Aktion in der Innenstadt

Musikschüler präsentieren sich in Schwetzingen

Mit abwechslungsreichen Platzkonzerten am Samstag und Sonntag wollen die Talente der Musikschule Bezirk Schwetzingen das ausgefallene Parkfest kompensieren - eine gelungene Aktion!

Von 
Sabine Zeuner
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Klassische Klavierklänge, magische Violoncellotöne und Gesang, der zum Mitsingen anregte, umhüllten die Marktstände auf den Kleinen Planken und legten sich über den gut besetzten Schlossplatz. Mittendrin, am Palais Hirsch, hatte die Musikschule Bezirk Schwetzingen am Samstag ihren Pavillon aufgestellt. Der stellvertretende Musikschulleiter Philipp Wolfart, Fachbereichsleiter für Zupf- und Streichinstrumente Gerald Weiser-Haensch und Musikpädagogin Elena Spitzner sorgten dafür, dass Strom floss sowie das Keyboard und die Mikrofone angeschlossen waren. Mit dem großen Marktstand direkt vor dem Eingang zum Palais Hirsch hatten sie dabei nicht gerechnet, durch den Palais-Nebeneingang klappte es dann doch, alles Notwendige zu installieren.

Musikschulleiter Roland Merkel freute sich über die zahlreichen Zuhörer, die er begrüßte: „Morgen wäre unser großes Parkfest gewesen, leider fällt es auch in diesem Jahr aus und wir präsentieren Ihnen unsere Schülerkonzerte beim ersten öffentlichen Vorspiel in diesem Jahr an vier Vormittagen und zwei unterschiedlichen Veranstaltungsorten.“ Das sei unter anderem das Ziel der musikalischen (Aus-)Bildung der Schüler einer Musikschule, das Erlernte zu präsentieren. Applaus klang auf, wohl jeder hat die Zeit des Musikgenusses im Freien, das Schlendern auf Plätzen, das Sitzen im Außenbereich der Cafés und Restaurants vermisst. Bei diesem ersten von vier Konzerten kam noch ein abwechslungsreiches Repertoire dazu.

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„Präsenzunterricht ist etwas ganz anderes als der Unterricht per Online-Konferenz“, erklärte Merkel, dass erst seit Kurzem, nach Erlaubnis und erneutem Verbot von Direktunterricht, wieder in der Musikschule gelernt werden kann. Aus Hygienegründen hatte man auf Handzettel mit dem Programm verzichtet. Was von wem zu hören war, stand auf einem Plakat und wurde angesagt.

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Bei strahlendem Sonnenschein begann der musikalische Reigen magisch mit „Hedwig’s Theme“ aus der Feder von John Williams und Kennern der „Harry Potter“-Filme bestens bekannt. Begleitet von ihrer Lehrerin Annette Theuring am Keyboard setzte Clara Rohrer am Violoncello melodische Akzente, die die Filmszenen vor Augen zauberten. Sabah Frank überzeugte mit klassischen Tönen. Sie präsentierte den 1. Satz der Mondscheinsonate von Ludwig van Beethoven. Höchstkonzentriert und ins Spiel versunken ließ sie das bekannte Musikstück erklingen, das berührte. Es war für das bunte Markttreiben auf dem Platz erstaunlich still – bis laut applaudiert wurde.

Applaus erntete auch Wanwen Huang für den 1. Satz der Sonate Hob. XVI No. 35 von Joseph Haydn, wobei ihr Musikpädagogin Elena Spitzner die Notenseiten hilfreich umblätterte. Eine kleine Hommage an Wolfgang Amadeus Mozart flötete Johanna Wettstein gemeinsam mit der Querflöten-Lehrerin Mariana Chacín Benítez mit dessen „Der Vogelfänger“ aus der beliebten Oper „Die Zauberflöte“ in den sonnigen Tag. „Familienmusik“ spielten Judith (Violine) und Jesper van der Borght (Querflöte), die beschwingt den 1. Satz der Sonate F-Dur Georg Philipp Telemanns vortrugen.

Locker stellte Lennart Sky Laqua sich selbst dem Publikum vor, bevor er mit gefühlvollem Fingerschlag „Claire de Lune“ von Claude Debussy zu Gehör brachte. Zwei Gesangsschüler rundeten den musikalischen Vormittag auf dem Schlossplatz ab: Paolo Somma erfüllte den Ed-Sheeran-Hit „The A Team“ mit emotionalem, stimmlichem Leben, schilderte vorher, dass es inhaltlich um das Schicksal einer drogenabhängigen Obdachlosen geht. Episch schloss Kim Bley mit David Guettas „Titanium“ und sehr feiner, klarer Stimme rund 45 Minuten Musikgenuss im Beifall der begeisterten Zuhörer ab.

Für die Familien der Musikschüler sind Präsenzkonzerte immer ein Erlebnis, für die Schüler selbst ein großer Schritt, sich vor Publikum zu präsentieren – rundum waren die vielfältigen Darbietungen für alle Akteure ein Erlebnis, was am immer wieder stark aufbrandenden Applaus messbar wurde. Helena Moser war lange Jahre Mitgliedervertreterin der Musikschule und genoss die Kostproben der Schüler unter freiem Himmel. Sie und natürlich alle Beteiligten hätten sich gewünscht, das Parkfest hätte nach dem pandemie-bedingten Ausfall 2020 in diesem Jahr wieder stattfinden können: „Wir rechnen mit mehr als 3000 Gästen im Park, die Schüler zeigen an verschiedenen Orten, was sie gelernt haben“, schilderte Roland Merkel fulminante Feste der vergangenen Jahre.

Vorgeschmack auf Weiteres

Auch wenn der „klingende Schlossgarten“ ein zweites Mal stumm bleiben musste, sorgten die talentierten Kinder und Jugendlichen mit ihrer Musik für Freude – so auch am Sonntagvormittag, dieses Mal im Innenhof der Musikschule. Hier war der Schatten begehrter Zuhörerstandort, denn die Sonne verwöhnte das morgendliche Event ordentlich. Klavier, Violine und Gitarre standen im Fokus des kleinen, aber feinen Programms, das von Melodien aus dem Musical „West Side Story“ bis zum Welthit „Hallelujah“ von Leonard Cohen viel Ohrenschmaus bescherte.

„Aber unseren Tag der offenen Tür können wir veranstalten“, freute sich Roland Merkel, die Musikschule mit ihren Pädagogen und Schülern am Sonntag, 11. Juli, von 14.30 bis 17 Uhr Interessierten vorzustellen. Zum Kennenlernen dienen zuvor die beiden weiteren Konzerte mit wechselndem Programm am Samstag, 3. Juli, 11 bis 12.30 Uhr am Palais Hirsch und Sonntag, 4. Juli, 11 bis 12.30 Uhr an der Musikschule, Mannheimer Straße 29. Mitarbeiter der Musikschulverwaltung stehen jeweils für Auskünfte bereit.

 

Freie Autorin freie Mitarbeiterin

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