Kunstprojekt

„Schule macht Museum“: Kleine schaffen Großes in Schwetzingen

Wie die Schülerinnen und Schüler der dritten Klassen in Schwetzingen bei einem Kunstprojekt mit kleinen Bildern ein ganz großes Werk erschaffen und ihre Kreativität beweisen.

Von 
Volker Widdrat
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Die jungen Künstler aus den Klassen 3a und 3b der Johann-Michael-Zeyher-Grundschule präsentieren stolz ihre Werke: Klassenlehrerin Carmen Schaut (hinten, v. l.), Museumsleiter Lars Maurer, Schulleiterin Ute Geller-Schmidtke, Pfarrer Steffen Groß und Künstlerin Andrea Tewes sind begeistert. © Widdrat

Schwetzingen. „Schule macht Museum“ – so heißt das aktuelle Schule-Kunst-Projekt der dritten Klassen der vier Schwetzinger Grundschulen und der Förderklassen der Kurt-Waibel- und der Comeniusschule. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten jeweils ein Bild auf Leinwand im Format 25 mal 25 Zentimeter. Die freischaffende Brühler Künstlerin Andrea Tewes führt die Kinder dabei schrittweise an die Techniken der Acrylmalerei heran. Unsere Zeitung durfte den Drittklässlern der Johann-Michael-Zeyher-Grundschule bei der Gestaltung ihrer Werke zuschauen.

„Wir hängen zusammen!“ lautet das Thema des Projekts, an dem über 180 Kinder künstlerisch tätig sind. Die Mädchen und Jungen gestalten die Leinwand mit zwei Farbfeldern individuell. Nach der Fertigstellung werden alle Bilder in der evangelischen Stadtkirche zu einer Gesamtinstallation zusammengesetzt und ab dem 25. April für mehrere Wochen in einer Ausstellung zu sehen sein. „Die Werkschau wird selbstverständlich mit einer richtigen Vernissage eröffnet“, verspricht Andrea Tewes den jungen Künstlern.

Bei Ausstellung in Schwetzingen: Alle Kunstwerke hängen ohne Zwischenraum beisammen

Das Präsentationskonzept sieht vor, alle entstandenen Leinwände ohne Zwischenraum aneinandergereiht aufzuhängen. Und zwar so, dass die werkimmanente Linie des jeweils angrenzenden Bildes an die des vorigen stößt. Somit zieht sich die Linie, die in ihrer Wirkung verstärkt wird durch die kompositorische Gestaltung aller Arbeiten, wie ein roter Faden durch die Ausstellung im Kirchenraum. Der Bauhof baut die Unterkonstruktion dafür.

Bei der gemeinsamen künstlerischen Arbeit der Schüler steht das ganzheitliche Erleben im Vordergrund. Die Kinder haben Spaß, werden gemeinsam kreativ und schaffen mit den eigenen Händen etwas Neues. „Mit ungewöhnlichen Malwerkzeugen und Materialien wird Kunst haptisch erfahrbar. Tupfen, wischen, spachteln und mit Acrylfarben und Hilfsmitteln wie Kreppklebeband experimentieren“, so beschreibt Künstlerin Tewes einige Aspekte des Konzepts.

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Aus der Gesamtkomposition ergibt sich ein Kunstwerk mit einer Länge von 50 Metern oder mehr. Die Linie verläuft von links nach rechts über die Leinwand, mal breit, mal schmal, mal gerade, mal mit Zacken, Kurven oder Brüchen. Jedes einzelne Werk unterscheidet sich farblich und durch eine klare Abgrenzung der gestalteten Flächen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und so ist jedes Werk einzigartig. Das Schule-Kunst-Projekt zeige auch das verbindende Element der Schule, freut sich Schulleiterin Ute Geller-Schmidtke. Die jungen Künstler dürften sich als kleine Bürger ihrer Stadt fühlen und so am Kulturleben teilnehmen.

Die beeindruckenden Werke der Schwetzinger Schüler begeistern Museumsleiter

Museumsleiter Lars Maurer vom Karl-Wörn-Haus ist begeistert, was die Drittklässler da erarbeiten. Man könne deutlich sehen, dass die Schülerinnen und Schüler der Klassen 3a und 3b unter ihren Klassenlehrerinnen Carmen Schaut und Ilka Stolz beeindruckende Werke gestalten.

Pfarrer Steffen Groß stellt den Kirchenraum für die Ausstellung gerne zur Verfügung. Das Motto „Wir hängen zusammen!“ sei ja auch ein christliches Thema. Zumal die Stadtkirche ohnehin ertüchtigt werden soll. In Zukunft soll der Raum als Zentrum für die ganze Stadt nicht mehr nur für Gottesdienste genutzt werden, sondern auch für Konzerte, Kunstausstellungen, Proben oder Vorträge. Da passt die Vernissage zum Schule-Kunst-Projekt am Donnerstag, 25. April, um 11 Uhr hervorragend dazu.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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