Vereinsleben

Sängerbund Schwetzingen: 170 Jahre und kein bisschen leise

So kann man einen 170. Geburtstag gestalten: Schwetzingens ältester Verein feiert auf dem Awo-Gelände ein buntes Fest und beeindruckt mit Sommerkonzert aller Chöre.

Von 
Marco Montalbano
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Das pulsierende Herz des Vereins: Chorleiterin Elena Spitzner. © Marco Montalbano

Schwetzingen. 170 Jahre gibt es den Sängerbund 1854 Schwetzingen (SB) schon und er ist „quietschlebendig“, wie sich Vereinsmitglied und Landtagsabgeordneter Dr. Andre Baumann ausdrückte. Dass dem tatsächlich so ist, davon konnten sich die Besucher anlässlich der Sommerfeier überzeugen. Neben einem reichhaltigen kulinarischen Angebot sorgten Auftritte der „cOHRwürmer“, des Kinder- und Jugendchors, der „SchwetSingers“ und von „d’accord“ für gute Laune. Und selbst Petrus scheint den Verein zu lieben, der bestes Wetter dazu beisteuerte.

Es war mehr als ein Sommerfest, das am Samstag im malerischen Hof der Awo in der Hebelstraße stattfand, nämlich eine regelrechte Geburtstagsfeier mit musikalischen Höhepunkten. „Auch wenn es kein runder Geburtstag ist, sind 170 Jahre schon ein guter Grund, zu feiern“, kommentierte launig Vorstandsmitglied Joachim Schäfer. Besonders lobend hob er das außergewöhnliche Engagement von Chorleiterin Elena Spitzner hervor.

Die Kleinsten dürfen beim Sängerbund Schwetzingen anfangen

Schon am Nachmittag war der Sängerbund-Freundeskreis bei Kaffee und Kuchen unter den Schirmen zusammen gekommen. Ab 16 Uhr erfreuten mit den „cOHRwürmer“ die kleinsten Mitglieder mit dem Singspiel „Wuschel haut ab“ Augen und Ohr. Hierbei hatte eines der pulsierenden Herzen des Vereins, Elena Spitzner, die Musik geschrieben und Stefanie Robens den Text. Die Musikschule begleitete mit einem Lehrerquartett und der Jugendchor brachte mit Klassikern aus dem Musical „Grease“ die Füße zum Wippen. Immer wieder stachen auch Solistinnen und Solisten hervor, so wie Sophia Dalkidou, die gefühlvoll ein Stück von Adele interpretierte.

Der Jugendchor beeindruckt mit seinem "Grease"-Medley. © Marco Montalbano

Auch die „SchwetSingers“ trafen mit ihren Liedern genau ins Schwarze, während „d’accord“ alle Traditionalisten mit volkstümlichem Liedgut begeisterte. Der Duft von Flammkuchen war allgegenwärtig und waberte angenehm zwischen den Tischen, während die immer mehr werdenden Besucher fröhlich in den musikalischen Pausen kommunizierten. Dabei hatten zahlreiche Honoratioren wie Vertreter der Stadt, aus dem Gemeinderat und andere Vereine wie der Karnevalsclub Phoenix – allesamt in Vereins-T-Shirts gekleidet – Präsenz gezeigt und gehörig mitgefeiert.

Dr. Andre Baumann: Sängerbund Schwetzingen ist „quietschlebendig“

Liselotte Roth aus Schwetzingen fand die Veranstaltung ausgezeichnet: „Es ist so schön, die Musik ist toll und der Flammkuchen sehr gut“, so ihr Kommentar. Dr. Andre Baumann, der mit Ehefrau und Stadträtin Cindy gekommen war, meinte: „Der Sängerbund ist, wie man heute sieht, quietschlebendig. Das war er selbst in schwierigen Zeiten, wie Corona. Musik ist einfach eine Sprache, die alle Menschen sprechen und sie hat eine hohe integrative Wirkung.“

Probentermine

Wer mitsingen möchte, kann unverbindlich zu den Singstunden ins Bassermann-Vereinshaus in der Marstallstraße 51 kommen.

Die Proben: montags: „cOHRwürmer“ (fünf bis neun Jahre) 17.15 Uhr, Jugendchor (ab zehn Jahre) 18 Uhr, „SchwetSingers“ (gemischter Chor) von 19.30 bis 21 Uhr und donnerstags der „d’accord“ (gemischter Chor) von 19.30 bis 21 Uhr.

Mehr Informationen gibt es unter https://saengerbund-schwetzingen.de. mon

Dies sehe man zum Beispiel an Ukrainern, die ebenfalls mitsingen würden. Markus Liu-Wallenwein, bei der Stadt zuständig für Jugend, Vereine und Sport, sagte: „Die Jugendarbeit in Schwetzingen läuft gut und es gibt Überschneidungen. Auch wir zeigen heute Präsenz.“ Denn viele, die auch das „Go in“-Jugendzentrum besuchten, seien anwesend.

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Wie jung das Singen hält, betonte Heinz Bürger. Das älteste Mitglied ist 91 Jahre alt und hatte es sich nicht nehmen lassen, mitzufeiern. Seit 1948 sei er dabei. Über das gelungene Fest freute sich auch Vorstand Sabine Rebmann, die sich herzlich bei den zahlreichen freiwilligen Helfern und der Awo bedankte und mitteilte: „Wir haben derzeit eine ziemlich stabile Mitgliederzahl von 430. Es ist eine tolle Gemeinschaft.“

Das Publikum zeigt sich begeistert. © Marco Montalbano

Sie lud ein: „Einfach unverbindlich vorbeikommen und mitmachen! Gemeinsam zu singen bereitet große Freude.“ Diese Einladung gelte insbesondere für Männer, die man suche. Solche, die dies einmal ausprobiert hätten, seien oft überrascht, wie schön es sei, und kämen wieder.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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