Schwetzingen/Hamm. Ganze Tischtennisgenerationen mussten sich ihrer erwehren, allzu oft erfolglos: Die Rückhand von Lore Eichhorn ist legendär. Sie war auch ihre größte Waffe bei den deutschen Tischtennismeisterschaften der Senioren in Hamm, die für die Schwetzingerin mit einem grandiosen Erfolg endeten. Die Verbandsligaspielerin des TV gewann alle drei Titel im Einzel, Doppel und Mixed. „So habe ich das nicht erwartet, das ist wirklich gut gelaufen“, sagte sie voller Freude. Drei Tage lang kämpften über 500 Aktive in den verschiedenen Altersklassen um Medaillen, naturgemäß ist die Starterzahl bei den Seniorinnen 85 recht überschaubar. Trotzdem ist es bewundernswert, welches Niveau und welche Fitness die Seniorinnen noch haben.
Die vier Starterinnen bildeten im Einzel eine Gruppe und spielten gegeneinander. Mit Inge Stein (TSV Groß-Berkel, 3:0) und Christl Rupprecht (TSV Schondorf, 3:0) hatte Eichhorn wenig Probleme. Dann kam es zum Duell mit ihrer ärgsten Rivalin und Doppelpartnerin Heidi Wunner (SV Rheinbreitbach). Die beiden kennen sich seit vielen Jahren, beide sind im Februar 1939 geboren. Es wurde ein heißes Duell, das die Schwetzingerin mit 11:9, 9:11, 13:11, 7:11 und 11:5 für sich entschied. „Lore, deine Rückhand ist heute wieder furchtbar“, stöhnte Wunner angesichts der Schläge. „Sie jagt mich immer gerne herum, aber heute hat es bei mir einfach super geklappt“, so die Schwetzingerin. So stand der erste deutsche Meistertitel fest, im Doppel spielten sie zusammen. Bei nur zwei Duos gab es gleich das Finale, und Eichhorn/Wunner gewannen 11:4, 14:12 und 11:4 gegen Rupprecht/Stein.
Erfolgreiche Kombinationen im Doppel und Mixed
Im Mixed spielte Eichhorn erneut mit Andreas Bernhauer vom TSV Schwieberdingen, mit dem abwehrstarken Württemberger hat sie schon manche Medaille gewonnen. Im Halbfinale siegten die beiden 3:1 gegen Inge Stein/Hans Nolte (TSV Groß-Berkel/SV Kirchweyhe), im Endspiel warteten Heidi Wunner/Siegfried Lemke (SV Rheinbreitbach/TTC Finow Eberswalde). Nach einem 3:1 konnte sie die dritte Goldmedaille entgegennehmen. Für Eichhorn war es ein grandioses Pfingstwochenende.
Der Ketscher Gerd Werner, der für den TTV Mühlhausen spielt, holte sich bei den Senioren 70 den deutschen Meistertitel im Doppel. Mit Manfred Heimann (TTC Ilsenburg) war Werner an Nummer eins gesetzt. Nach einem Freilos im Achtelfinale hieß es 3:2 (11:7) gegen Gerald Ziegler/Jürgen Gottinger (SB 07 Nürnberg/TTC Retzelfembach), danach 3:0 im Semifinale gegen Waldemar Zick/Hans Werner Esser (PSV Oberhausen). Im Endspiel gegen Holger Staskiewicz/Uwe Wingeyer (TTV Hohndorf) gewannen sie die ersten beiden Sätze, verloren jedoch Durchgang drei und vier. Im Entscheidungssatz siegten sie 11:4. Im Einzel kam für Werner nach der Vorrundengruppe im Achtelfinale gegen den späteren Sieger Mohammad Tamimzadeh (TTG St. Augustin) mit 2:3 (10:12) das Aus. Im Mixed war mit Monika Hußmann (SG Heisingen) im Viertelfinale Schluss.
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