Schwetzingen. Der katholische Kindergarten St. Pankratius unter der Adresse Schlossstraße 2a in Schwetzingen ist zurzeit nicht mit Kindern gesegnet. Die Betreuungseinrichtung erhält einen Neubau. Die Kindergartenkinder von St. Pankratius sind deshalb seit August vergangenen Jahres übergangsweise im Kindergarten St. Josef im Hirschacker unter der Anschrift Marktplatz 32 in einem Anbau untergebracht. Die Arbeiten für den Neubau in der Stadtmitte laufen, auch wenn noch nicht so viel Baufortschritt zu sehen ist. Die katholische Kirchengemeinde und die Stadtverwaltung informierten über den aktuellen Stand.
„Wir wollen ein Signal setzen, dass es auf der Baustelle vorangeht“, meinte Pfarrer und Dekan Uwe Lüttinger bei der Baustellenbesichtigung mit unserer Zeitung. Mit dabei waren auch Janina Sessler von der Geschäftsführung Kindertageseinrichtungen der Verrechnungsstelle für katholische Kirchengemeinden Heidelberg-Wiesloch und die Kindergartenleiterin Lena Loesche. Erster Bürgermeister Matthias Steffan und Amtsleiter Roland Strieker vom Amt für Familien, Senioren, Kultur und Sport gaben vonseiten der Stadt Informationen zu dem ersehnten Neubau. Der freie Architekt Christopher Ansorge, der das Kindergartenprojekt gemeinsam mit seinem Kollegen Gerhard Wagner betreut, erläuterte unserer Zeitung die Pläne.
Drei Gruppenräume entstehen im Schwetzinger Kindergarten St. Pankratius
Die Bestandsbodenplatte wird gerade hergerichtet. Im ersten Quartal kommenden Jahres soll dann mit dem Holzbau begonnen werden. Der Neubau wird an die Außenwand des alten Gebäudes angebaut, als zweigeschossige Ergänzung für einen weiteren Gruppenraum im Obergeschoss.
Im neuen Gebäudeteil entstehen drei Gruppenräume, im alten Bestandsgebäude zwei Gruppenräume. Dazu gibt es noch Schlafräume, Küche und Personalraum. Die Grundfläche des Neubaus umfasst rund 300 Quadratmeter. Die Zufahrt zur Baustelle wurde von der Schlossstraße her zwischen dem „Brauhaus zum Ritter“ und der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses eingerichtet.
Für den Neubau wird das alte Fundament genutzt, sagte Ansorge, der einst selbst im Kindergarten St. Pankratius betreut wurde. Die Außenanlage wird weitgehend neu modelliert, der große Baum auf der Rückseite des Palais Hirsch bleibt erhalten. Wenn der neue Kindergarten in Holzständerbauweise steht, geht es an den Innenausbau.
Eine genaue Prognose für die Fertigstellung konnte und wollte der Architekt nicht geben: „Aber Holzbau geht auch bei kalten Temperaturen.“ Nach dem ursprünglichen Zeitplan hätten die Mädchen und Jungen den Neubau schon bezogen haben müssen.
Bürgermeister Matthias Steffan dankte dem Dekan und seinem Team, dass die Übergangslösung im Kindergarten St. Josef im Hirschacker so gut funktioniert. Insgesamt 85 Kinder, davon zehn Krippenkinder, sind seit einem Jahr im Hirschacker untergebracht.
Mehr Kosten, aber auch mehr Platz im Schwetzinger Kindergarten St. Pankratius
Die Umbau- und Erweiterungsmaßnahme war deutlich teurer geworden als geplant (wir berichteten). Im Oktober 2019 hatte der Gemeinderat das Bauprojekt beschlossen. Im April 2021 waren die Kosten dann gestiegen, auch wegen des geplanten Einbaus weiterer Spielebenen. Im September vergangenen Jahres hatte sich das Gremium mit dem Neubau befasst. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie mit Lieferschwierigkeiten und Fachkräftemangel hätten die Baupreise verteuert und das Einhalten von Bauzeitenplänen und Kostenstrukturen schwieriger gemacht, hatte es damals in der Verwaltungsvorlage zur Sitzung geheißen. Die erste Kostenschätzung hatte bei rund 2,35 Millionen Euro gelegen. Mit den zuzüglichen Mehrkosten aufgrund der Baupreisentwicklung belaufen sich die geschätzten Gesamtkosten nun auf 3,45 Millionen Euro. Der städtische Anteil von 90 Prozent beträgt demnach rund 3,1 Millionen Euro. „Aber es gibt auch Platz für eine Gruppe mehr“, sagte Strieker über die „Nachbesserung“ im Jahre 2022.
„Diese Kosten sind notwendig, sonst hätten wir die Gruppenerweiterung nicht hingekriegt“, meinte Steffan. Die hohe Beteiligung ist vertraglich vereinbart, die katholische Seelsorgeeinheit trägt schließlich dazu bei, dass die Stadt ihr verpflichtendes Betreuungsangebot erfüllen kann. Wenn die vorbereitenden Bodenarbeiten fertig sind, gehen die Ausschreibungen für den Rohbau und den Holzbau raus, so Ansorge. Die Ausschreibungen für die Gewerke Sanitär und Elektro liefen bereits. Nächstes Jahr können die Kindergartenkinder von St. Pankratius dann wieder vom Hirschacker in ihre Einrichtung in der Stadtmitte zurück.
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