Schwetzingen. 2024 war ein gutes Jahr für Schloss und Schlossgarten Schwetzingen: Denn es kamen rund 810.000 Besucher – fast so viele wie im Rekordjahr 2011. Das könnte 2025 angesichts einer Fülle von attraktiven Veranstaltungen eventuell getoppt werden. Am Mittwoch wurde das Programm offiziell vorgestellt.
Dabei nutzten Patricia Alberth, Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG), und Sandra Moritz, Leiterin der Schlossverwaltung Schwetzingen, zuerst die Gelegenheit für einen zufriedenstellenden Rückblick. Dass die Besucherzahlen bei den Monumenten in ganz Baden-Württemberg ein neues Rekordhoch (4,1 Millionen) erreicht hatten, daran habe Schwetzingen großen Anteil, sagte Alberth, die von „sensationellen Gästezahlen“ sprach.
Der Zuwachs gegenüber 2024 habe 4,5 Prozent betragen, im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau in 2019 seien es 1,1 Prozent mehr gewesen. „Schwetzingen ist die absolute Nummer zwei hinter Heidelberg“, betonte die SSG-Geschäftsführerin. Das Highlight des insgesamt für sie aufregenden Jahres war für Sandra Moritz die Illumination an der Schlossfassade anlässlich des 300. Geburtstags von Kurfürst Carl Theodor, dessen Jubiläum insgesamt groß gefeiert worden war.
Erstmals acht Konzerte bei „Musik im Park“
2025 dürfte kaum weniger aufregend werden, denn der Veranstaltungskalender ist erneut voll. Die Musik in all ihren Facetten wird dabei eine zentrale Rolle einnehmen. Neben dem absoluten Aushängeschild, den SWR Festspielen im Frühjahr, hat die Open-Air-Konzertreihe „Musik im Park“ einen besonderen Stellenwert. Und da gibt es den nächsten Rekord: „So ein großes Line-up hatten wir noch nie“, freut sich Rolf Weinmann von der Agentur Provinztour auf die acht Konzerte zwischen dem 31. Juli und dem 9. August. Bryan Adams sei sogar schon ausverkauft. Aber auch die anderen Acts seien sehr vielversprechend.
Die Highlights im Schlossgarten 2025
- Samstag, 22. März, und Sonntag, 23. März: Internationaler Ostereiermarkt.
- Samstag, 5. April , ab 14 Uhr: Sommertagsumzug.
- Sonntag, 6. April , ab 9.45 Uhr: Spargellauf.
- Sonntag, 20. April , 11 bis 16 Uhr: Dem Osterhasen auf der Spur.
- Freitag, 2. Mai bis Samstag, 31. Mai : Schwetzinger SWR Festspiele.
- Samstag, 14. Juni , 13 bis 21 Uhr: Interkulturelles Fest.
- Sonntag, 15. Juni: Landesweiter Schlosserlebnistag.
- Sonntag, 29. Juni , 11 bis 16 Uhr: Klingelndes Schwetzingen.
- Sonntag, 6. Juli , 13.30 bis 17.30 Uhr: Parkfest der Musikschule.
- Samstag, 19. Juli , 17 Uhr: Lichterfest.
- Freitag, 5. September bis Sonntag, 7. September : Concours d´Elegance - Classic-Oldtimer-Gala.
- Freitag, 26. September bis Sonntag, 12. Oktober : Schwetzinger Mozartfest.
Unter anderem stelle die französische Sängerin Zaz exklusiv in Schwetzingen ihr neues Album vor und James Blunt gebe auf der Blumenwiese im Schlossgarten sein einziges Open-Air-Konzert 2025 in Deutschland. Weinmann verriet, dass beinahe auch Sting nach Schwetzingen gekommen wäre: „Er hatte schon zugesagt, aber dann hat er seine Pläne komplett umgeworfen.“ Bei der Zusage des britischen Weltstars und Ex-Frontmanns von The Police und dessen Management habe übrigens die außergewöhnliche Location im Schlossgarten eine entscheidende Rolle gespielt - wie so bei manch anderen in der Vergangenheit: „Wenn ein Künstler noch gezweifelt hat, dann schickt man ihm Fotos von Schwetzingen, dann sind sie überzeugt.“
Eintrittspreise steigen
Die Location schätzen auch die Besucher des Schlossgartens, die müssen aber bald tiefer in die Tasche greifen. Denn mit Beginn der Frühjahrs- und Sommersaison am 30. März steigen die Eintrittspreise. Einzelbesucher zahlen künftig 9 Euro statt bisher 8 Euro. Die Preise für Ermäßigte steigen von 4 auf 4,50 Uhr und für Familien von 20 auf 22,50 Euro. Für Dauerkarten müssen die Stammgäste in Zukunft 38 statt vorher 35 Euro berappen. Wer also demnächst vorhat, sich ein Jahresticket zuzulegen, sollte es bis 29. März tun, dann spart er drei Euro.
Chöre, Bands und Bigbands aus zahlreichen Schulen
Ebenfalls die Musik steht im Mittelpunkt bei der Veranstaltung „Klingendes Schwetzingen“, die am 29. Juni zum dritten Mal im Schlossgarten stattfindet. An verschiedenen Stellen im Park - wie dem Minervatempel oder dem Naturtheater — zeigen Chöre, Bands und Bigbands aus zahlreichen Schulen – unter anderem aus Schwetzingen - bei kleinen Konzerten ihr Können und lassen das gesamte Gartenensemble erklingen. „Es ist ein buntes Spektrum. Wir wollen zeigen, was an den Schulen musikalisch geleistet wird“, sagte Matthias von Schierstädt vom Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg beim Pressetermin. Auch bei den jungen Leuten spiele die Location eine wichtige Rolle. „Ich hatte das Gefühl, dass letztes Jahr alle begeistert waren.“
Neben der Musik sollen auch weitere Künste und Formate im Schloss und Schlossgarten begeistern, teilte Sandra Moritz mit. Es beginne mit dem Ostereiermarkt an diesem Wochenende und mit „Dämmerung im Schloss“ am Freitag, 28. März, wenn die Gäste eingeladen sind, das Schloss im eigenen Tempo zu erkunden. So können in der Orangerie erneut verschiedene Ausstellungen bewundert werden und auch der Schlossgarten inklusive seiner Bewohner bekommt an Aktionstagen wie dem Weltbienentag, Rendezvous im Garten und dem Schlosserlebnistag die passende Bühne. Auch der International Concours d‘Elégance sei wieder zu Gast und entführe mit zahlreichen Oldtimern in die Automobilgeschichte. Auf ein leuchtendes Highlight dürfen sich die Besucherinnen und Besucher im Juli freuen: Das zweijährlich stattfindende Lichterfest soll wieder für funkelnde Unterhaltung sorgen - mit Shows, Musik, Zeitreisemöglichkeiten und einem großen Feuerwerk zum krönenden Abschluss.
Klimawandel bereitet weiterhin Sorgen
Bei aller Freude über diesen vielfältigen Veranstaltungsreigen kamen aber auch die Sorgen im Schlossgarten zur Sprache – die Probleme mit dem Klimawandel. „Dieser setzt allen unseren Gärten zu, Schwetzingen aber ganz besonders“, sagte Patricia Alberth im Gespräch mit unserer Zeitung. Daher ist anzunehmen, dass der Park in zehn Jahren an einigen Stellen etwas anders aussehen wird. Den Staatlichen Schlössern und Gärten sei aber vor allem an der Sicherheit der Gäste gelegen. Deshalb sei immer noch der nördliche Teil des englischen Landschaftsgartens abgesperrt, weil dort einige kaputte Bäume seien. „Aber wir arbeiten mit Hochdruck dran, dass wir diese Bäume herausnehmen und auch diesen Teil wieder begehbar machen.“
In diesem Zusammenhang erklärte die Schwetzinger Schlossgartenchefin Sandra Moritz, warum es in diesem Jahr kein Winter- und Frühjahrsflor im Kreisparterre gibt: Es habe eine sogenannte Bodenermüdung gegeben, das heißt, dem Boden fehlen Nährstoffe. „Die Sommerbepflanzung werde aber auf jeden Fall erfolgen und für nächsten Winter und Frühjahr sei das auch wieder geplant. Das hängt von den Bodenwerten ab.“
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