Kirche St. Pankratius

Pfeiffer-Trompeten-Consort: Klangvolle Tradition in St. Pankratius Schwetzingen

Das Pfeiffer-Trompeten-Consort begeistert in der Kirche St. Pankratius mit festlicher Musik zum Jahresauftakt 2024. Virtuose Darbietungen, Anekdoten und mitreißende Klänge bezaubern das Publikum

Von 
Sabine Zeuner
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Das Pfeiffer-Trompeten-Consort präsentiert „Mit Pauken und Trompeten“ mit Mathias Müller (v. l.), Martin Pfeiffer, Tabea Müller, Julie Bonde, Joachim Pfeiffer und Matthias Neumann. © Zeuner

Schwetzingen. Mit festlicher Musik ins neue Jahr zu starten, ist eine beliebte Tradition. Dies mit dem Pfeiffer-Trompeten-Consort in der Kirche St. Pankratius in Schwetzingen zu tun, „zeugt von ihrem guten Geschmack“, wie Moderator, Arrangeur und Trompeter Martin Pfeiffer begrüßend betonte, denn die vielen Besucher wüssten, was sie täten und das sei gut so. Mit „Pauken und Trompeten“, versprach der Konzerttitel, würde man 2024 gebührend begrüßen.

Angerichtet waren Pauken, vier Trompeten und die Orgel gleich zweimal – im Altarraum und auf der Empore. Das Konzert, das den Zuhörern begeisternden Applaus und lobende Rufe entlockte, fand geteilt an beiden Orten des Gotteshauses statt. Im facettenreichen Programm hatten die Ausnahmemusiker Werke von Jean Joseph Mouret, Benedetto Marcello, Johann Sebastian Bach, Johann Crüger, Peter Cornelius, Charles Marie Widor, Joaquín Rodrigo, Eugène Gigout, Jaques Offenbach und Felix Mendelssohn Bartholdy wie kostbare Perlen aneinandergereiht, das barocke Bauwerk mit sehr festlichen, aber auch beschwingten Klängen unter anderem aus Spanien, Frankreich und Italien erfüllt. Die Musiker: Joachim Pfeiffer, Solotrompeter der Lübecker Philharmoniker, Julie Bonde, Dozentin an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock am Flügelhorn, Martin Pfeiffer an der Trompete, Tabea Müller, Studentin an der Musikhochschule in Stuttgart und Praktikantin im Philharmonischen Staatsorchester Mainz, den Solopauker des Leipziger Gewandhausorchesters Mathias Müller und Professor Matthias Neumann an der Orgel.

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Beinahe sämtliche Stücke, die das Pfeiffer-Trompeten-Consort spielt, sind ensembleeigene Arrangements, für die sich Joachim Pfeiffer verantwortlich zeichnet, erklärte Martin Pfeiffer und schürte damit die Neugier auf das Kommende. Mit dem Rondeau aus „Sinfonie de Fanfares“ von Jean Joseph Mouret gaben die Musiker eine erste Visitenkarte ihres Könnens ab, die es im Publikum mit „bekannten Gesichtern“ sicher nicht brauchte, um sich für den Hörgenuss an diesem Konzertnachmittag einzustimmen. Martin Pfeiffer hielt zu allen Werken kleine Anekdoten, Wissenswertes und auch einmal einen Witz bereit, unterhaltsam zwischen den Stücken. Der venezianische Komponist Benedetto Marcello lieferte mit seinem Concerto C-Dur von Moderato über Adagio bis Allegro beschwingte Melodien, bei denen die Zuhörer aufmerksam lauschend locker mitschwangen. Monumental erklangen anschließend Eingangschor und Choral „Lobe den Herrn“ aus dem Bach-Werke-Verzeichnis (BWV) 137. Kraftvoll, bekannt in der Melodie und einfach zum Genießen, dank der exquisiten Interpretation der fünf Musiker. Der laute Applaus war mit Lobesrufen durchzogen – das Publikum sehr angetan.

Einst Hörgenuss im Vatikan

Im Solo für Pauken und Orgel brillierten Professor Matthias Neumann an der Orgel und Mathias Müller an den Pauken in feinstem Dialog beider Instrumente. Impulsiv umarmten sich die beiden Solisten nach dem gelungenen Stück, was die Gäste mit honorierendem Beifall belohnten. „Die Könige“ von Peter Cornelius faszinierte das Publikum einmal mehr, bevor das Ensemble für den zweiten Konzertteil auf die Empore wechselte. „Für die kommenden Stücke braucht unser Organist alle Register“, erläuterte Martin Pfeiffer. Diese wusste Neumann entsprechend gefühl- wie kraftvoll zu nutzen. Das „Adagio“ aus dem Concierto de Aranjuez von Joaquín Rodrigo widerspiegelt persönliche Erfahrungen des blinden Komponisten, der diese in seinen Werken klangvoll erlebbar machte. Strahlkraft erhielt die „Bacarole“ aus Jaques Offenbachs Oper „Hoffmanns Erzählungen“. Die Melodie bekannt, die Interpretation raumfüllend in der Kirche lud zum Mitsummen ein. Frenetisch schloss sich das Künstlerlob in Form von klatschen und „Bravo“-Rufen an. Pfeiffer hatte vorab verraten, dass Jaques Offenbach Kölner war und oft mit „O de Cologne“ signierte, was schallendes Gelächter hervorrief.

Nach einem erneuten Wiederhören eines Klassikers aus der Feder von Johann Sebastian Bach, „Präludium D für Orgel“, erklang abschließend aus Felix Mendelssohn Bartholdys „Reformationssymphonie“ das Finale aus der Symphonie Nr. 5. Von diesem Werk erzähle man, dass es bereits im Vatikan anlässlich eines Papstgeburtstages im ökumenischen Gedanken gespielt worden sei – bestens geeignet es auch in St. Pankratius darzubieten, meinte zu Recht Martin Pfeiffer. Die Musiker wurden mit sehr langen Ovationen bedankt und nicht ohne Zugabe in den Abend entlassen.

Freie Autorin freie Mitarbeiterin

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