Im Interview

Orchesterleiter Kevin Naßhahn spricht über Schwetzinger Jazztage

Der Leiter des „Silent Explosion Orchestra“ Kevin Naßhan verspricht im Interview ein Bigband-Konzert der Extraklasse im Lutherhaus bei den anstehenden Schwetzinger Jazztagen.

Von 
Marcus Oehler
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Schlagzeuger Kevin Naßhan leitet das „Silent Explosion Orchestra“. © Laura Carbone

Schwetzingen. Das wird nochmals eine tolle Sache und ein würdiger Abschluss der Schwetzinger Jazztage. Am Donnerstag, 31. Oktober, um 20 Uhr gastiert im Lutherhaus das „Silent Explosion Orchestra“ unter Leitung von Kevin Naßhan. Wir haben im Vorfeld mit ihm gesprochen:

Was verbirgt sich hinter dem Namen „Silent Explosion Orchestra“?

Kevin Naßhan: Ich wurde nach Abschluss meiner musikalischen Ausbildung Mitglied in der Landes-Schüler-Bigband des Saarlandes und spielte im Jugend-Jazzorchester Saar sowie in der Bigband der Musikhochschule Saarbrücken. In dieser Zeit wuchs mein Wunsch, eine eigene Bigband zu gründen und mit dieser eigene Ideen und Projekte durchzuführen, was ich dann auch tatsächlich in die Tat umsetzte. Nach kurzer Zeit stand bereits die erste Besetzung aus Freunden und Kollegen meines musikalischen Umfeldes in Saarbrücken. Damit war das „Silent Explosion Orchestra“ geboren. Von Anfang an war es meine Idee, die Grenzen zu anderen Genres und Kunstrichtungen zu überschreiten.

Was hat Sie nach Schwetzingen gebracht? Haben Sie oder Ihre Mitmusiker engere Verbindungen hierher?

Naßhan: Einige Musiker von uns lebten viele Jahre in der Region oder sie haben an der Musikhochschule in Mannheim studiert. Ich habe dort beispielsweise auch meinen Master gemacht. Der direkte Kontakt kam durch Annika Stein zustande, die selbst aus dem Saarland stammt und nun Musiklehrerin am Hebel-Gymnasium ist. Mit ihr gemeinsam haben wir letztes Jahr einen Workshop an ihrer Schule organisiert und dann ein Doppelkonzert mit ihrer Schulband gespielt, bei dem wir die Musik von „Toto“ im Bigband-Sound mit dem großartigen Sänger Ian Shaw vorgestellt haben.

Wie hat Ihnen und Ihren Mitmusikern Schwetzingen und sein Publikum gefallen, als Sie letztes Jahr hier waren?

Naßhan: Schwetzingen ist natürlich eine sehr schöne und gemütliche Stadt. Ich war mit meiner Frau, die ihr Referendariat in Heidelberg gemacht hat, sehr oft zu Besuch. Für kulturinteressierte Menschen wird hier sehr viel geboten. Wir waren im letzten Jahr sehr happy, in Schwetzingen spielen zu dürfen. Es war eine tolle Stimmung im Saal. Aufgrund zahlreicher anderer Veranstaltungen am gleichen Tag war die Zuschauerzahl nicht ganz so hoch wie erhofft, das hat aber der guten Stimmung keinen Abbruch getan.

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Wer hatte die Idee, Bilder berühmter Künstler musikalisch zu arrangieren?

Naßhan: Die Idee kam von mir. Mit dem Projekt möchten wir eine Brücke zwischen den beiden Kunstformen Musik und Malerei bauen: Paintings of an Exhibition – Bilder einer Ausstellung sollen gleichzeitig als visuelle und auditive Kunstwerke begreifbar werden. Gleichzeitig möchten wir uns selbst ein Geschenk zu unserem zehnjährigen Geburtstag machen: Wir verbinden eine Reise durch die Kunstgeschichte mit einer Reise durch unsere Bandgeschichte. An vier Musiker, mit denen wir in den letzten Jahren zusammenarbeiten durften, haben wir Kompsitionsaufträge vergeben. Jeder von ihnen hat sich ein bedeutendes Gemälde der Kunstgeschichte ausgewählt, welches er als neue Komposition für klassische Bigbandbesetzung vertont hat, die nun am Donnerstag in Schwetzingen zur Aufführung kommen.

Was hat Ihre Musik mit Modest Mussorgsky zu tun?

Naßhan: Der Titel „Paintings of an Exhibition“ ist natürlich bewusst an Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung“ angelehnt. Wir orientieren uns formal an seinem Werk und werden unsere neuen Kompositionen ebenfalls durch „Promenaden“ miteinander verbinden, welche zum Teil auch das bekannte Promenaden-Thema Mussorgskis beinhalten, wobei dieses aber jazzmäßig und improvisatorisch verarbeitet wird.

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