Neue Ausstellung

Künstler widmen sich Schimper und der Natur

KIS zieht mit „gARTen7“ am Wochenende in die Orangerie des Schlossgartens ein – Teil des Buga-Begleitprogramms

Von 
Marcus Oehler
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Der „Erde so nah“ ist der Titel einer neuen Ausstellung der Künstlerinitiative Schwet-zingen (KIS). Das Werk „Ur-Sprung“ von Karin Posmyk ist dabei zu sehen. © Posmyk

In der Orangerie im Schlossgarten Schwetzingen kommen Besucher „Der Erde nah“: Die so benannte neue Ausstellung der Künstlerinitiative Schwetzingen (KIS) zeigt Werke, die vom Botaniker und Geologen Karl Friedrich Schimper inspiriert sind. Von Sonntag, 3. September, bis Sonntag, 24. September, ist sie zu sehen – und lässt sich ideal mit einem Besuch auf der Bundesgartenschau in Mannheim verbinden.

Naturlehre in Kunstform: Der Botaniker und Geologe Karl Friedrich Schimper (1803 – 1876) inspirierte die Künstler von KIS zu ihren Werken für diese Ausstellung, die am Sonntag um 11 Uhr eröffnet wird. Er gilt als einer der bedeutendsten Naturforscher des 19. Jahrhunderts und als Begründer der Klimaforschung.

Wissenschaftler und Künstler

Schimper war jedoch nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Künstler: Seine Entdeckungen fasste er in Form von Gedichten und lyrischen Texten zusammen. In Zeiten des Klimawandels haben seine Werke nichts an Aktualität verloren – und inspirierten die KIS zu ihren künstlerischen Arbeiten: Unter dem Motto „Der Erde nah“ interpretieren sie diverse Aspekte auf neue und individuelle Weise.

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Es ist die „gARTen7“-Ausstellung von KIS, die im zweijährigen Turnus in der Orangerie stattfindet und in diesem Jahr Teil des vielfältigen Begleitprogramms der Buga Mannheim darstellt. Mit dem Ausstellungstitel gehen die Kunstschaffenden auf Spurensuche und stellen unter anderem Bezüge her zu dem vor 220 Jahren in Mannheim geborenen und 1867 in Schwetzingen gestorbenen Naturforscher Schimper. In der künstlerischen Auseinandersetzung geht es um Natur als Metapher.

Mit dem Thema Schimper hat sich Florian Franke von Krogh auseinandergesetzt. Er geht der Erdverschiebung und der Auffaltung der Gebirge nach. Mit organischen Formen, dem Werden und Vergehen, Wachsen und Reifen, mit Metamorphose, Verflechtungen und Symbiose beschäftigen sich Arbeiten zum Thema Natur: Papierarbeiten aus halbtransparentem Washipapier von Anna Bludau-Hary verdeutlichen uns die Fragilität und Verletzlichkeit der Natur.

Aino, eine der Gastkünstlerinnen mit Atelier in Heidelberg, präsentiert in der vierteiligen Werkserie „Earth“ einen Verwandlungsprozess von in Ton eingearbeiteten Samen. Felicitas Wiest zeigt zwei Werkgruppen zum Thema Verwandlungen.

„Spross“ als Zwei-Meter-Skulptur

Jörg Künkel verweist in seinen farbigen Malereien auf die jeweiligen Entstehungsprozesse seiner Arbeiten, die die Betrachter mit in den Werdegang einbeziehen. Die Vitalität und Grünkraft der Natur spielt in den Bildern von Karin Posmyk eine entscheidende Rolle. Karin Schmiedebach bezieht sich in ihrer zwei Meter hohen Skulptur „Spross“ aus Lindenholz als Abbild eines Weizenkeims auf eben diese vitale Kraft der Natur, die uns ernährt.

Jessen Oestergaard lässt uns mit seinem Gespür für besondere Stimmungen teilhaben an der Einzigartigkeit der Natur. Bei Oliver Mezger ist es das gefallene Herbstlaub, das durch farbige Folien Aufmerksamkeit erzeugt. Materialien der Erde, Ton und Eisen, werden zu Ausgangswerkstoffen für Tom Feritsch an Gefäßformen angelehnte künstlerische Artefakte im Themenbereich Material.

Das Thema Raum besetzt Nikola Falley: Ihre konstruktive Installation aus Stahlrohren ist begehbar. Die Themen Klimaveränderung und Gesellschaft spielen eine Rolle. Mit vertrockneten Früchten auf einem gedeckten Tisch mit dem Titel „Thanksgiving for Future“ führt Traudel Hagmann vor Augen, was passieren kann, wenn Kreisläufe der Natur unterbrochen werden. In Elke Weickelts Bildern taucht der Mensch in vielerlei Gestalt auf und setzt sich in Bezug zu Tieren und Pflanze. Karin Weinmann-Abel geht auf Spurensuche. Vier Räume einer Puppenstube stehen für Fragen an Lebenszyklen: Lehre, Sammlung, Forschung, Wandlung. zg

Info: Die Ausstellung ist ab Sonntag, 3. September, zu den Öffnungszeiten des Schlossgartens begehbar. Lediglich der Parkeintritt fällt an.

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