Schwetzingen. Die CDU Schwetzingen feierte am Sonntagnachmittag ihr traditionelles Hoffest auf dem Spargelhof Renkert. Ehrengast und Festredner des geselligen Beisammenseins inmitten der Spargeläcker im Allmendsand war der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk.
Der Stadtverbandsvorsitzende Nils Melkus begrüßte den CDU-Bundestagsabgeordneten Olav Gutting, die Landtagsabgeordneten Andreas Sturm und Dr. Albrecht Schütte (Sinsheim), den ehemaligen Bundestagsabgeordneten und heutigen Honorarkonsul der Republik Estland für das Land Baden-Württemberg, Dr. Karl A. Lamers, sowie die Vertreter der CDU-Stadtratsfraktion mit Rita Erny, Susanne Bertrand-Baumann, Markus Bürger und Ulrich Renkert. Melkus dankte der Familie Renkert für die Gastfreundschaft.
Andreas Sturm kam in seinem Grußwort gleich auf das Thema Landwirte zu sprechen. Die machten ihre Arbeit gerne, die Leute nähmen das Angebot auch an, „aber die Rahmenbedingungen werden immer schlechter“. Die Landwirte hätten mehr gesellschaftliche Wertschätzung und politische Rückendeckung verdient. Für die regionale Lebensmittelproduktion müssten die Rahmenbedingungen verbessert werden, ging Sturm auch auf die Schwetzinger Wiesen ein: „Die sind und bleiben wichtig für unsere Landwirte.“
Hoffest der CDU Schwetzingen: Mindestlohn als enorme Belastung
Minister Peter Hauk betonte die wichtige Stellung der Lebensmittelproduktion in Deutschland. Die von der Ampelkoalition geschaffenen Rahmenbedingungen erlaubten es bald nicht mehr, wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Erhöhung des Mindestlohns sei nicht gerechtfertigt, vor allem nicht für diejenigen, die nicht ständig in Deutschland lebten: „Ein enormer Kostenfaktor für die Spargelbauern.“
Deutschland habe eine restriktive Zulassung von Pflanzenschutzmitteln. Die Bundesregierung verhalte sich mit ihrer Politik umfassend kontraproduktiv, ging Hauk mit den Grünen ins Gericht. Der Druck seitens des Naturschutzes werde immer größer, die Landwirtschaft sei immer weniger konkurrenzfähig im Vergleich mit den südeuropäischen Ländern. Vollversorgung gebe es nur noch im Getreidesektor, vor allem wegen des Kraichgaus als „Kornkammer der Kurpfalz“. Der angeprangerte Fleischkonsum in Baden-Württemberg werde nur noch zu 50 Prozent aus heimischen Tieren abgedeckt. „Wir brauchen weiterhin beweidetes Grünland durch Rinder“, mahnte der Landwirtschaftsminister. Man dürfe nicht für weniger Fleischkonsum sein, sondern müsse für mehr hochwertiges Fleisch werben.
Die Christdemokraten wollten die Menschen nicht bevormunden, sondern sie aufklären. Den Grünen gehe es dagegen um die Umsetzung ihrer Ideologie, schimpfte Hauk: „Die Bevormundung in den Heizungskellern der Republik funktioniert nicht. Die Ausrichtung auf Ideologie ebenso nicht.“
Das geplante Verbot der Werbung für Süßigkeiten sei ein weiteres Beispiel: „Lieber verantwortungsvoll aufklären und den Umgang mit guten Essen fördern.“ Man werde den Menschen nicht vorschreiben, was sie essen sollen. Es sei ja „schon mittlerweile pervers, dass man sein Geschlecht jährlich selbst neu definieren kann“, wozu es nur einen formlosen Antrag brauche, aber „gleichzeitig kontrolliert wird, wie man im Keller heizt“. Hauk empfahl, Produkte aus der Region zu kaufen und die Landwirtschaft zu unterstützen.
Hoffest der CDU Schwetzingen: „Ampel setzt falsche Prioritäten“
„Deutschland tritt in diesen Zeiten mit der schlechtesten Bundesregierung an, die wir jemals hatten“, kritisierte der CDU-Kreisvorsitzende Dr. Albrecht Schütte. Die Ampelkoalition setze die falschen Schwerpunkte. Die Christdemokraten wollten dagegen Innovation, gerade auch in der Landwirtschaft: „Politik lebt davon, dass vor Ort Menschen mit anderen Menschen reden.“
Die Ampel setze auf jeden Fall die falschen Prioritäten, monierte auch Olav Gutting. Sie kümmere sich überhaupt nicht darum, wie man Wohlstand erhalten, Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit ankurbeln und die Wirtschaft stärken kann. Die Menschen seien dadurch völlig verunsichert. Die Union müsse aber selbst Themen wie Familie, wirtschaftliche Lage, Leistung und Sicherheit wieder verstärkt anpacken, so der CDU-Bundestagsabgeordnete. Beim gemütlichen Hoffest wurde bei kühlen Getränken und frischem Flammkuchen sowie Kaffee und Kuchen noch den ganzen Sonntagnachmittag über weitergefeiert.
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