Schwetzingen. Mit den ersten Frühlingstagen zieht es viele Menschen wieder nach draußen in die Natur. Beliebtes Ausflugsziel ist das Landschafts- und Naturschutzgebiet „Hirschacker und Dossenwald“, der ehemalige Panzerübungsplatz der Stationierten in den US-Kasernen in Schwetzingen. Damit die Ausflüge und Spaziergänge nicht zu einer Belastung für die wertvolle Pflanzen- und Tierwelt werden, appelliert die Stiftung Nationales Naturerbe des Naturschutzbundes (Nabu) an alle Besucher, sich rücksichtsvoll im Hirschacker zu verhalten.
Die gemeinnützige Stiftung engagiert sich als Eigentümerin seit vielen Jahren für den Schutz der wertvollen Tier- und Pflanzenwelt in dem Naturparadies. Ab März beginnt zudem mit der Brut- und Setzzeit eine besonders störungsempfindliche Phase für Bodenbrüter und junges Wild. Zu ihrem Schutz besteht im Naturschutzgebiet Leinenpflicht für Hunde.
Hintergrund
- Der Hirschackerwald bei Schwetzingen ist eine ganz besondere Landschaft aus lichten Hutewäldern, Heide- und Sandflächen und bietet einen Rückzugsraum für zahlreiche bedrohte Arten. 128 Hektar des Geländes sind seit 1993 als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
- Seit 2016 sind rund 96 Hektar auf dem ehemaligen Panzerübungsplatz in Obhut der Nabu-Stiftung Nationales Naturerbe. Bundesweit bewahrt die gemeinnützige Stiftung in über 360 Schutzgebieten wertvolle Naturschutzflächen für wild lebende Tiere und Pflanzen.
Im Frühling nutzen zahlreiche Wildtiere die artenreichen Binnendünen im Hirschacker als Kinderstube für ihren Nachwuchs. Aktuell ziehen hier bodenbrütende Vogelarten wie die gefährdete Heidelerche ihre Jungen auf. Kommen Menschen oder frei laufende Hunde einem Nest zu nahe, verlassen die Vögel fluchtartig das Gelege. Dadurch kühlen die Eier und Küken rasch aus und sind ungeschützt vor Nesträubern. Durch rücksichtsvolles Verhalten können Besucher zudem seltenen Vogelarten wie dem in Baden-Württemberg vom Aussterben bedrohten Ziegenmelker bei seiner Rückkehr in den Hirschacker helfen, heißt es in einer Mitteilung.
Heidelerche brütet: Hunde an die Leine
Hunde, die abseits der Wege frei laufen, beunruhigen auch größere Wildtiere. So passiert es immer wieder, dass frei laufende Hunde Rehe im Gebiet jagen und dabei schwer verletzen. Außerdem gefährdet der Eintrag von Hundekot das Gleichgewicht der wertvollen Dünenstandorte, die empfindlich auf die zusätzliche Nährstoffbelastung reagieren.
Auch das Mountainbiking abseits von Wegen führt zu Störungen der Wildtiere sowie zu irreversiblen Bodenschädigungen der Binnendünen. Damit die schützenswerte Natur im Hirschacker erhalten bleibt, appelliert die Nabu-Stiftung an alle Besucher, die regulären Verhaltensregeln im Naturschutzgebiet zu beachten. Insbesondere sollten Spaziergänger und Radfahrer auf den ausgewiesenen Wegen bleiben und keinen Müll im Schutzgebiet hinterlassen. Hundehalter werden gebeten, ihre Tiere an der Leine zu führen, um Störungen der Wild- und Weidetiere zu vermeiden und die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner zu beseitigen.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/schwetzingen_artikel,-schwetzingen-psst-die-heidelerche-bruetet-im-dossenwald-bei-schwetzingen-_arid,2069758.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/schwetzingen.html