„Sommer im Schloss“

Sweet Soul Music in Schwetzingen: „Das ist Musik, das ist Leben“

Begeisternde Soul-Musik erfüllte den kurfürstlichen Garten im Rahmen der Sommer-im-Schloss-Serie. Sweet Soul Music präsentierte ein mitreißendes "Best of" aus den 50er, 60er und 70er Jahren.

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Stefan Kern
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Tess D. Smith gibt mit ihren Tänzerinnen Sarah Kiesecker (v.l.n.r.), Lisa Domilova und Elena Conen mächtig Gas. © Andreas Gieser

Schwetzingen. Man kennt die Truppe und weiß, dass sie Party können. Doch was Sweet Soul Music da im Rahmen der Sommer-im-Schloss-Serie auf die Bühne im kurfürstlichen Garten zauberten ging dann doch noch etwas darüber hinaus. Das „Best of“ ließ den Besuchern hier keine Verschnaufpause.

Von „Soul Man“ und „Respect“ über „Purple Rain“, „Papa was a rolling Stone“ und „My Girl“ bis zu „Natural Women“, I feel good“ und „Man’s World“ folgte Hit auf Hit. Der über 20-köpfigen Truppe rund um Bandleader und Saxofon-Mann Klaus Gassmann gelang es geradezu mühelos, das Feuer des Lebens mit dieser Musik aus den 50ern, 60ern und 70ern zu entzünden. Wie sagte es Besucherin Marta Rohde: „Das ist Musik, das ist Leben“. Und das war für die 82-jährige keine Floskel. Bis zum Schluss fand sie sich immer wieder direkt vor der Bühne, ganz tief in die Musik versunken und sichtlich glücklich.

Zusammen auf der Bühne wissen Eward Wade, Elisah Salaah und Samuel S. Franklin als "The Tamptations" zu überzeugen. © Andreas Gieser

Pure Lebensfreude bei Sweet Soul Music in Schwetzingen

Ein Satz, der für alle Besucher hier zu gelten schien. Das Areal vorm Theodors war rappelvoll und beherrscht von purer Lebensfreude. Musik wohnt eine Kraft inne, die das Leben tatsächlich besser macht. Gerade diese Lieder aus den USA der Nachkriegszeit, die auch für einen Aufbruch ans Licht aus den doch eher dunklen Zeiten rund um Rassismus, Ungleichbehandlung und Homophobie stehen, haben nach wie vor eine Kraft, die mitreißend ist. Was natürlich vor allem an den zahlreichen musikalischen Diamanten liegt, die Gassmann immer wieder auf die Bühne bringt.

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Über 20 absolute Könner auf der Bühne verfehlten ihre Wirkung nicht. Vor allem die Tina-Turner-Interpretin Tess D. Smith löste wahre Begeisterungsstürme aus. Das „D“ in ihrem Namen steht wohl tatsächlich für Dynamit.

Es war ja schon ziemlich warm. Mit Smith näherte sich der gefühlte Temperaturpegel dem Siedepunkt. Ganz besonders in dem Augenblick mit den drei Tänzerinnen, die Smith und die Musik Tina Turners ins rechte Licht rückten, schien der Rausch nicht mehr weit. Auch Rohde tummelte sich begeistert in dem Pulk.

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Weit über 500 Gäste bei Sweet Soul Music in Schwetzingen

Sensationell war ebenso der Ausflug mit der Sängerin Laeh Jones zu Aretha Franklin, der unumstrittenen First Lady of Soul. Ihre Lieder sind Legende, zeugen von großer Kraft vor dem Hintergrund eines schwierigen Lebens. Und genau diese Kraft ist heute noch zu spüren, zumindest wenn Sweet Soul Music sich der Sache annimmt.

Neben Franklin und Turner bereitete Sweet Soul Music auch Musikern wie Ray Charles, James Brown, Stevie Wonder und den Temptations einen glitzernden Teppich aus, auf dem sich die weit über 500 Gästen bereitwillig versammelten und fast wie in „1001 Nacht“ davonflogen.

Am Altsaxphon Axel Welter und an der Trompete Igor Ruditzkyy © Andreas Gieser

Wie sagte es die 82-jährige Rohde, Musik ist Leben, und zwar Leben mit Hoffnung und Zuversicht. Für nichts steht diese Musik mehr. Und vielleicht macht das die Magie dieser Musik aus. Die unbändige Lebensfreude hier entsprach jedenfalls genau diesem Geist.

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

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