Parkhäuser in Schwetzingen

Keine „Reservierung“ für Dauerparker möglich

Bei Aktionstagen in Schwetzingen strömen die auswertigen Besucher. Sehr zur Freude des Stadtmarketings, der Gastronomen und Händer. Doch Einheimische haben dann Probleme, Autoabstellplätze zu finden.

Von 
Katja Bauroth
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Marstallgarage: Dauerparkplätze werden hier bewusst nicht ausgewiesen – was Dauerparker nicht so gut finden. © Lin

Wenn Hans-Peter Rösch an diesen verkaufsoffenen Sonntag denkt, graut es dem Schwetzinger. Freilich freut er sich über die Aktion in seiner Heimatstadt und darüber, dass Handel und Gastronomie aufatmen können – ab diesem Wochenende übrigens mit weiter gelockerten Corona-Maßnahmen (siehe nebenstehender Artikel). Doch gleichzeitig muss er auch an die Parksituation denken.

Seit längerer Zeit haben Röschs – wie viele andere Schwetzinger – einen Dauerparkplatz – in dem Fall in der Marstallgarage – angemietet und zahlen dafür an die Mannheimer Parkhaus-Betriebe 48 Euro im Monat. Bei Aktionen wie dem verkaufsoffenen Sonntag – mit freiem Parken für Gäste in der Stadt sowie den Parkhäusern – ist die Marstallgarage wie andere Parkhäuser jedoch vielfach besetzt. „Gerade vorletzten Sonntag drehten wir einige Runden durch das Anwesen, mussten aber nach gewisser Zeit unser Fahrzeug auf dem Neuen Messplatz abstellen – mit viel Glück ging das gerade noch“, schildert er die Situation.

Auf Anfrage bei den Mannheimer Parkhaus-Betrieben, warum keine Ausweisung von Dauerparkplätzen erfolge, kam die Antwort, dass dies seitens der Stadtverwaltung als Eigentümerin nicht gewünscht sei. Das ärgert Hans-Peter Rösch, der immerhin Gebühren zahlt, aber manchmal eben ohne „seinen“ Parkplatz dasteht. „In vielen anderen Parkhäusern der Region gibt es Frauenparkplätze ebenso wie auch explizit ausgewiesene Plätze für Dauerparker. Warum nicht auch in Schwetzingen?“

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Diese Frage hat die Redaktion an die Pressestelle im Rathaus weitergegeben.

Stellplätze mehrfach genutzt

Die Antwort: „Es ist richtig, dass den Dauerparkern kein fest reservierter Stellplatz in den Parkhäusern zugewiesen wird. Dafür parken Dauerparker auch zu einem attraktiven monatlichen Mietpreis.“ Außerdem geht die Verwaltung davon aus, dass es sich „bei den Dauerparkern zumeist um Auspendler handelt, also Personen, die tagsüber das Parkhaus verlassen, um zur Arbeit zu fahren und erst abends wieder zurückkehren. Oder um Einpendler, die diesen Parkplatz tagsüber nutzen, weil sie in Schwetzingen arbeiten, und diesen am späten Nachmittag wieder verlassen. Wären für alle diese Dauerparker die Parkplätze jeweils rund um die Uhr – also 24 Stunden – reserviert, stünden insgesamt viel weniger freie Parkflächen auch für die Kurzzeitparker zur Verfügung. Durch dieses atmende System kann ein Großteil der Parkplätze ausgelastet werden. Alles andere wäre unwirtschaftlich für die Stadt und die Parkhausbetriebe und auch nicht im Sinne der vielen Kurzzeitparker, die unsere Stadt besuchen“.

Im Rathaus weiß man aber auch: „Natürlich kommt es unter dem Jahr immer wieder zu Situationen, in denen für Dauerparker kein garantierter Parkplatz zur Verfügung steht. Das betrifft die verkaufsoffenen Sonntage und sonstige Tage im Jahr, an denen ein Besuch in der Stadt attraktiv ist. Das Risiko der Parkplatzsuche muss an solchen Tagen leider einkalkuliert werden.“

Anwohnerparken ähnlich

Auch die Bewohnerparkausweise berechtigen die Inhaber lediglich zu kostenlosem Parken auf einem Parkplatz innerhalb der jeweiligen Parkzone, weißt die Stadt hin. „Hier gibt es keine ,reservierten‘ Parkplätze, sondern man muss sich einen freien Parkplatz innerhalb der Zone suchen. Es kann sein, dass Kurzzeitparker tagsüber diese Plätze mitnutzen.“ Laut Ordnungsamt kam es bislang nicht zu nennenswerten Verstößen von Falschparkern in den Bewohnerparkzonen.

„Einerseits freuen wir uns darüber, dass Schwetzingen eine attraktive Stadt ist, andererseits würden wir uns auch freuen, wenn noch mehr Besucher mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kämen. Hier sind wir kontinuierlich mit dem VRN dabei, das Angebot im ÖPNV attraktiver zu gestalten“, heißt es abschließend seitens der Stadt.

Autor Katja Bauroth liebt Begegnungen und Storys - im Lokalen und auf Reisen.

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