Seite. Aber Bernd Lehnert ist sich sicher: „Marko kann das, er weiß, wie das Geschäft am Schlossplatz läuft und er ist in meinen Augen der ideale Nachfolger.“

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Das sehen auch Welde-Chef Max Spielmann und Prokurist Mario Heider so: „Marko Renic führt das Mexicana sehr souverän, er ist für uns dort ein sehr zuverlässiger und guter Partner. Und sicherlich wird er das Kaffeehaus mit frischem Wind in eine neue gute Phase steuern“, sind sich die beiden Brauereiexperten einig.

Übrigens kam für Marko Renic selbst das Angebot überraschend: „Ich war erst mal völlig überwältigt, als mich Bernd Lehnert, mit dem ich schon immer einen guten Kontakt habe, darauf angesprochen hat, ob ich das Kaffeehaus übernehmen möchte. Da habe ich dann eine Weile nachgedacht und immer gewusst, dass so eine Chance kein zweites Mal kommt. Also habe ich zugesagt. Und nachdem auch die Gespräche mit der Brauerei als Vermieterin beider Objekte positiv verlaufen sind, haben wir die Verträge unterzeichnet. Ich freue mich auf die neue Herausforderung“, sagt Renic im Gespräch mit dieser Zeitung.

Im Fokus der Öffentlichkeit

Nun weiß er natürlich selbst , dass das Kaffeehaus auch wegen seiner Historie als das Lokal am Schlossplatz gilt, auf das alle ihre Blicke richten. „Deshalb sehe ich mich in den nächsten drei Monaten erst mal als Praktikanten, der sich alles anschaut und lernen will, wie die Abläufe sind und wo man vielleicht auch Dinge verbessern kann“, sagt er. Im neuen Jahr könne dann vielleicht auch die eine oder andere neue Idee eingebracht werden. Auf jeden Fall will Renic auch wieder mit Veranstaltungen und Aktionen punkten. Und er verspricht: „Die Cantina Mexicana und das Kaffeehaus bleiben ihrem jeweils ganz eigenen Stil treu. Nur in der Verwaltung und beim Personal kann man Synergien heben und besser auf Spitzen reagieren, wenn zwei Lokale so eng beieinander liegen.“ Für ihn ist klar, dass in der Gastronomie künftig fair bezahlt werden müsse, wenn man gute Kräfte haben wolle. Was allen wichtig war: „Das Team im Kaffeehaus bleibt an Bord und Marko hat einen zusätzlichen Koch verpflichtet, um noch besser zu werden“, bringt es Bernd Lehnert auf den Punkt.

Marko Renic ist ja quasi in der Gastronomie und teils auch am Schlossplatz aufgewachsen, erzählt er. Seine Familie hat mehr als 25 Jahre lang das „Dalmacija“ in Rohrhof betrieben. Vor drei Jahren haben sie das Lokal verkauft. Seine Eltern leben jetzt die meiste Zeit in ihrer kroatischen Heimat. „Seit 25 Jahren betreiben wir auch die Cantina Mexicana, die ich vor drei Jahren dann komplett übernommen habe. Gerade als die schwierige Corona-Zeit begann. Aber wir haben es überstanden, unsere Mitarbeiter konnten wir halten, unsere Suppenküche zu Beginn hat für Furore gesorgt“, sagt er. Da darf man gespannt sein, wie es im Kaffeehaus läuft.

Chefredaktion Jürgen Gruler ist Chefredakteur der Schwetzinger Zeitung.

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