Schwetzingen. Strahlende Gesichter auf allen Seiten beim achten Rotary-Award am Dienstagabend im Welde-Stammhaus. Genau 22 623 Euro wurden an sechs Vereine und Einrichtungen vom Rotary Club Schwetzingen-Kurpfalz (RC) ausgeschüttet, mit denen konkrete Projekte gefördert werden. Bei den fast 23 000 Euro könnte es sich um eine Rekordsumme handeln, bedenkt man, dass das Budget eigentlich maximal 20 000 Euro beträgt. Freuen dürfen sich in diesem Jahr Vereine und Institutionen aus dem Sport-, Schul-, Behinderten- und Palliativbereich, die sich dafür herzlich bedankten.
Gut gelaunt begrüßten Swen Rubel, der neue Präsident des RC seit Juli diesen Jahres, und Moderator Dr. Ernst Hohner die Gäste, bevor die Award-Gewinner die geförderten Projekt vorstellten. Mit 4940 Euro wurde die Anschaffung von Wildwasserausrüstung für Nachwuchspaddler des Wassersportvereins Brühl ermöglicht. „Go wild, go together“ laute das Jugendprojekt, so der WSV-Vorsitzende Roland Schäfer. Schon einmal habe man von den Rotariern eine Förderung bekommen, damals für das Projekt „Kids & Nature“. „Aber Kinder werden älter“, so Schäfer, die großes Interesse daran hätten, Wildwasser zu befahren. „Es geht um die Erfahrung von Gemeinschaft und darum, dies auch Kindern aus weniger gut finanziell ausgestatteten Haushalten den Zugang zu ermöglichen. Denn die vorgeschriebene Ausrüstung sei ziemlich teuer geworden. Drei Sets mit Boot, Paddel und Weste könnten nun angeschafft werden.
Von Sport bis Trauerbegleitung
4911 Euro gab es für den gemeinnützigen Verein St. Thomas in Schwetzingen, in dem Menschen mit chronischen psychischen Erkrankungen in offener Wohnform wohnortnah, menschenwürdig und bedürfnisgerecht versorgt und individuell therapiert würden. Gründer Professor Dr. Frank Brecht erläuterte: „In den 1970er Jahren gab es noch Zwangsjacken und ganze elf Jahre hat es gedauert, bis wir eine Genehmigung in Schwetzingen erhielten“, so Brecht. Fünf Morddrohungen habe er in dieser Zeit erhalten. Nun habe sich das zum Glück geändert und an mehreren Standorten würden über 200 Menschen betreut, davon 40 in Schwetzingen. Mit der Förderung würden Sportgeräte für die wichtige psychomotorische Förderung angeschafft.
5000 Euro gab es für das Projekt „Trauerfrühstück Oase“ des 2019 aus dem Mehrgenerationen- und integrativen Wohnprojekt Wohnhof Walldorf heraus gegründeten Verein GeLeWa. Petra Maurer stellte freute sich, von dem Geld professionelle Trauerbegleitung finanzieren zu können. Sabine Stechl, Leiterin der neuen Spinelli-Grundschule in Mannheim, teilte mit: „Wir haben leider noch keinen finanziell gut ausgestatteten Förderverein. Darum freuen wir uns besonders über die finanzielle Unterstützung.“ Förderung der Lesekompetenz sei wichtig. Daher werde mit den gewährten 3000 Euro eine Schulbücherei eingerichtet, dies in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung „Bücher Insel“ in Brühl und Schwetzingen. Präsident Rubel meinte: „Schön, dass wir so auch den Handel in der Region unterstützen.“
Für den Rollstuhl-Basketballverein SGK Rolling Chocolate, einer Abteilung des SG Heidelberg-Kirchheim, bedeute die Förderung, so Nina Challand, die Möglichkeit, ein Trainingslagers für Jugendliche in der Manfred-Sauer-Stiftung in Lobbach zu finanzieren. So würden die 3372 Euro für die Nachwuchsförderung eingesetzt.
1400 Euro gingen an den TSG Ketsch. Der Vorsitzende Ralph Oswald freute sich, damit ein neues Trampolin für Kinder anschaffen zu können. „Nun können sie endlich parallel trainieren. Das ist toll“, so Oswald
„Wir hatten Geld, aber erfuhren zu wenig von förderungswürdigen Projekten. Daher kamen wir auf die Idee, den Rotary-Award ins Leben zu rufen“, so Präsident Rubel. Die Idee funktioniere „immer besser“. Dabei ginge es darum, Impulse zu geben, vor allem dort, wo der Staat nicht fördere, so Rubel und Award-Beauftragter Dr. Hohner. Nun blicke man in Richtung Weihnachten, wenn es wieder den beliebten Rotary-Kalender gebe, bei dem gestiftete Preise gewonnen werden können. „Das ist unsere wichtigste Einnahmequelle“, so die Rotarier weiter. Für den Award seien die Vereine und Einrichtung auch im nächsten Jahr wieder aufgerufen, sich ab Januar zu bewerben.
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