Schwetzingen. „Es gibt Tage“, schreibt Pressesprecher und Fraktionsvorsitzender Carsten Petzold in der Pressemitteilung der Schwetzinger Freien Wähler (SFW), „da kann man planen, was man will und wird doch von den aktuellen Ereignissen sozusagen überrollt“. Das Ereignis, das die Ablaufplanung für den Bürgertreff der SFW ad acta legen ließ, sei die Presseerklärung des SPD-Fraktionsvorsitzenden zum Thema Fuß- und Radbrücke von den „Schwetzinger Höfen“ in die Innenstadt gewesen. „Entweder hat die SPD hier wissentlich, wider besseres Wissens angebliche Fakten verbreitet, die eben nicht den Tatsachen entsprechen, oder deren Gemeinderäte haben in den Sitzungen zum Thema Brücke geschlafen oder sich mit anderen Sachen beschäftigt“, heißt es weiter.
Wie sonst könne die SPD behaupten, dass der gesamte Planungs- und Entscheidungsprozess von Beginn an für alle Entscheider am Ratstisch intransparent gewesen sei? Auch die anderen Behauptungen über Planung, Nutzung, über angeblich fehlende Verkehrskonzepte und Kosten könne man so nicht unkommentiert stehen lassen. Nach Ansicht der Freien Wähler gebe es genug Gründe für den Bau dieser Brücke.
Beispiele in Nachbarstädten
Ohne den Bau seien die „Schwetzinger Höfe“ das einzige städtische Quartier das nur über eine Straße (Scheffelstraße) erschlossen wäre. In allen zurückliegenden Sitzungen habe dies die Stadtverwaltung ebenso, parallel zur Machbarkeitsstudie „Brücke“ entsprechend auch nach den Einschätzungen des Verkehrsplaners Professor Dr. Hupfer wiedergegeben. Die Brücke soll somit die Fuß- und Radverkehre, aber auch den ÖPNV mit dem S-Bahnanschluss Schwetzingen stärken und damit die nachhaltige Mobilität fördern. Der Gemeinderat habe mehrheitlich in der Juli-Sitzung von 2021 für den Baubeschluss einer neuen Rad- und Fußgängerbrücke gestimmt. „Die Rückmeldungen aus der Bürgerschaft in den letzten zwei Jahren zeigen uns deutlich, wie erforderlich die Fuß- und Radbrücke für das neue Stadtquartier sein wird“, schreiben die Freien Wähler. Auch Heidelberg und Mannheim habe sich zur sinnvollen Stärkung des Radverkehrs und innerstädtischen Wegebeziehungen ebenso für Fuß- und Radwegebrücken entschieden.
Auch im Quartiershandbuch der „Schwetzinger Höfe“ stehe: „Um das neue Stadtquartier näher an die Altstadt heranzurücken und stärker in das urbane Netz Schwetzingens einzuweben, wird ein Brückenschlag über die Bahnlinie hinweg nach Westen vorgeschlagen.“ Dies sei sinnvoll, da weder dies Unterführung zum Bahnhof noch die Südtangente für Fußgänger und Radfahrer eine ausreichend zentrale und attraktive Verbindung zur Kernstadt darstellen.“
Bei den Kosten, so die Vorsitzende der SFW, Elfriede Fackel-Kretz-Keller, befinde man sich aktuell absolut im Budget. Bei der Planung, die in der Gemeinderatssitzung an diesem Mittwoch vergeben werden soll, habe die Verwaltung „einen guten Vergabevorschlag“ vorbereitet und Schwetzingen bleibe weiterhin in der Kalkulation – die Kosten sollen sogar um gut eine Millionen Euro sinken. „Trotzdem gehen wir gehen weiterhin von Gesamtkosten von 11,5 Millionen Euro aus“, sagt Fackel-Kretz-Keller. Dies sei kein Pappenstiel, aber immerhin gebe es Förderzusagen von gut 9,3 Millionen Euro. „Verzichten wir auf die Brücke, wäre die ganze Förderung weg und fiele uns später dann doch noch ein, eine Brücke zu bauen, müssen wir die voll bezahlen.“ Weiter dürfe man ruhig miteinbeziehen, dass nach Fertigstellung des Quartiers etwa 1800 neue Mitbürger in Schwetzingen leben werden, die Jahr für Jahr gut zwei Millionen Euro aus Zuweisungen in die Stadtkasse spülen werden.
Dies seien alles Tatsachen, die den Behauptungen der SPD über intransparente, nicht vorhandene Konzepte und Planungen der Stadtverwaltung oder des Gemeinderates widersprächen. Auch würden nicht Ratsmitglieder entscheiden, die nichts über den Fortgang der Brücke wissen. „Die Kolleginnen und Kollegen, die aufgepasst und zugehört haben, stimmen schon mit Wissen über Fakten ab“, heißt es abschließend. cp/zg
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