Städtepartnerschaft

Schwetzingen bei interkulturellem Austausch in Serbien vertreten

Schwetzingen pflegt Partnerschaften mit verschiedenen Gemeinden. Der Besuch in der serbischen Karlshulder Partnergemeinde Beschka bot spannende Einblicke in Kultur und Wirtschaft.

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Der Stadt
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Zusammentreffen zum Gespräch im Rathaus von Beschka: Auf dem Foto sind unter anderem OB Dr. Pöltl (2. v. l.), Karlshulds Bürgermeister Michael Lederer (4. v. l. ) und Beschkas Ortsbürgermeister Novica Temunovic (3. v. r.) zu sehen. © Privat, Pöltl

Schwetzingen. Schwetzingen ist seit dem Jahr 2018 mit der bayerischen Gemeinde Karlshuld im Donaumoos offiziell partnerschaftlich verbunden, viele Begegnungen fanden bereits zuvor statt, nachdem die gerade verstorbene Linni Heimburger Karlshuld mit dem Ortsteil Neuschwetzingen im Jahr 1988 bei einer Radtour quasi wieder entdeckt hatte. Schon seit Jahren kommt es beim Schwetzinger Weihnachtsmarkt und auch bei anderen Gelegenheiten zum Zusammentreffen vieler Schwetzinger Partnergemeinden, was von allen Seiten immer wieder als sehr bereichernd empfunden wird. So kommt es etwa auch immer wieder zum direkten Austausch zwischen den Schwetzinger Partnerstädten Lunéville und Pápa.

Im Frühjahr dieses Jahres erhielt Oberbürgermeister Dr. René Pöltl eine Einladung des Vorsitzenden des Gemeinderats und Ortsbürgermeisters Novica Temunovic der serbischen Karlshulder Partnergemeinde Beschka zum Besuch des Beschka-Fests im Herbst 2023. Die Partnerschaft der Gemeinden Karlshuld und Beschka besteht seit dem Jahr 2010 und wird durch einen intensiven Austausch beider Seiten geprägt. Innerhalb dieses Austauschs war Schwetzingens OB Dr. Pöltl bereits mehrfach offiziellen Vertretern der Gemeinde Beschka begegnet. Aus diesen Begegnungen heraus erfolgte nunmehr die Einladung nach Beschka.

Es gibt einen deutschen Friedhof in Beschka in Serbien. © Pöltl

Beschka ist eine Gemeinde im Okrug Srem in der serbischen Provinz Vojvodina an der Donau und in der Nähe der Landeshauptstadt Belgrad. Es gehört zur Optina Indija, im Jahr 2002 zählte es 6239 Einwohner, der Hauptort Indija hat aktuell rund 43 000 Einwohner. Die älteste bekannte Erwähnung Beschkas stammt aus dem Jahr 1564. 1860 siedelten sich erstmals 13 donauschwäbische Familien aus der Batschka in Beschka an. Im Oktober 1944 wurden die damals über 2000 donauschwäbischen Bewohner von den Partisanen aus ihren Heimstätten vertrieben oder in Straflagern interniert. Bis heute gibt es in Beschka einen deutschen Friedhof.

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Am ersten September-Wochenende trafen sich Karlshulds Bürgermeister Michael Lederer und Schwetzingens OB Dr. Pöltl mit einer Karlshulder Reisegruppe, die anlässlich des Beschka-Fests vor Ort war. In den zwei Tagen des Besuchs kam es zu vielen spannenden Begegnungen und Gesprächen, heißt es aus dem Rathaus. OB Dr. Pöltl: „Es war etwas Besonderes, über unsere Partnergemeinde Karlshuld die Gelegenheit zu einem solchen Besuch zu bekommen, den eigenen Horizont zu erweitern und sich mit den offiziellen Vertretern der Gemeinde Beschka und der Stadt Indija austauschen zu können. Das ist der originäre Sinn kommunaler Austausche – voneinander zu lernen und sich zu ergänzen. Ich war erstaunt, wie rasant sich Serbien entwickelt, wie gut die Infrastruktur ausgebaut ist, wie viele Firmen sich dort bereits angesiedelt haben und wie schnell und unkompliziert die Genehmigungsabläufe im Vergleich zu unseren sind. Die Menschen in Serbien möchten vorankommen und setzen dies zielstrebig um.“ In Indija haben sich viele Automobilfirmen und -zulieferer niedergelassen, zudem gibt es dort das drittgrößte Factory-Outlet Serbiens und bald einen großen Aqua-Park.

Ein Kontakt für die HG Oftersheim/Schwetzingen?

Ebenso beeindruckend waren die serbischen Traditionen und das historische Brauchtum, das von den Menschen in Serbien stark gelebt und bewahrt wird, so der OB weiter. Davon konnten sich die deutschen Gäste beim Beschka-Fest eindrucksvoll überzeugen. Vor Ort befindet sich ein Keltenmuseum mit rekonstruiertem keltischem Dorf, das ein umfassendes Bild dieser vorrömischen Volksstämme im Einzugsbereich der Donau vermittelt. Indija ist zudem ein ausgewiesener Handball-Standort, was OB Dr. Pöltl zum Anlass genommen hat, einen möglichen Kontakt zur HG Oftersheim-Schwetzingen herzustellen. zg

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