Schwetzingen. Es ist bislang ein verhältnismäßig kühler Mai. Normalerweise hielte das Hartgesottene nicht davon ab, ihre Bahnen im Freibad des Bellamars zu ziehen. Andere loben sich die Allwetterbad-Möglichkeiten mit den Indoor-Schwimmmöglichkeiten. Wieder andere würden lieber gleich in der Sauna die Gliedmaßen wärmen. Doch das alles ist derzeit nicht möglich. Die Pandemie ist das eine, das andere die Arbeiten, die derzeit hinter Zaun und Mauern des Bades ausgeführt werden.
„Es läuft alles im Takt“, entgegenet Dieter Scholl, Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke und Werkleiter im Bellamar, auf eine entsprechende Frage der Redaktion. Obwohl die Pandemie vor allem negative Folgen für viele Lebensbereiche nach sich zieht, kann man bezüglich der Bauarbeiten quasi von Glück im Unglück sprechen. „Natürlich ist es schlimm, dass das Bad immer noch geschlossen bleiben muss, aber für die Arbeiten ist die Situation jetzt doch eher günstig. Ohne Besucher haben wir natürlich freie Hand, die Erweiterung so durchzuführen, wie es unser Zeitplan vorgesehen hat“, verdeutlicht Werkleiter Scholl.
Über Sommer fertigstellen
Es sei ohnehin geplant gewesen, die Erweiterungsarbeiten am Saunabereich über den Sommer fertigzustellen. „Dann können wir die neuen Nutzungsbereiche zur Saunasaison im Herbst eröffnen“, macht er die Überlegungen deutlich. Konkret wird es neue Schwitzräume geben und erstmals auch ein Dampfbad. Aktuell sind der Oktober oder November als Zeitpunkt für die Öffnung der überarbeiteten beziehungsweise neuen Bereiche angepeilt. Scholl zeigt sich dabei zuversichtlich, dass die Pandemielage es zu diesem Zeitpunkt zulassen werde, den Gästen die Erweiterungen vorzustellen.
Was eine generelle Öffnung des Erlebnisbades in näherer Zukunft angeht, gibt es aktuell noch keine Perspektive. „Wir hätten uns da sehr auf den 1. Mai gefreut, an dem ja für gewöhnlich die Freibadsaison startet, aber das war dieses Jahr natürlich unmöglich“, bedauert Scholl und spricht hier sicher vielen Stammgästen aus der Seele. Doch er betont: „Startbereit sind wir allerdings.“ So liefen die üblichen Reinigungsarbeiten im Bellamar wie geplant ab, doch seit Anfang Mai sind die Mitarbeiter wieder in Kurzarbeit. „Wenn es aber konkrete Anhaltspunkte für einen Öffnungstermin gibt, dann können wir innerhalb einer Woche den Betrieb aufnehmen“, verspricht er. Denn es ist alles bereit, nur das Wasser muss noch in die Becken. Scholl: „Aber das Befüllen dauert nur eineinhalb Tage.“
2020 habe der Betrieb, als er dann möglich war, trotz Auflagen reibungslos funktioniert. „Die Gäste waren sehr diszipliniert und es gab keine Probleme, auch wenn die Besucher sozusagen im Kreis schwimmen mussten, aber das haben wir dann eben gewährleistet“, blickt Scholl zurück. So war das Bad regelmäßig ausgebucht.
Ein großer Vorteil sei dabei die Online-Reservierung von Zeitfenstern für den Besuch gewesen. „Wir hatten schon vor der Pandemie überlegt, ein solches Buchungssystem einzuführen. Als es dann wegen der Auflagen notwendig war, haben wir beschlossen, es lieber gleich richtig zu machen, anstatt in eine Notlösung zu investieren“, erklärt der Werkleiter weiter. Dafür gibt es auch einen naheliegenden Grund: „Das Online-System ist so unkompliziert, dass wir es auch nach der Corona-Zeit weiter benutzen wollen. Man kann von zu Hause aus ein Ticket erwerben und das beschleunigt den Einlass immens.“ Natürlich soll es nach der Pandemie dann aber nicht mehr um spezielle Zeitfenster gehen, sondern schlicht um einen unkomplizierteren Ticketkauf.
Und auch für diejenigen, die kein Internet haben, werden vor Ort Ticketkaufmöglichkeiten eingerichtet.
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